Zitat von alex279

Wieviel spart man denn bei Werkstattbindung?

Vergleiche DE/CH dürften da schwierig sein. Hierzulande nennt man Vollkasko "Kollisionskasko", und wir haben hier etliche Posten im versicherten Umfang mit drin, die ich aus meiner Vergangenheit in Deutschland nicht kannte:

• z.B. kann man im Teilkaskobereich den Glasbruch für nen Appel und ein Ei bei einigen Versicherern auch auf Scheinwerfer/Blinker/Bremsleuchten erweitern
• Teilkasko kennt hier anders als DE ggf. ebenfalls Schadensfreiheitsrabatt und Bonusschutz
• Umgekehrt gibt es Versicherungen, die unabhängig von der Schadensfreiheitsdauer keine Abstufungen haben
• in der Kollisionskasko wird dringend empfohlen Parkschäden mit zu versichern (Schweizer sind nicht nur ebenso lausige Autofahrer wie Niederländer, sondern lernen offensichtlich während der Fahrschule auch nicht so zu parken, dass man beim Türöffnen nicht den Lack des Nebenmanns lädiert)
• man sichert sich gern gegen "Grobfahrlässigkeit" ab, denn schon ein übersehenes Schild, weil man vom quengeligen Nachwuchs abgelenkt wurde, kann sonst sehr schnell drastische Reduzierungen der Schadensdeckung bedeuten

Da fällt die Werkstattbindung eher wenig ins Gewicht, bzw. habe ich bei meiner Recherche vorige Woche keinen Versicherer gefunden, bei dem das eine Option war. In der Regel stand da stattdessen in den Bedingungen "wenn Sie trotzdem zur Herstellerwerkstatt fahren, zahlen Sie einen separaten Selbstbehalt von 500 CHF extra".

Mit dieser Klausel herrscht dann in CH automatisch Werkstattbindung. In DE kann man sich nämlich auch in der Regel im Schadensfall davon freikaufen.

Genau. Entweder der Versicherer hat die drin, oder er hat sie nicht. Aber etwas zum An/Abwählen ist das hier wohl nicht.

In solchen Details merkt man dann doch, dass die Länder sich zwar formal eine Landessprache teilen, die Mentalität und das Vertragsrecht sich aber dann doch teils sehr unterscheiden.

Obwohl der Markt generell um rund Faktor 10 kleiner ist als der von Deutschland und die Zahl der Versicherer entsprechend auch um etliche Faktoren kleiner, ist es nicht weniger unübersichtlich. Dazu kommt noch, dass du je nach Vergleichsportal für den selben Versicherer bei identisch konfigurierten Leistungen unterschiedliche Prämien angezeigt bekommen kannst, und wenn du dann auf der Website des Versicherers direkt was zusammenkonfigurierst, kann nochmals was anderes bei herauskommen.

Bis vor einigen Jahren (2015 habe ich das mal beim Kauf des i20 durchgespielt) war es ontop auch noch üblich, dass je nach Pass/Nationalität und Aufenthaltsstatus (Aufenthalts- oder Niederlassungsbewilligung) nochmals andere Tarife resultierten (lustigerweise konnte es da sogar passieren, dass Schweizer schlechter eingestuft wurden als Deutsche, und Leute mit einer Herkunft vom Balkan zahlten richtig drauf) - da scheint aber inzwischen ein Riegel vorgeschoben worden zu sein.

Etwas spannendes habe ich in der Kombi Vergleichsportal + Direktanpassung der Offerte erlebt: über ein Vergleichsportal habe ich bei genau einer Versicherung zwei verschiedene Pakete angefordert - eine Basisversion und eine Luxusvariante. Mit einem Link aus der Angebotsmail konnte ich anschliessend direkt beim Versicherer die Offerte noch anpassen. Die Luxusversion kam auf exakt dieselbe Prämie, wenn ich sie ohne Umwege (und ohne Cookies - anderer Browser) direkt beim Versicherer zusammengeklickt habe, wie die Offerte vom Portal.

Habe ich aber die Basisversion schrittweise auf die Luxusversion aufgebohrt, lag die resultierende Prämie um rund 10% unter der direkt gewählten Luxusvariante. Die mir zugestellten Angebotsdokumente sind bis auf die Angebotsnummer aber absolut identisch. Habe ich die direkt offerierte Luxusvariante schrittweise zur Basisversion abgespeckt, kam wieder der vom Vergleichsportal bekannte Preis raus - ging ich in derselben Session aber wieder hoch, war das Resultat wieder der höhere Preis. Es muss also einen preisbeeinflussenden unsichtbaren Faktor gegeben haben - ich tippe auf eine seitens Versicherer vermutete Preissensibiität, wenn man ein Basisangebot aufbohrt. Versicherungsmathematisch ergibt alles andere jedenfalls keinen Sinn.

Ich habe mich damals für eine Werkstattbindung entschlossen.

Nach Rückfrage beim Versicherer, noch während der Abschlussverhandlungen, stellte sich heraus, dass die WSB genau meine Vertragswerkstatt ist.

Man muss also erstmal keine Angst haben, zumal die Versicherungswerkstätten auch Garantie geben, zumindest in meinem Fall.

Zumal der VN ja de facto noch immer die Möglichkeit bei fast allen Versichern hat, trotz WSB im Fall der Fälle eine eigene Werke zu suchen...

I.d.R. werden dann ~15% des Nettosumme nicht bezahlt (gilt ja eh nur bei Kaskoschäden)...

Alles eine (mathematische) Abwägungsgeschichte...

Asphaltblase, den Fall hatte ich vor ca. 15 Jahren auch: Werkstattbindung gewählt, da meine Werkstatt in unmittelbarer Nähe Vertragspartner war. 2 Jahre später einen Wildschaden gehabt und musste dann 45 km weiter in die Werkstatt, da die " Partnerschaft" nicht mehr bestand Seit dem, 1X Werkstbind. und nie mehr wieder!

Was ist, wenn man während der mehrjährigen Werkstattbindung beruflich umziehen muss - in eine andere Stadt?

Prinzipiell sollte die Versicherung genug Partnerwerkstätten haben, dass unabhängig vom konkreten Wohnort ein Vertragspartner in der Nähe ist. Bei Krankenversicherungen mit Hausarztbindung ist das ja auch nicht anders. Einziger relevanter Unterschied: es kann dir beim Hausarztwechsel passieren, dass dich die für die KV notwendige Praxis nicht mehr aufnehmen will ("wir nehmen derzeit keine neuen Patienten mehr an"). Ist aber ein anderes Thema.

Ich habe gestern auch mal mit meiner Versicherung telefoniert. Die sagten mir, dass sie mich ja nicht in irgendeine Hinterhof Werkstatt schicken würden. Außerdem würde alles nach Herstellerrichtlinien und mit Originalteilen repariert. Wenn dem wirklich so ist, sehe ich da keine Gefahr für die Garantie.

Ja erzählen.....das können die Versicherungen gut......was sollen sie auch sagen? Wir nehmen den billigsten Bastelhans, hauptsache er ist günstig? Das würde Ehrlichkeit erfordern! Wers am billigsten macht, bekommt den Vertrag und da darf man dann auch schon mal damit rechnen, das schnell und "günstig" gearbeitet wird. Sorgfalt ade, teilweise gebrauchte Teile an Stellen einbauen wo der Kunde sie nicht sieht und wenns um Lackierarbeiten geht, erlebt man oft die tollsten Geschichten!

Es muss jeder selbst wissen, ob und wie er das mit sich selbst ausmacht, aber Geiz ist Geil, ist hier an der falschen Stelle.

Warum wohl sonst drängen die Versicherungen auf eine Werkstattbindung durch Werkstätten, welche ausschließlich von der Versicherung benannt werden? Aus Nächstenliebe möglicherweise?

Qualität hat / hatte schon immer ihren Preis.....

Ein hoher Preis bürgt aber auch nicht immer für gute Qualität...

Ich musste mal meinen Honda in einer Vertragswerkstatt der Versicherung nach einem Unfallschaden richten lassen. Die Arbeit war perfekt, inclusive Abholen und Bringen des Wagens. Man muss also nicht immer alles schlecht reden.

Mein Hyundai Händler ist gleichzeitig Vertragswerkstatt meiner Versicherung. Leider ist mir letzte Woche beim Parken einer reingefahren und abgehauen. Schadensregulierung war top und easy. Daher habe ich mit der Werkstattbindung kein Problem.

Es muss nicht automatisch schlecht sein - aber die Möglichkeit dazu besteht.

Es besteht auch die Möglichkeit, dass ein Hyundai-Vertragshändler schlechte Arbeit abliefert.

Muss jeder selber wissen. Aber definitiv lohnt sich eine Werkstattbindung bei Neuwagen nicht. Es sei denn, man steht drauf seinen Neuwagen unter Umständen mit Instandgesetzten Gebrauchtteilen reparieren zu lassen.

Hatte das auch mal. Wollte ein paar Euronen sparen mit der Werkstattbindung. Das Ende vom Lied war, ich musste zu denen mit dem großen roten A.

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