Wer hat Infos zum Ölverbrauch?

  • Guten Morgen zusammen,


    mein i30 PDE 1.4 T-GDI BJ 2017,


    - 75000 Kilometer;

    - alle Inspektionen pünktlich ohne Beanstandungen erledigt,

    - seit mehreren Jahren eher Kurzstreckennutzung


    Weist seit rund einem Jahr einen erhöhten Ölverbrauch auf. Konkret heißt das, dass er aktuell auf 1000-1200 km rund 0,5 l Öl verbraucht. Einen Verlust durch ein größeres Leck kann ich ausschließen.


    Grundsätzlich dürfte der Verbrauch sowohl dem Alter entsprechend (jetzt 6,5 Jahre alt) sein. Mich wundert aber der plötzliche Anstieg. Ich messe jetzt regelmäßig nach und behalte das im Blick, aber bis dato hat mich ein Ölverbrauch und der konkrete Ölstand nie gekümmert; Auto war immer in der Inspektion und fertig.


    Nach meiner Recherche könnte dies insbesondere an alten, verschlissenen Dichtungen liegen, wobei es wahrscheinlich nicht wirtschaftlich wäre, die Ursache zu ermitteln und zu beheben. Deshalb überlege ich jetzt, ihn abzustoßen, so lange ich noch gut verkaufen kann. Mein Hyundai-Werkstattchef sagt (nach fernmündlicher Diagnose) „der Motorverschleiß dürfte begonnen haben. Jetzt wird es nur noch schlimmer“


    Daher meine Fragen an euch:

    a) Bei wem (i30) ist auch plötzlich ein erhöhter Verbrauch feststellbar gewesen?

    b) Wie lange würdet ihr noch weiterfahren und nachkippen, bevor ihr abstoßt?

    c) Muss man sich auf TÜV Probleme (AU) einstellen? Habe jetzt noch 6 Monate TÜV.


    Danke für Rückmeldungen und Einschätzungen

  • Viel Interessanter wäre die Frage, welche Dichtung das bitte sein soll.

    Wenn man das weiß, wäre es auch gut herauszufinden, was man ggf. dagegen tun kann. Und da lässt sich sicher etwas machen.


    Kurzstrecke, Direkteinspritzer mit Turbo, da sind 75.000km bis zum "Motorverschleiß" bei dem Ölverbrauch weder ein Aushängeschild für die Marke noch für die Werkstatt bzw. dem Meister.

  • Wo soll das Öl schon hin? Es kommen doch nur 3 Wege für einen Verlust infrage:

    - es wird mit verbrannt (dann wäre da sehr wahrscheinlich auch eine sichtbare Abgaswolke, und der Kat schnell am Ende),

    - es gibt doch irgendwo ein Leck (ggf nur während der Fahrt), Spuren am Unterboden suchen,

    - das Öl geht ins Kühlwasser, sollte man beim Blick in den Ausgleichbehälter sehen.


    Da das schon 1 Jahr geht, bin ich am ehesten bei Punkt 1 - dann würde ich mal Ölabstreif- oder Kolbenringe in Betracht ziehen (vielleicht gebrochen). Zündkerzen ausbauen und checken, in Werkstatt Zylinder endoskopieren und AU machen lassen.

  • ethanoly

    Hier möchte ich Dir leider widersprechen. Gerade bei Kurzstrecke ist ein steigender Ölverbrauch eher zu erwarten, als bei Langstrecke, eben auch beim GDI Motor. Die Verkokung setzt ja auch an den Kolbenringen (inkl. Ölabstreifringe) an. So werden auch die Einlässe aussehen, die aber mit Ölverbrauch nichts zu tun haben. Auch dürfte der Verschleiß, bedingt durch die vielen Kaltstarts und Kaltlaufphasen deutlich über dem des Langstreckenfahrzeug liegen.


    Ich würde es mal mit einem Motorreiniger Additiv im Öl versuchen, ob da noch etwas zu verbessern ist. Ansonsten ist 0,5l auf 1000 - 1200 km schon noch im normalen Bereich.


    PS: hat sich mit Ceed'S Beitrag überschnitten

  • 500ml Öl auf 1000km sieht man nicht als Rauchwolke. Dichtung hörte sich für mich wie eine "Gummidichtung" an, vielleicht muss das @MartinBN einfach konkretisieren.


    Wenn man weiß was Sache ist, kann man eine Ölspülung (gibt auch solche, die man für die letzten 1000 km ins Öl gibt und dann bei Wechsel ablässt und/oder eben solche für 10min Leerlauf vor dem Wechsel) machen. Bringt vermutlich minimal etwas. Grundsätzlich kann man auch über Carbon X Schaum nachdenken, wenn es um Kolbenringe geht.


    Sind wir schon bei einer Kompressionsmessung? Kann, muss aber nicht. Ich sehe keine grundsätzlichen Probleme bei dem Ölverbrauch aus der Richtung AU oder Kat. Dafür gibt es Fahrzeuge die sich viel mehr nehmen und keine Probleme haben. Aber vielleicht ist Hyundai da auch anfälliger?


    Auch immer eine Frage bei Ölverbrauch: Welche Öle wurden verwendet? Wie war das Wechselintervall?

  • Danke schon einmal für eure zahlreichen Antworten!!

    Ich fahre nachher noch einmal in die Werkstatt, um ihn aufbocken zu lassen und nach einem Leck beziehungsweise nach Ölspuren am Unterboden zu suchen. Bei den bisherigen Werkstattaufenthalten / Inspektionen ist jedoch nie etwas auffällig gewesen.


    Eine weißlich oder bläuliche Abgaswolke ist mir ebenfalls nicht aufgefallen. Ich muss dazu sagen, dass ich schon sehr umsichtig und feinfühlig mit meinen Sachen und auch mit dem Auto umgehe und eigentlich davon ausgehe, dass mir das aufgefallen wäre, wenn es nicht wirklich nur minimal zu sehen wäre. Vielleicht würde wirklich eine Au erforderlich sein, um Öl Verbrennungsrückstände im Abgas nachzuweisen.


    Die Problematik ist erstmals vor einem knappen Jahr aufgefallen, als der Händler vor der Jahresinspektion einen Öl-Check anlässlich einer längeren Urlaubsfahrt gemacht hat; zu diesem Zeitpunkt war auf der Markierung des Messstabs nichts mehr abzulesen. Daran schloss sich dann der Ölwechsel bei 70.000 km an. Bei 74.000 habe ich 0,5 l nachgeschüttet und regelmäßig gemessen. Bei 75.300 war der Stand wieder am unteren Ende der Skala. Daraus ergibt sich ja eigentlich sogar, dass der Verbrauch/Verlust im letzten halben Jahr noch mal deutlich zugenommen hat. Insofern bin ich gespannt auf die Untersuchung gleich in der Werkstatt


    Verwendet wurde jeweils Liqui Moly 20723 Special Tec F 0W-30


    Ich stehe halt einfach vor der schweren Entscheidung, ob ich ihn jetzt für 8.000 € - 12.000 € verkaufe, wahrscheinlich aufwändig und mit unklar Ergebnis nach der Ursache oder nach Ausschluss eines Lecks unter Beibehaltung der bisherigen Praxis mit regelmäßigen Inspektionen einfach alle paar 1000 km Öl nachkippe. Letzteres kommt mir aber irgendwie bei einem gepflegten, nicht einmal sieben Jahre alten Auto irgendwie suspekt vor.

  • Aha, dann ist er mindestens ein mal mit deutlich zu niedrigem Stand gefahren. Jetzt wäre die Frage, ob der 1.4er Turbo auch die Ölstands-Kontrollleuchte hat - ich meine die gelbe für den Ölstand und nicht die Rote für Öldruck. Wenn ja, dann hätte sie bei Ölstab MIN. leuchten müssen. Er hatte aber einen trockenen Stab ohne gelbe Lampe. Kann jemand was dazu sagen?

  • Geleuchtet hat nix und mein Werkstattfreund hat gesagt, dass der Wagen nur eine Lampe für den Öldruck hat.


    War gerade bei Hyundai - unten ist alles sauber und intakt. Die Aussage war, dass man den Motor zerlegen müsste, um die Ursache zu finden (wenn das überhaupt erfolgreich wäre). Und das sei nicht wirtschaftlich.

  • Hyundai hat doch gar keine richtige Freigabe. Da steht halt C2 oder C3 fahren und das wars.


    Das Liqui Moly 20723 Special Tec F 0W-30 ist ein C2 Öl und wenn C2 im Handbuch steht, ist es okay für den Motor. Aber ich hätte es auch nicht verwendet.


    Öl Verbrauch ist doch gut, dann haste kaum Öl, das *verbraucht* ist.

  • (...) Ich stehe halt einfach vor der schweren Entscheidung, ob ich ihn jetzt für 8.000 € - 12.000 verkaufe (...)

    Ich persönlich finde den Ölverbrauch zu hoch und würde mich als Käufer dieses Fahrzeuges nicht damit abfinden wollen wenn mir sowas verkauft wird... oder wird das Fz. vom Händler in Zahlung genommen?

    Hyundai i30 PDE, EZ 02/21, 1,5T-GDI 48V, "Edition 30", Dark Knight metallic

  • Schwierige Sache. Die AU wird keinen Aufschluss über Öl im Abgas geben, nur bei Euro 6 werden die Partikel gemessen. Kompression ist sicher auch ok.


    Die Frage ist, ob man diesen erhöhten Ölverbrauch beim Verkauf angeben muss, damit fällt der Preis. Auf der anderen Seite fährt immer ein schlechtes Gefühl mit.


    Ich handhabe das so:

    Einmal pro Woche, also rund alle 250 km, einen Liter Öl nachfüllen und die Karre fahren, bis der TÜV oder ein heftiger Motorschaden (das wäre der 2. bei diesem Auto!) uns trennt. Alles andere wäre zu teuer.


    Ach ja, und keinen Hyundai mehr kaufen.

    Ein Hoch auf meinen i30, das 4l Auto, aber Öl auf 1000Km.

  • Hyundai hat doch garkeine richtige Freigabe. Da steht halt C2 oder C3 fahren und das wars

    Das stimmt, was Hyundai aber macht und das vielleicht auch noch bei dem frühen Baujahr, mit API und ACEA verschiedene Öle mit verschiedenen Viskositäten zulassen.

    Auswendig weiß ich es nicht, kann der @MartinBN vielleicht nachsehen und/oder nennen.

  • 1 Liter Öl auf 250km? Dann sind aber auch die monatlichen und jährlichen Betriebskosten fürstlich. Ich bin mir nicht sicher, ob man so wirtschaftlich Auto fahren möchte.

    Und bei MartinBN wird es vielleicht ursächlich daran liegen - Zitat: "seit mehreren Jahren eher Kurzstreckennutzung". Das wird für den Direkteinspritzer über Jahre nicht gut sein.
    Dann könnte es mit dem verkoken hinkommen.....

  • Das Öl ist laut Bedienungsanleitung für das Fahrzeug zugelassen und wurde auch von Hyundai selbst im Rahmen des letzten Ölwechsels verwendet, deswegen habe ich auch dieses Öl nachgekippt. Vorher war ein 5W30 drin, aber auch das führte zu dem erhöhten Verbrauch bzw. ist dieser aufgefallen, als das 5W30 drin war.


    alex279 Ich würde es bevorzugen an einen Händler zu verkaufen. Der würde das Auto ohnehin ins Ausland verkaufen, wo man günstig eine Motorzerlegung machen und alle Dichtungen und Teile austauschen kann oder wo es einfach egal ist, wenn verbranntes Öl aus dem Auspuff kommt… Bei einem Privatverkauf würde ich angeben, dass der Ölverbrauch im letzten Jahr angestiegen ist. Aber was soll ich machen, wenn Hyundai selbst sagt, dass kein Leck vorhanden ist und sich der Verbrauch im Rahmen der Herstellervorgabe befindet? 🤷🏽‍♂️ Wenn man sich die Meinungen hier und sonst im Internet anhört, kann man ja gar nicht zwingend von einem Mangel ausgehen, sondern bewegt sich ja möglicherweise sogar im Rahmen des normalen Verschleiß. Genau das ist ja mein Problem; könnte sein, dass das noch Jahre so weitergeht ( Asphaltblase) - oder halt nicht. Wie gesagt, Hyundai schreibt in die Anleitung, dass 1L auf 1000 km noch normal sind.

  • (...) Hyundai schreibt in die Anleitung, dass 1L auf 1000 km noch normal sind.

    Die Hersteller schreiben viel um sich vor Regress zu "schützen"; ein derart hoher Verbrauch mit quasi 3 Ölwechseln pro Inspektionsintervall (15000km) wäre definitiv nicht normal. Ein normal funktionierender Motor braucht von Intervall zu Intervall nicht mal 'nen Liter...

    Hyundai i30 PDE, EZ 02/21, 1,5T-GDI 48V, "Edition 30", Dark Knight metallic

  • Man müsste sich jetzt aber mal entscheiden, ob Kurzstrecke für den DI Motor nun nicht gut ist, weil dann Ölverdünnung auftritt oder Ölverbrauch oder vielleicht das eine erst nach dem anderen?

    Oder kann man sich da gar nicht festlegen, weil man sehen muss, was eben eintritt?!?


    Kann @MartinBN da vielleicht helfen und näher darstellen, was seine Kurzstrecke ist; das ist oft sehr individuell. Es gibt Leute, bei denen sind 15-20 km einfach noch Kurzstrecke, bei anderen hört Kurzstrecke nach 5km schon auf...


    Ich würde den Wagen nicht verkaufen, zumindest nicht, um dann den nächsten Wagen für den identischen Einsatz (s.o. was ist deine Kurzstrecke) zu kaufen. Ob es ein älterer Saugbenziner besser kann, fraglich. Ob du ein E-Auto willst, unbekannt.


    Den Versuch mit vielleicht mal zwei kurzen Intervallen und ein/zwei Motorspülungen und möglicherweise dem Carbon X Schaum, würde ich starten. Ein dickeres Öl würde ich auch nehmen, wahrscheinlich sogar dicker als 0w30/5w30. Du hast damit nichts zu verlieren und davon wird auch nichts kaputtgehen. Welches Öl konkret kann man ja noch klären, wenn du magst.

  • Ich würde es genau so handhaben wie es ethanoly schreibt.

    Motorspülung benutzen zB von Mannol und die Brennraumreinigung auch zB von Carbon X benutzen. Natürlich zuerst die Brennraumreinigung und danach den Ölwechsel mit Motorspülung. Dieses vorgehen hatte vor einem Monat "Redhead" auf YT bei einem Citroen gemacht der auch unter hohen Ölverbrauch leidet gemacht. Denn auch hier lag der Verdacht nahe das die Ölabstreifringe verkokt sind. Sie konnten ein deutlich besseres Ergebnis erzielen.

    Dann noch ein Wechsel auf ein 5W30 was auch freigegeben ist und nicht sofort auf ein noch dickeres ÖL wie 10W40 gehen. Da würde ich anstatt LiquiMoly auf Meguin wechseln da es das identische bzw eigentlich das originale Produkt zu deutlich günstigerem Preis ist.

    Solltest du eine Verbesserung erzielen dann würde ich auf jedenfall kürzere Ölwechselintervalle anstreben da frisches Öl auch immer eine reinigende Wirkung hat.

  • Wenn der Motor einmal anfängt Öl zu verbrauchen, egal auf welche Art und Weise, kann man das unter Umständen mit den vorgeschlagenen Methoden "bessern" oder etwas "hinauszögern". Die Tipps sind auf alle Fälle einen Versuch wert und sollten recht kostengünstige Wege sein, um das mal auszuprobieren. Aber dennoch, wenn es einmal anfängt, ist das Kind meist in den Brunnen gefallen, sofern man nicht eure und aufwendige Methoden anwendet, um alles wieder ins "Lot" zu bringen.


    Die Vierzylinder Turbo Motörchen sind eben keine Haltbarkeits-Champions, speziell bei Kurzstrecke in Verbindung mit Direkteinspritzung, ist das immer ein zweischneidiges Schwert. Sollte keine Besserung auftreten, stoß die Kiste ab, bevor sie ein Groschengrab wird. Es klingt hart, aber letzten Endes zählt weder Loyalität zum Hersteller, noch Zuneigung zum Auto das man einige Jahre fuhr, denn in den heutigen Zeiten, zählt die finanzielle Stabilität. Garantie (beim richtigen Hersteller), neue Technik und ein unverschlissenes Auto ist viel wert!

    Lege dich nie mit Leuten an, die für ihre Feder von Rechts wegen einen Waffenschein bräuchten!

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