Erfahrungsbericht privater Autoverkauf

  • Ich weiß nicht ob das heuchlerisch ist, jeder muss halt irgendwie, meistens, für sein Geld arbeiten und damit haushalten, warum sollte man dann nicht gerade bei so teuren Anschaffungen wie die eines Autos, seine Haut nicht so teuer wie möglich zu Markte tragen?

    Letztlich ist es doch so das am Ende der Verkäufer, eigentlich wohl auch beide Seiten mit dem letztlichen Preis zufrieden waren, wenn tatsächlich ein Kauf zu Stande kommt. Ich jedenfalls kenne kaum Verkäufer die ihre Autos verkaufen und selbst noch ein paar Scheine dazulegen und wie so oft liegt auch hier der Gewinn meist im Einkauf.

    Alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher.

  • Ich erlebe immer wieder den Wahnsinn beim Autoverkauf. Da wollen Leute abgemeldete Autos verkaufen zu Wahnsinnspreisen. Ist denen nicht klar das da nur Profis kaufen können die natürlich deutlich weniger als den Markpreis zahlen? 95% der potentiellen Käufer werden ausgeschlossen, wer läuft schon ständig mit einer roten Nummer unterm Arm rum?

    Auch den Kandidat der diesen Thread gestartet hat `verkauft` ein Auto das erst in 2 Monaten kaufbar ist. Was erwartet er auf einem Marktplatz an Resonanz?


    Verkaufen:

    Ich schreibe in die Anzeige Festpreis und das ich keine Preisanfragen per Mail oder Telefon beantworte. Keine Reservation. War der Preis zu hoch geht er nach einer Woche etwas runter.

    Alte Autos mit Mängeln gehen zu 95% in den Export. Geht man mit den diversen Osteuropäern korrekt um sind die auch korrekt. Man kann normal mit denen reden. Niemand will beschissen werden.

    Wer völlig verquere Vorstellungen hat wird Probleme bekommen. Überteuerte Autos locken Betrüger geradezu magisch an.

    Und Spam gibts überall, also rechne mit mind. 20 Spam Mails und auch ebensolchen Anrufen. Immer. Hast du das Auto eingestellt schalte das Telefon erstmal eine halbe Stunde ab. Was sollen schon für ein Angebot kommen 2min nachdem du Anzeige online gestellt hast, das reichtnichtmal zum Lesen der Anzeige.


    Kaufen:

    Gerne auch bei mobile, aber teilweise von Privat oft total krasse Preisvorstellungen. Das letzte Auto war dann von einem Fähnchenhändler, ein echt seriöses Angebot ohne Probleme. Hatte mir aber auch sehr zweifelhafte Autos von anderen Fähnchenhändler angesehen (Motorgeräusche). (Meine mich mit Autos gut auszukennen, also lange Probefahrt, Lackdickenmesser, ich weiss wie Öl unterm Auto und im Motorraum aussieht, was Rost ist. Davor ausführliches Einlesen bei allen in Frage kommenden Fahrzeugen: Gebrauchtwagenbeurteilungen nicht die bezahlten wertlosen Neuwagenvorstellungen der `Fachpresse`. Foren lesen, Schwachstellen kennen.)

  • Ich kann das nur voll unterstreichen. Teilweise haben die Verkäufer sehr sonderbare Preisvorstellungen, insbesondere bei Zeitungsanzeigen. Die denken dann, wenn sich keiner meldet kann man ja immer noch mit dem Preis runter gehen.

    Ich habe auch schon die Erfahrungen mit "letzter Preis" direkt nach der Anzeige gemacht. Der Tipp mit dem Stummstellen für mindestens eine Stunde ist auch gut. Wer wirklich Interesse hat, ruft auch später an; die ganz Schnellen sind dann in der Regel die Geier, die nur absahnen wollen.

    Ein Auto das nicht fährt, ist nichts wert......

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  • Die ganz schnellen rufen mit "Carspider" an - eine spezielle Software für Händler. Guckst du: http://www.carspider.de Damit habe ich früher auch gearbeitet. Kostet 119€/Monat - oder 850€ im Jahr. Lohnt sich für privat eher nicht.

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Ich habe ja im März meinen i30 cw an privat verkauft, Diesel mit 222.000 Km, aber top in Schuss, erster Hand und komplettes Scheckheft. Natürlich haben sich täglich irgendwelche Aufkäufer und Exporteure gemeldet bzw. einfach nur einen Preis per Nachricht angeboten. Natürlich weit unter dem angegebenen VHB-Preis...

    Da muss man ein dickes Fell haben und gelassen bleiben, Preis senken geht immer, dann kommen die gleichen Aufkäufer noch einmal aus ihren Löchern mit ihren gleichen Angeboten...

    Letztendlich kam eine jüngere Frau mit ihrer Bekannten, war begeistert von dem Auto und hat es direkt bar bezahlt und mitgenommen. Zu einem Preis der uns beiden fair erschien.


    Ähnlich habe ich meinen jetzigen Tucson gekauft: über längere Zeit den Markt und die Angebote beobachtet, einmal auch bei einem Händler in meiner Nähe ein gutes Angebot gefunden, aber da war ich etwas zu spät, da ist mir jemand zuvor gekommen...

    Dann habe ich das passende gute Angebot von Privat gefunden, hingefahren, angesehen, zugesagt und 4 Tage später abgeholt und bar bezahlt.

    Naja, wie sich gerade bei der kostenlosen Durchsicht kurz vor Ende der Garantiezeit beim Hyundai-Autohaus herausgestellt hat muss mal jemand mit dem Auto irgendwo kräftig aufgesetzt haben... Das Auto war aus erster Hand, Halter war vor über einem Jahr verstorben, danach haben dessen Ehefrau und der Sohn das Auto ab und zu bewegt und auf Nachfrage kam die glaubwürdige Aussage, dass der Sohn, der mir das Auto verkauft hat, nichts davon wusste... Naja, hat sein Vater wohl nie erwähnt...

    Ist nun nicht schlimm, hinter der Stoßstange ist etwas Kunststoff am Unterboden angeknackst, von aussen nicht zu sehen, kann ich gut mit leben. Zumal der Tausch der angeknacksten und teilweise nur verschrammten Teile ca. 1.400 € beim Freundlichen kosten würde...

    Sowas kann beim Kauf von Privat sicherlich eher mal passieren als wenn man bei einem guten Händler kauft.


    Nachdem meine Frau mit ihrem Corsa gerade vorgestern einen Unfall hatte waren wir am selben Tag beim Hyundai-Autohaus, um uns dort noch einen Tucson für sie anzugucken, nur 4 Monate älter als meiner. Die Überlegung, den Corsa günstig reparieren zu lassen (Scheinwerfer, Stoßstange und evtl Kotflügel) haben wir dann verworfen, als der Händler meinte, er würde uns den so wie er ist für 1000 € abnehmen (ohne ihn gesehen zu haben!). Bevor ich nun zwischen 500 und 1000 € in eine Reparatur stecke, um später vielleicht, mit ganz viel Glück und Geduld, auch wirklich nach dem Verkauf noch 1000 € dabei über zu haben, gebe ich das Auto lieber direkt an den Händler, der den dann sowieso direkt an einen Aufkäufer weitergibt. Und muss mich nicht wieder mit den ganzen Aufkäufern selbst auseinandersetzen.

    Und das neue Auto bekommt eine frische Inspektion, neuen Tüv, noch neue Reifen usw, und damit sollte man dann auch ausschließen können, dass sich später etwas findet wie bei meinem Auto im Nachhinein...


    So manche Preisvorstellungen, gerade auch von Privat, kann ich auch nicht nachvollziehen... Im Vergleich zu anderen Angeboten, selbst von Vertragshändlern, manchmal utopisch, dann wirkt ein realistisches Angebot in den Augen des Verkäufers schon frech, obwohl es eigentlich der Realität entspricht...

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