Ist ja nicht neu, dass Versicherungsunternehmen den Grundgedanken einer Versicherung im 21. Jahrhundert ad absurdum geführt haben (das ging ja in den 80ern schon los). Gedankt sei das all den A....geigen, die den Kulanzspielraum der früheren Versicherungsunternehmen weit jenseits zwischenmenschlicher Fairness ausgereizt haben. Ist doch kein Wunder, dass da von der "Gegner"seite jeglicher juristischer Winkelzug ausgereizt wird, die versicherte Leistung eben doch nicht zahlen zu müssen oder eben nur einen Teil davon.
Das ist bei jeder erdenklichen Versicherungsleistung heutzutage so. Und im Sinne der Versicherungsnehmer ist das in gewisser Hinsicht ja leider auch. Es gilt schliesslich
ZitatSumme der Prämien aller Versicherungsnehmer in Periode X minus Gewinnmarge des VU minus Rückstellungen für längerfristige Risiken = Summe aller bezahlbaren versicherten Leistungen in Periode X
Wenn also zu viele gesellschaftliche Zecken, und die alte MeMa-Werbung "Geiz ist geil" ist leider wohl unauslöschlich insbesondere in der deutschen Mentalität verankert, zu sehr versuchen, möglichst nix zu zahlen und dafür aber volle Versicherungsleistung abzukassieren, dann kann das Schema nicht mehr funktionieren. Entweder müssen dann die Prämien rauf oder die Versicherungsleistungen runter, meistens wird es auf die Kombi aus beidem hinauslaufen.
Jeder, der auch nur einen Hauch finanzieller Bildung abbekommen hat, sollte eigentlich wissen, dass man ausschliesslich existenzbedrohliche Risiken über eine Versicherung abdecken sollte (KV, Haftpflicht, ggf. Hausrat, ggf. Risiko-LV für den Haupteinkommensträger der Familie zugunsten der Angehörigen) und für alles andere selbst spart und Rückstellungen bildet.
Wer das Selbstsparen nicht bringen kann, hat entweder den falschen Beruf oder Job oder lebt auf zu grossem Fuss. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht etwas arrogant, ist nüchtern betrachtet aber einfach ein sachlicher Fakt. Angesichts der gigantischen Lücken (man muss eher sagen schwarze Löcher), die sich in Sachen Rentenniveau auftun, sind für Deutsche private Sparquoten von etwa 35% des jährlichen Bruttoeinkommens eigentlich Pflicht. Das haut natürlich niemals hin, wenn man für jedes Bubu eine Versicherung abschliesst, in einem viel zu grossen auf Pump gebauten Haus lebt und die Nachbarn, die man nicht leiden kann, mit einem überdimensionierten ebenfalls geleasten Mordwerkzeug auf vier Rädern beindrucken will.