Premiumbenzin(95er) - Erfahrungen

  • Hallo,


    Ich habe seit 19 Jahren meinen Lappen und fahre auch schon genauso lange, und habe bis vor ca. einem Jahr (auf Grund eines Threads hier - ich weiß nicht mehr welcher) auch nichts von Premium-Benzinsorten gehalten. Mit Premiumbenzin meine ich in diesem Falle die beiden Sorten von Aral und Shell mit 95 Oktan (Shell Fuel Save bzw. das von ARAL, aber nicht das neue Futura).

    Vorher bin ich idR. an die Tankstellen von Star oder Jet gefahren.


    Ausprobiert habe ich es, wie gesagt, auf Grund dieses einen Threads und weil mein Motor(ich habe eine Tageszulassung) sowohl im Betrieb lauter geworden war (vor allem im Standgas, wenn man mal neben dem Auto stand) als auch die Klapper/Rasselgeräusche des Motors bei einem Kaltstart mittlerweile ziemlich lange und laut zu hören waren bis sich der Motor wieder beruhigte - und ich halt gelesen habe, dass die Additive in diesen Spritsorten entsprechend wirken sollen.

    Daher hatte ich bei nächster Gelegenheit mal den Rüssel von Aral in meinen Tank gehalten, war aber Abends auf der Heimfahrt direkt an der Stadtautobahn und da hatte ich dann bis nach Hause zunächst keinen Unterschied feststellen können (Motor war auch schon warm).

    Am nächsten Morgen hatte ich den ganzen Umstand zunächst völlig verdrängt und überhaupt nicht mehr daran gedacht, habe dann bei der ersten Fahrt aber plötzlich feststellen müssen, dass mein Motor ja plötzlich deutlich ruhiger lief. Davon freudig überrascht, habe ich dann auch beim nächsten Kaltstart deutlich hingehört und dann auch die Standgasgeräusche genau "beobachtet" und ihr könnt es euch denken: Der Kaltstart war nur noch mit einem sehr kurzen Rasseln zu vernehmen und das Standgas war wie am Kauftag "kaum noch" wahrzunehmen. (natürlich alles subjektive Wahrnehmung)

    Das war für mich der Punkt an dem ich beschlossen habe bei Aral zu bleiben, weil ich mein letztes Auto durch Ölkohle(->Motorschaden) verloren habe und mein Auto natürlich möglichst lange fahren möchte bevor die Reparaturen den Wert übersteigen.


    Soweit so schön, aber ich habe dann irgendwann später gelesen, dass auch Shell Additive dazu kippt, also habe ich auch das von Shell mal ausprobiert und ich muss sagen, dass der Sprit da sogar noch ein Schippe drauf legt. Denn damit läuft der Motor nicht nur genauso leise, sondern im niedrigen Drehzahlbereich sogar noch deutlich ruhiger(mit allen anderen Spritsorten inkl. Aral ist mein Motor unterhalb von 75 km/h im 6. Gang wirklich sehr brummig und dröhnt, mit Shell ist das wirklich sehr deutlich weniger). Als ob das nicht schon geil genug wäre, sinkt der Verbrauch auf konstanten Strecken (außerorts) sogar noch um ungefähr 1 L/100 km.


    An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich hier definitiv keine Werbung machen möchte oder Geld dafür bekomme, sondern wirklich meine persönlichen Erfahrungs/messwerte schildere.


    Ich muss auch explizit darauf hinweisen, dass sich der Spareffekt mit dem Shell-Sprit nur dann messbar widerspiegelt, wenn man eine gewisse Strecke konstant durchfahren kann und der Unterschied wird umso größer, je näher man am 1000er Drehzahlbereich ist. Innerorts merkt man keinen Unterschied, abgesehen davon ist es innerorts auch kaum messbar, da durch Verkehr und Ampeln kaum vergleichbare Szenarien wiederholt werden können.


    Auf den Minderverbrauch möchte ich näher eingehen, damit es nicht einfach nur eine vollkommen haltlose Behauptung bleibt.


    Dazu hier mal meine Arbeitsstrecke:

    • Stadt 6km (inkl. 1-2 zusätzlichen Stopps um die Kinder in der Schule rauszulassen - das sind insgesamt ca. 4km ohne Ampeln und wenig Verkehr wegen Frühhort)
    • Schnellstraße(120) 7,5km (verlasse ich meinen Ort zur Arbeit komme ich nahezu direkt hier drauf)
    • "Stadtautobahn"(80) 5,7km (nahtloser Übergang von der Schnellstraße, danach folgen die rund 2km Stadtverkehr inkl. 3 Ampeln)

    Der Hin- und Rückweg differieren auf Grund der Auffahrten leicht.. der Rückweg ist insgesamt ~0,2l/100 sparsamer als der Hinweg laut BC (weil weniger Stadtverkehr)


    Im Sommer letzten Jahres wurde die Schnellstraße neu gedeckt, was dazu führte, dass eine Richtung komplett gesperrt wurde und die andere Richtung von zweispurig auf eine Spur je Richtung verengt wurde. Dieses Stück war mit 60km/h beschildert(auf diesem Abschnitt völliger Blödsinn, da jeder Landstraße deutlich schmaler ist und die Strecke nahezu gerade ist und dazu breite Autobahnspuren besitzt).


    Das war die Gelegenheit die Verbräuche zu untersuchen, da man gerade auf dieser Strecke fast nie bremsen muss und super mit Tempomaten arbeiten kann.


    Ich habe in dieser Zeit maximal motiviert meine Verbräuche auf der Strecke(Heim<->Arbeit) mit allen möglichen Mitteln versucht zu minimieren(teuer war der Saft zu der Zeit ja auch extrem).

    Unter "optimalen Bedingungen" habe ich eine Strecke mit Aral mit einem Minimalverbrauch von 5,9l/100km bewältigt, das habe ich aber wirklich nur ein einziges Mal geschafft - ansonsten lag ich bei 6,0-6,3L/100km.

    Mit Shell Fuelsave habe ich unter "optimalen Bedingungen" eine Strecke mit einem Minimalverbrauch von 4,7l/100 bewältigt und das mehrmals. Meistens lag ich aber um die 5L/100km.

    Ausschlaggebend war dabei immer die Strecke außerorts alles was innerorts war hat die Verbräuche immer wieder nach oben getrieben(ich habe immer wieder im BC die Werte gecheckt), also wenn ich von optimalen Bedingungen rede, dann sind das grüne Ampel und freie Straßen.


    Dabei habe ich gelernt, dass die größten Verbrauchstreiber die Füße auf den Bremsen sind :D vorausschauendes Fahren mit rechtzeitiger Motorbremse kann wirklich viel Sprit sparen.


    Ich habe auch alles immer mit der Seite vom Spritmonitor getrackt, allerdings kann man das daraus leider nicht ableiten, weil zum einen die Tankstutzen nie an der gleichen Füllhöhe stoppen und dadurch unterschiedliche Spritmenge rauskommen und zum anderen der viele Stadtverkehr den ich zwischen dem üblichen Arbeitsweg habe jedes Mal den Gesamtverbrauch nach oben treibt.


    Bei reinem Stadtverkehr konnte ich wirklich keinen Vorteil gegenüber Aral feststellen außer das man besser im tiefen Drehzahlbereich fahren kann.


    Als Fazit habe ich für mich jedenfalls folgendes getroffen: Wenn ich tanke, dann nur noch "premium", weil es dem Motor offensichtlich besser "schmeckt" und in meinem Anwendungsfall habe ich idR mit Shell auch noch einen besseren Verbrauch, und einen Preisvorteil, da Shell mit ihrem Clubsmartprogramm meist deutlich unter dem Preis von Aral liegt.


    Wie sieht es bei euch aus?

    Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Evlt. noch mit einem anderen Sprit?


    PS: Mir ist im Spritmonitor auch aufgefallen, dass es einige Nutzer gibt die mein Automodell mit dem gleichen Motor noch deutlich sparsamer fahren (Tankfüllung mit 4,7 L/100km mit angeblichen Stadtverkehr). Das kann ich ehrlichgesagt absolut nicht nachvollziehen oder sie behindern konstant den Verkehr :D

  • Es wird einen gewissen Effekt bei diesen Spritsorten geben, keine Frage. Eben aufgrund der Additive. Ansonsten gibt es EU-weite Mindeststandards, die Benzin und Diesel einhalten müssen, mit und ohne Additive.


    Bei unseren Fahrzeugen (i20 PBT aus 2014 und Santa Fe DM auf 2016) sind die Strecken entweder zu kurz, weil 3-5km Stadtverkehr oder zeitintensiv ("mal eben" in den Ruhrpott ins Büro oder nach Berlin zum Kunden, da wird dann auch mal zügiger gefahren). Dazu muss man auch wissen: Der Santa Fe ist ein Selbstzünder, wenn der nicht knurrt würde mich das eher verstören.


    Bei beiden Autos gilt: Schau bei clever-tanken rein und nimmt mit, was günstig und auf dem Weg liegt. Für den Dicken heißt das dann häufig: Total oder ept, wahlweise auch Agrar-Diesel von der Bauern-Tanke nebenan.

    Beim Kleinen ist dann häufig Total, ept oder Team.


    Wenn man ein ganz großer Pfennig-Fuchser sein möchte, könnte man schauen, was die Additive, etwa von Liqui-Moli, in größeren Abnahmemengen oder im Angebot kosten und das dann gegen die Differenz von Shell zur günstigsten Tanke in der Umgebung aufrechnen (soll wirklich Menschen geben, die machen das; Nur um nochmal 5ct auf 100km zu sparen).

    Bi uns im Nor'n heet dat nich Disko sonnern daanz up de deel.

  • clever-tanken habe ich ja bereits als Widget und damit täglich die Preise im Blick, und durch dieses Clubsmartgedöns zahle ich ja max 2 c/l mehr bei Shell - wobei ich sagen muss, dass ich dadurch schon ein paar Mal sogar noch deutlich unter diesem Preis getankt habe und ich nicht weiß, woher die diesen tollen Fantasiepreis gezaubert haben.


    Also der Preisunterschied pro Tankfüllung liegt bei mir bei max 80 Cent ggü. der günstigsten Zapfe. Bekannteste Additiv wäre wohl Keropur. Da kostet aber eine Dose für ein Tankfüllung schon bei >=12 €. Ich habe keine Ahnung, wieviel bei Shell und Aral beigemischt wird, aber bei diesen Preisunterschieden zahle ich lieber die 80 Cent mehr und weiß, dass mein Motor schnurrt wie ein Kätzchen, ohne mir extra Aufwand oder Gedanken machen zu müssen. :]

  • Diese Additive werden dem Benzin erst bei Lieferung an die Tankstelle vom Fahrer des Tankzuges beigemischt. Gefühlt etwa ein Teelöffel auf 100ltr Treibstoff.

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Das weiß ich leider nicht, meine Ex-Frau war damals (vor über 20 Jahren) zwar Pächterin einer Tankstelle, diese Tankstelle gehörte aber nicht zu den großen Marktführern.

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  • Es gibt ja auch "Insiderinformationen" - bezüglich Additivbeimischung habe ich mal was gehört von 2ml Fliederbeersuppe. Alle meine Angaben dazu sind natürlich ohne Gewähr.:flöt:

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  • Kannst ja mal bei den EURO 6d Motoren versuchen. Die brauchen doch Harnstoff für ihre SCR Katalysatoren?! :todlach:

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