Vor kurzem habe ich mich nach vier Jahren von meinem zweiten i20 getrennt. Hier einmal meine Erfahrungen zum Auto und vor allem auch zum Service der Vertragswerkstätten hier vor Ort.
Das Fahrzeug wurde im September 2018 zugelassen und von mir als Tageszulassung gekauft. Der Wagen war schwarz in der Trend Ausstattung.
Der TÜV wurde letztes Jahr ohne Mängel bestanden. Inspektionen waren soweit auch ohne Auffälligkeiten.
Der Wagen wurde primär zum pendeln genutzt. In den vier Jahren habe ich insgesamt knapp 75.000km zurückgelegt.
Positives:
- Fahrzeug sehr gut ausgestattet (Sitz- und Lenkradheizung, Bluetooth, Tempomat, usw.)
- Niedriger Verbrauch, bin am Ende im Schnitt bei ca. 5,3l
- Gute Sitze (zumindest für mich)
Negatives:
- bekannte Probleme beim Anfahren mit dem Schaltgetriebe
- 84 PS Leistung doch ein bisschen dürftig
- Klima hätte stärker sein dürfen
- Material im Innenraum hätte stellenweise hochwertiger sein können (zB. Türinnenverkleidung nur harter Kunststoff, nicht wie im Vorgänger mit Stoff bespannt)
Defekte:
- Bruch der Rückholfeder des Kupplungspedals (Materialfehler)
- Defekt des Bremskraftverstärkers
- Defekter Heckscheibenwischermotor
Im Großen und ganzen ein recht unauffälliges Auto das einen die meiste Zeit in Ruhe gelassen hat.
Einzig der Defekt des Bremskraftverstärkers hat mich wirklich sehr genervt. Hier war aber nicht das Fahrzeug sondern die Werkstatt schuld.
Hier komme ich auch zu meinem größten Kritikpunkt überhaupt. Der Service der Werkstätten. Hier in der Region Osnabrück wurde Hyundai bis letztes Jahr von einem großem BWM-Händler mit mehreren Filialen vertreten, so dass man aufgrund der Entfernung keine echte Auswahl hatte.
- Man hatte immer das Gefühl, dass Hyundai zwar toll zum Verkauf ist, aber der Service lästig sei. Speziell bei Garantiesachen druckste man erst einmal herum.
- Generell wird so getan, als ob der Service in einer freien Werkstatt zum erlöschen der Garantie führt. Was natürlich nicht wahr ist!
- Bei der defekten Rückholfeder wurde das Ersatzteil einfach irgendwie reingefummelt (wurde vom Mitarbeiter zugegeben), ohne zu prüfen ob das Teil korrekt verbaut wurde. Dadurch hatte ich die Feder nach einer Wiche wieder im Fußraum liegen und durfte noch einmal zu Freundlichen...
- Beim Bremskraftverstärker hatte ich das Gefühl, das die Werkstatt gar nicht an einer Lösung interessiert war. Hier bin ich zum ersten Mal im März 2021 zur Werkstatt, da die Start-Stop-Leuchte am blinken war (Siehe auch mein Thread hierzu). Hier wurde mir beim ersten Mal nur schultern zuckend gesagt, dass es keinen Fehlercode gibt und dass man nix tun könnte. Nach mehreren Besuchen wurde zumindest ein Fehler gefunden (Massefehler) und behoben, aber das Problem blieb bestehen. Aussage des Autohauses: Das Blinken sei ganz normal. Die Batterie wurde auch trotz mehrmaligem Fragen nicht geprüft. Dies habe ich dann bei ATU machen lassen, mit dem Ergebnis, dass diese ziemlich fertig war. Über den Sommer blieb das Problem unauffällig, aber sobald es kälter wurde ging die Lampe wieder. Da die Werkstatt inzwischen Hyundai abgestoßen hatte habe ich versucht bei der nächsten Werkstatt einen Termin zu bekommen. Hier wurde ich gleich am Telefon schon abgewimmelt. Das sei ganz normal.... Ich habe den Wagen vor zwei Monaten bei Mazda in Zahlung gegeben, die konnten mir direkt sagen was defekt ist.
- Einer der Service-Mitarbeiter hat mir unter vier Augen gesteckt, dass man eigentlich gar kein Interesse an der Marke hat und das Hyundai einen zu hohen Anspruch an die Werkstätten stelle. Dies war zwei Wochen bevor die Zusammenarbeit geendet ist.
Hyundai baut gute Autos, aber bei den Werkstätten happert es leider gewaltig, so dass ich am Ende einfach keine Lust mehr auf die Marke hatte. Hatte vorher lange Zeit auf den Kona oder den Tuscon geschielt. Aber die Angst, wieder so viel Frust zu schieben und die Tatsache, dass die nächste Werkstatt mindestens 30km entfernt ist haben mich davon abgehalten.