hoher schwankender Leerlauf (Fehler 507 und 304)

  • Hallo zusammen,


    mein noch in der Ausbildung befindliches Töchterchen hat Kummer mit Ihrem Getz 1,1 67 PS. MKL ging an und blinkte. Ging sporadisch wieder aus. Fehler P304 (Fehlzündung Zylinder 4 festgestellt), Leerlaufdrehzahl erhöht und schwankend 1150 bis 1350 U/min.


    Was bisher gemacht wurde:

    Zündkabel, Kerzen und Zündspule erneuert. Thermostat erneuert (Freund der anderen Tochter ist Kfz-Azubi und meinte, das könnte es auch sein...) Mir hat er dann noch geraten, mal ZR und Wasserpumpe zu erneuern, weil angeblich der Motor überhitzen würde. Mit meinem Diagnosegerät (Ancel) Datenströme überwacht und Temperatur ist zwischen 84 Grad auf der Autobahn und 98 Grad im Stadtverkehr. Für mich durchaus OK und kein Hinweis auf Überhitzung.


    Habe dann sicherheitshalber (weil er eh schon 173000 km auf der Uhr drauf hatte) ZR und WP erneuert. In dem Rutsch dann auch noch ein neues Leerlaufregelventil verbaut. Das alles hat aber nichts gebracht. Drosselklappenpoti sendet plausible Werte.


    Welche Sensoren haben noch Einfluss auf den Leerlauf und wo könnte man noch ansetzen? Unterdruckschläuche sind ok und Fremdluft scheint er nicht zu ziehen (gibts nen Trick, um das prüfen?). Durch die hohe Leerlaufdrehzahl verschiebt sich der Zündzeitpunkt Richtung 0 Grad. Normal sollte er bei 3,5 Grad vor OT im Leerlauf liegen.


    Wäre für hilfreiche Hinweise sehr dankbar - mein Töchterlein noch mehr :-).

    Gruß Michael

  • Hallo Michael.


    Das Leerlaufventil habt ihr erneuert, jetzt sollte man noch die Kabelverbindung zum Steuergerät prüfen. Da sollte 1 Ohm zu messen sein.


    Gruß Bernd.

  • Hallo,


    Bernd dürfte wieder einmal auf der richtigen Spur sein. Fehlercode 507 (oder komplett P0507) steht für ein Problem mit dem ISCA (Leerlaufdrehzahlregelstellglied) oder einfach Leerlaufventil. Wenn der Motor ohne Anforderung > 200 U/min überschreitet, wird dieser Fehler gesetzt. Das Regelventil habt Ihr schon ersetzt, also bleiben jetzt nur noch die Verkabelung oder das ECM übrig.


    Die Anschlüsse sehen wie folgt aus:


    45832328xz.jpg


    Wenn die Verkabelung gut ist, hat das ECM wohl ein Problem.

  • Dagomys

    Ja, das war mit in der ersten Runde drin. Die schaut jetzt fast aus wie neu und schließt auch spielfrei.


    Neko

    Die 1 Ohm sollen wo zu messen sein, zwischen 1-2 und 3-2 oder die einzelnen Leitungen vom Stecker des Leerlaufregelventils zum ECM?


    cowi-c5

    Danke für das Funktionsprinzip. Wenn ich das richtig verstehe wird das Ventil nicht nur gegen den Federwiderstand geöffnet sondern kann auch weiter geschlossen werden. Ich habe das alte Ventil gerade mal gemessen. 18,2Ohm 1-2 und 15,9 zwischen 3 - 2. Jetzt müsste ich nur mal testen wieviel das neue hat.. Was gibt die/das ECM denn an Spannung raus um das Ventil zu verstellen. Dan könnte man das ja mal messen. Ist das ein analoges Spannungssignal ?

  • Hallo,


    ich bin mir hier auch nicht sicher, was er meint. Allerdings, wie Du meinem Plan entnehmen kannst gehen Pin 1 und 3 zum Steuergerät, Pin 2 ist Plus vom Hauptrelais. Ich vermute ein Kabelproblem zum/vom Steuergerät und würde hier mit der Suche anfangen. Pin 2 plus natürlich auch zu messen.


    Beim Messen auch mal am Kabelsatz wackeln, ob da etwas geschieht.


    Ich gehe davon aus, dass das neue Regelventil in Ordnung ist, deswegen Kabelsatz prüfen. Wie Du sehen kannst, liegt Plus Pin 2 an, das Steuergerät regelt über Masse Öffnen und Schließen (keine Feder). Wenn Du ein Oszilloskop hast, wirst Du ein Rechteck-Signal finden.

  • Hallo zusammen. Jetzt ist es soweit, dass der Karren unbedingt durch den TÜV muss (2 Monate drüber). Wir waren damit in der Werkstatt und die haben den gleichen Fehler wie wir ausgelesen und meinten, der Leerlaufregler wäre defekt (den und alle anderen Sensoren hatte ich aber schon selber erneuert). Es wurde gesagt, dass die Qulität des verbauten nicht so toll wäre und besser ein Originalteil rein sollte. Wurde dann auch neu eingebaut, weil man sich sehr sicher war... Problem der Fehlzündung und des unrunden Motorlaufes mit einer Leerlaufdrehzahl zwischen 1250 und knapp 1400 besteht immer noch.


    Jetzt wollen die wieder ganz von vorn anfangen und all das tauschen, was wir selber schon erneuert haben. Also alle Sensoren / Aktoren, die für den Motorlauf zuständig sind, trauriges Bild für ne Fachwerkstatt.


    Wenn wirklich das Motorsteuergerät einen weg hat, kann man das einfach so gegen ein baugleiches vom Schrott tauschen? Oder ist darin auch die Wegfahrsperre codiert und die Kiste geht dann gar nicht mehr?

  • PS: Zylinder 4 verhält sich merkwürdig. Wir haben die Zündkerzenstecker einmal der Reihe nach beim laufenden Motor abgezogen. Bei zylinder 4 verändert sich nix am Motorlauf. Bei allen anderen sinkt die Drehzahl. 4 und 1 bekommen aber das selbe Signal von der Zündspule.... Die Einspritzdüsen arbeiten alle 4 ( Komplettes Rail ausgebaut und Sichtprüfung beim Startvorgang gemacht. )

  • An deiner Stelle hätte ich am Anfang gar nicht so viel Teile getauscht, einfach mal die Falschluft unter die Lupe nehmen und alle Luftschläuche sowie Ansaugkrümmerdichtung prüfen. Die Werkstatt ist scheinbar auch total planlos und überfordert...

  • Ja richtig, der Code der Wegfahrsperre ist im Motorsteuergerät gespeichert.

    Aber warum das Steuergerät tauschen, die ausgegbenen Signale kann man mit Diagnosegerät anzeigen lassen.

    Das Zündsignal wird für zwei Zylinder gleichzeitig ausgegeben (1,4) (2,3) , wenn nur einer aus der Reihe tanzt liegt es nicht am Zündsignal.

    Bliebe noch das Einspritzsignal, auch das kann man prüfen.

    Kompressionstest wäre hier auch hilfreich.


    Gruß Bernd

  • Das mit der Wegfahrspeere hatte ich befürchtet. EInen Kompressionstest hatten wir gemacht. Der war auf allen 4 Zylindern gleich. Zuvor hatte ich noch das Ventilspiel überprüft. Auch hier gabs keine Abweichungen untereinander.

    Warum die Werkstatt die Signale mit Tester nicht sauber prüfen konnte ist mir auch ein Rätsel. Ich bin drauf und dran mit nem Oszi selber da nochmal ran tu gehen. Dummerweise hab ich nur 2-Kanal zur Verfügung. Da ist die Frage welche Zylinder vergleicht man da miteinander. Falschluft sollte ich ausschließen können. Alle Schläuche hatte ich gründlich überprüft. Ansaugkrümmerdichtung.. wie soll die auf einmal undicht werden.. aber da schau ich nochmal gezielt mit Startpilot .. wenn ich das Zeugs da drauf sprüh sollte ja bei leckagen eine Drehzahlveränderung statt finden. Alle Leitungen in den Kabelbäumen hab ich Penibelst kontrolliert. Der Wagen hatte Anfang des Jahres mal Besuch vom Marder. da wurden die Lambdasonden erneuert weil die Kabel angeknabbert waren.

  • Mit dem Oszi an die Einspritzdüsen zu gehen, ist eine gute Idee. Vierte und irgendeine andere Düse vergleichen, da sollte schon ein Unterschied zu erkennen sein, falls das Signal das Problem ist.


    Gruß Bernd

  • So.. Die unendliche Geschichte hat ein Ende... Nachdem die Werkstatt schon meinte Steuergeräte tauschen zu müssen weil die Signale nicht richtig wären habe ich gestern Abend nochmal einen Rundumschlag gemacht. Erst einmal mit nem 2-Kanal Oszi die Einspritzventile überprüft. Hier kamen jeweils im 2er Pärchen gemessen plausible Signale raus die vergleichbar waren. Von daher konnte ich die aussschliessen. Zündsignale die an der Zündspule ankamen waren auch 100% ok. ( Hier sinds ja nur 2 Signale bei den Doppelzündspulen. )Das Leerlaufregelventil hab ich ausgebaut und einfach mal den Motor gestartet. Je nachdem wie ich die Luftkanäle vom Bypass zugehalten habe hat das Ventil fleissig gearbeitet und das getan was es soll. Also auch ok. Ob da jetzt ein Rechtecksiganl ankommt hab ich erst gar nicht mehr geprüft. Von der Ansaugbrücke weg geht noch ein ganz kleiner Unterdruckschlauch zu einem Ventil ( C131 Vakkumventil zum Kraftstofftank ) Das Teil macht ständig auf und zu und führt anscheinend die Kraftstoffdämpfe aus dem Tank in die Ansaugbrücke. Funzte auch. Allerdings waren die Schläuche an der Stelle wo sie aufgesteckt waren porös und komplett mit Schrumpfschlauch überzogen ( Muss der Vorbesitzer gemacht haben ) Diese hab ich komplett erneuert. Beim Rinigen fiel mir dann aber auf, das eiN Stück zerbröselte Dichtung am 4. Zylinder in den Vertiefungen des Ansaugkrümmers lag. Ok. nicht ungewöhnlich das die Teile die nicht zwischen den Dichtflächen sitzen irgendwann aushärten und dann zerbröseln. Was mich dann aber stutzig gemacht hatte war die Tatsachedas ein kleine Stück dichtung von beiden Seiten glänzte. Also mal zwischen 2 Flächen gepresst wurde. Ansaugbrücke komplett abgebaut, Und siehe da, es war ein Bereich von knapp 4mm wo Dichtung rausgebröckelt war. heute morgen neue Dichtung bestellt. Grade alles eingebaut. und siehe da... die Kiste schnurrt nach 3x Husten wie eine junge Katze , hält konstant die Drehzahl ( erstmal knapp 1100 weil kalter Motor ) und ist dann nach 5 Minuten Fahrt auf 850 und seidenweichen Lauf eingependelt.

    Ich danke euch allen für eure Tipps und Hilfestellungen. Wieder mal auf die alten Tage viel gelernt..

  • Oh man, ob das eine Werkstatt je hinbekommen hätte? (Ausnahme Autodoktoren)

    Da sieht man mal wieder, was es letztlich für lapidare Fehler sein können, bei denen nicht mal direkt die Technik defekt war!

  • Man stelle sich vor, er hätte die Bröselstücke beim Reinigen nicht entdeckt.
    Das bestätigt meine Auffassung nach 20 Jahren Gerätereparatur, das eine sorgfältige Sichtkontrolle oft die halbe Miete ist - ich denke nur an die häufigen Marderbisse etc.

  • Das sollte doch mit Bremsenreiniger direkt am Anfang schon aufgefallen sein.

    Das Leben ohne Guzzi ist möglich...aber sinnlos



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