Wenn man die tödlichen Unfälle auf diesem Streckenabschnitt betrachtet, kommt man zu dem Ergebnis, dass 80-90% aller Unfälle durch Auffahren eines LKW in das Stauende aufgetreten sind. Nichts mit Geschwindigkeit, nur unaufmerksame Fahrer, die Stauenden übersehen.
Was sind das denn für Unfälle? Es ist nie der Umstand, dass jemand schnell gefahren ist und jemand anderen ihn übersehen hat.
01.04.2019 - Autofahrer kommt aus ungeklärten Gründen einfach nach rechts von der Fahrbahn ab: https://www.volksstimme.de/sac…ueberschlaegt-sich-auf-a2
31.03.2019 - zu wenig Abstand, beim starken Bremsen hinten aufgefahren: https://www.lz.de/ueberregiona…der-A2-bei-Bielefeld.html
25.03.2019 - Fahrer betrunken: https://www.szlz.de/blaulicht/…runken-_arid,2532773.html
22.03.2019 TÖDLICH - LKW fahren auf andere LKW auf: https://www.news38.de/braunsch…aunschweig-und-Peine.html
25.03.2019 - Mann will wenden auf Autobahn und verursacht Unfall: https://www.tonight.de/news/ak…-crash-auf-der-a2.1002183
26.03.2019 - wieder zu wenig Abstand, beim starken Bremsen hinten aufgefahren: https://www.wa.de/nordrhein-we…au-befreien-11912955.html
23.03.2019 - WIEDER Stauende übersehen: https://www.mt.de/lokales/regi…endiger-Vollsperrung.html
Das war nur ein kurzer Auszug der letzten Zeit von der gesamten A2.
Wie man sieht: Unfallursache sind fast immer unaufmerksame Personen, die Stauenden übersehen oder das Bremsen des Vordermanns nicht mitbekommen bzw. zu wenig Abstand halten. Nicht ein Fall von GESCHWINDIGKEIT, Fahrzeug übersehen und rausgezogen.
Die meisten Unfälle passieren, weil die Leute zu blöd zum aufmerksamen Fahren sind und dann plötzlich aufkommende Ereignisse übersehen. Bzw. Fall 1 der einfach von der Fahrbahn abkommt...
Wenn weniger Leute an ihrem Radio/Navi spielen würden, sich nicht andauernd nach hinten zum Kind umdrehen, mit dem Beifahrer weniger intensiv diskutieren würden, die Freisprecheinrichtung mal ausmachen und so weiter, könnten auch alle sicherer unterwegs sein - auch wenn dann einige 200 km/h+ fahren. Aber die sind im Regelfall auf jeden Fall konzentriert, schon alleine aufgrund der Geschwindigkeit.
Lieber einen höchstkonzentrierten Fahrer mit 250 km/h, als fünf Schnarchnasen, die alle 120 km/h fahren.
Da kann man immer in den Raum werfen "die A2 ist eine unfallträchtige Strecke" - ja super, aber nicht durch die "Schnellfahrer", sondern durch die unaufmerksamen Fahrer und Nicht-Abstand-Halter.
Davon rede ich ja die ganze Zeit - Hauptsache erst mal ein Verbot in den Raum geworfen. Ich wiederhole mich gern: Ich bin der Meinung, die Verkehrssicherheit wird durch die schnelleren Fahrer weniger gefährdet, als durch die langsamen Fahrer, die so unterwegs sind, weil sie UNSICHER fahren. Das ist das wahre Problem. Jetzt sollen die anderen dafür Einschränkungen in Kauf nehmen, dass viele nicht ordentlich auf der Autobahn fahren können.
Daher interessiert mich auch nicht die "allgemeine" Statistik zur A2. Wenn es die Situation hergibt, kann man dort auch auf vielen Abschnitten schnell fahren, auch zwischen Dortmund und Helmstedt.
Mit Phrasen wie "unfallträchtige Strecke" oder "Gefährlichste Autobahn Deutschland" kann man (besonders Medien) immer schnell um sich werfen - man muss aber objektiv betrachten was, wie, wann und wo wirklich passiert. Und ob in der Regel daran wirklich die ganzen 130 km/h+ Fahrzeuge Schuld dran sind oder nicht doch eine andere Gruppe von Fahrzeugführern... und wenn das so ist, dann braucht man keine Verbote.
EDIT: Und wenn man dann über Verbote nachdenkt, sollte man meiner Meinung nach erst mal filtern, wodurch Unfälle entstehen und wer vielleicht gar nicht geeignet ist auf Autobahnen zu fahren und denen möglicherweise durch Einschränkungen auf dem Führerschein (wie Brille tragen, nur Automatik fahren etc.) einfach untersagen die Autobahn zu befahren. (auch wenn das praktisch fast unmöglich ist, wonach will man Filtern und wie soll das überwacht werden, aber Geschwindigkeit kann auch nur auf 0,x % der Autobahnen überwacht werden)
Auch im Bereich Fahrschule sind die Anteile von Autobahnfahrten viel zu gering. Auch Fahrprüfungen finden oft eher im Stadt-Land-Bereich statt.
Ich streite ja nicht ab, dass vom Verkehr Gefahren ausgehen oder dass es Unfälle gibt und man dem entgegen steuern kann, man sollte aber die richtigen Maßnahmen treffen und nicht stumpf populistisch das Tempolimit allgemein und überall beschränken.
Im Endeffekt finde ich die jetzige Situation aber nicht verbesserungswürdig, alles was jetzt passiert ist im Rahmen einer normalen Gesellschaft die Kraftfahrzeuge führt. In dutzenden Ländern der Welt mit Tempolimit ist die Statistik übrigens deutlich schlechter. Ich bin für keinerlei weiteren Verbote dahingehend - und wenn doch, dann bitte an die richtigen Adressaten.