Mal ketzerisch die Gegenfrage gestellt: Was ist denn die Erwartungshaltung beim Restwert eines zehn Jahre alten Fahrzeugs, egal ob klassischer Verbrenner, Hybrid oder BEV?
Während so alte Kleinwagen noch günstig zu reparieren sind, wird es ab der Mittel- und Oberklasse (und von der müssen wir bei BEV leider reden) schon wieder schwierig. Man siehe sich mal Mercedes E-Tonnen und S-Klassen mit ihren Luftfahrwerken an oder Zylinderköpfe, Einspritzung, Zündverteilung samt -kerzen, etc. Bei BMW sieht das nicht viel anders aus in dieser Altersklasse. Ältere Volkswagen haben ebenso ihre teuren Macken.
Das einzig gute bei den Verbrennern: Du kommst in aller Regel noch im Bauraum an die Teile ran, im Gegensatz zu einem komplett ins Chassis eingelassenen Akku, der eventuell erst aufwendig herausgeschnitten werden muss.
Aber machen wir uns nichts vor: Die Elektromobilität ist in ihrer Entwicklung noch nicht einmal in den Kinderschuhen, sondern eher Säuglingssöckchen. Es wird auf Lithium-Ionen-Akkus gesetzt, deren Haltbarkeit begrenzt ist (das war vorher schon bekannt), die Bauform ist ebenfalls seit einer gefühlten Ewigkeit das Standardmaß einer AA-Batterie. Jeder Elektrowerkzeughersteller hat inzwischen innovativere Bau- und Packformen (allen voran Bosch und DeWalt), die mehr Energieinhalt und besseres Temperaturmanagement erlauben.
Jeder, der sich (auch heute noch) ein E-Fahrzeug holt, muss sich bewusst sein, dass die Technik, die aktuell verbaut wird, in den nächsten fünf Jahren schon überholt sein kann und die jetzige Technik weniger wert ist. Ein Auto ist ein Gebrauchsgegenstand und keine Wertanlage, zumindest keine Neufahrzeuge im üblichen Markt. Historische und Sonderfahrzeuge klammere ich hier mal aus.