Moin zusammen,
ich bin schon eine längere Zeit stiller Mitleser in diesem Forum, besonders verfolgen tue ich die Durchzugsprobleme des 1.4 T-GDI. Den i30 fahre ich seit mittlerweile Juli 2018 als Neuwagen, war praktisch aus der Not heraus ein spontaner Neuwagenkauf. Komme ursprünglich aus der VW-Fraktion, angefangen mit einem Polo 9N, besaß ich danach knappe 5 Jahre lang einen Golf IV Variant 1.9 TDI 101 PS, den ich über 7 Jahre gefahren bin und der über 11 Jahre im Familienbesitz war.
Warum ein Spontankauf?`Warum Hyundai?
Spontan wurde das Ganze, weil ich bei meinem Golf damals die Inspektion um 2 Monate rausverzögert habe, um direkt den ZR mitzuwechseln und sich in der Zwischenzeit viele Komponenten als defekt deklariert haben, als der dann auf der Bühne stand, war das ganze Ausmaß zu sehen:
* Turbo (daher der zunehmende Rauch beim Starten)
* ZKD (Öl im Wasser)
* Domlager
* Stabigummis
* Achsmanschetten
* Stoßdämpfer vorne/hinten
* Klötze hinten
* ggfls. Scheiben/Klötze vorne (Unwucht nach 10000km..)
Das alles bei rd. 256000km davon ca. 120000km von den Vorbesitzern meist Kurzstrecke und Stadtverkehr im Ruhrpott. Ich wohne im Sauerland und fahre entsprechend lange Strecken und brauche ein zuverlässiges Auto, daher musste schnell was neues her.
Das alles war am 11. Juli 2018... dann war natürlich die Überlegung.. was nun.. kaufste dir 'nen Golf, schaust mal nach 'nem Mazda 3? Okay ja, gesagt getan, erst zu VW, Golf 7 reservieren lassen, Lieferzeit "unbekannt" Aussage vom Verkäufer: "Ich warte jeden Tag darauf, dass die kommen, kann aber auch noch ein paar Wochen dauern". Okay, ja.. ob der alte noch ein paar Wochen hält war nicht klar..
Also mal ab zu Mazda.. Mazda 3 angeschaut mit der 2.0 Liter Maschine 165 PS Benzin.. sah schon bullig aus, nette Farbe, Hubraumstarker Saugmotor... aber irgendwie die Front auch zu bullig, im Endeffekt sind wir dann wieder beim Händler abgehauen, da sich die Verkäufer vor uns versteckt haben
Also ging das Überlegen weiter... Abends noch in die Werkstatt des Vertrauens und mit der Chefin mit der ich befreundet bin, gesprochen, die meinte ich soll mir mal Hyundai angucken, hat mit einem bekannten Verkäufer in Gelsenkirchen gesprochen, dass ich was in Kompaktklasse suche mit "bisschen Popometer".
Preislich sagte mir das im Grunde echt zu, es handelte sich um den 120 PS Motor.. aber von 1.9 TDI auf 1.0 T-GDI..? naja ich weiß nicht.. habe den Hubraum vom Diesel echt lieb gewonnen.. und das Drehmoment sowieso
Egal, Termin stand, also am nächsten Tag zum Händler und mich beraten lassen, junger Verkäufer, schätze mal so ca. um die 30 Jahre, direkt per du.
Erstmal gequatscht über Motorisierung und Ausstattung und den Preis, hatte mich im Vorfeld schon schlau gemacht und hatte mich auf den 1.4 T-GDI eingeschossen, der N wäre zwar auch geil gewesen, aber die Kosten auch für den Sprit etc. haben mich davon abgehalten.
Preislich war der i30 sogar teurer als der Golf (Highline, Tageszulassung), aber lieferbar innerhalb einer Woche, 1.4 T-GDI Passion Plus war das Angebot. Aber überzeugt der Hyundai? Der Vorgänger war schon gut verarbeitet, aber man möchte sich selbst einen Eindruck verschaffen.
"Wann willst du 'ne Probefahrt machen?" fragte er nur.
"Jetzt? Möchte heute Abend eine Entscheidung fällen"
"Okay ich mach die Papiere fertig und dann kannst du los".
Dicker Pluspunkt an den Verkäufer, konnte mir den i30 als 1.4 T-GDI in Passion Plus Ausstattung direkt unter meinen Popo pflanzen Die Probefahrt überzeugte von vorn bis hinten, der Verbrauch war wie zu erwarten etwas höher als beim vergleichbaren Golf, völlig begeistert gab ich den Wagen nach gut einer Stunde wieder zurück. Lange Rede kurzer Sinn - Am Ende des Tages wurde der Kaufvertrag unterschrieben. 7 Tage später am Nachmittag hab ich ihn abholen dürfen Nach einer kurzen Einweisung ging es los, gemütliches Einfahren, vertraut machen und den unüblichen dicken Papierblock durchstöbern. Auf dem Feldweg, an dem ich meinen Golf verabschiedet habe, wurde dann ein Fahrerwechsel vollzogen, mein Beifahrer durfte nervös und aufgeregt und wir beide begeistert meinen neuen i30 nach Hause fahren
Nachdem ich dank des Handbuchs gelernt habe, dass ich während der Fahrt nicht die Füße auf dem Armaturenbrett ablegen soll, weil dies bei einem Unfall zu schweren Schäden an Auto und menschlichem Fahrwerk führen kann, war die erste Hürde, passendes Nachfüll Öl zu bestellen.
In meinem Handbuch steht ACEA A5/B5, Shell Helix 0w30 oder 5w30.. okay irgendwie widersprüchlich, da 0W30 nicht der Norm entspricht, also dann 'nen Liter von dem 5W30 Zeugs geholt.
Die ersten Fahrten waren unaufgeregt, der Wagen lief sehr ruhig und ist im Vergleich zum vorigen Kombi straff, wenn nicht gar "sportlich" abgestimmt, gefiel mir gut. Navi und Multimediafunktionen stellen mich sehr zufrieden, einzige das Limit von (nur) 6000 Musiktitel auf dem USB Stick stört etwas.. klanglich reicht es für den Ottonormalnutzer.
Beim Einfahren habe ich penibelst darauf geachtet, zwischen 2000-4000 Touren zu bleiben, was sich gar nicht als so einfach darstellte, ich habe am Anfang mehr geschaltet als alles andere, da ich eher der niedrigtourige Fahrer bin. Verbrauch pendelte sich damals schon bei knapp über 6 Litern ein, was okay aber nicht herausragend ist in meinen Augen.
Was aber herausragend ist, sind die Voll LED-Scheinwerfer, selbst im Vergleich zu meinen schon recht hellen Halogen im Golf, gepaart mit dem sehr hellen Kurvenlicht gefühlt mit einer der größten Mehrwerte an dem Autokauf.
Zwei Tage nach dem Kauf, bei nicht mal 500 gefahrenen Kilometern, gab es bei tiefstehender Sonne den ersten Fehler, lt. Handbuch sollte ich einen Hyundai Vertragspartner aufsuchen - Störung der Multifunktionskamera. Ärgerliches nerviges kleines Ding, was bei tiefstehender Sonne, Regen, Nebel, Nässe, Bewölktheit, guter und schlechter Laune, sowie beim Saubersprühen der Frontscheibe meckert, bekannter Fehler der Werkstatt, gibt bereits ein Update, welches den Fehler behebt. Ansonsten war alles gut, das Anfahren war etwas gewöhnungsbedürftig, schade finde ich, dass es zwischen Leerlauf und >2000 Umdrehungen keine Gaspedalstellung gibt, das geht besser. Das Ansprechverhalten des Turbo ist auch sehr träge (im Vergleich zum 1.4 TSI im Golf) aber man gewöhnt sich daran, dafür zieht er dann gut.
Durch meine niedertourige Fahrweise bin ich auf die ersten Stolperer aufmerksam geworden, folgend ein Auszug aus meiner Mail an Hyundai im September 2018 und ca. 6000 gefahrenen Kilometern:
- Motorruckeln ab ca. Halbgas ab ca. 1250-1500 Umdrehungen in höheren Gängen, fühlt sich so an, als würde er kurzzeitig nur auf 3 Zylindern laufen, das Verhalten ist temperaturunabhängig und tritt nicht immer auf
- bei ca. 1500 U/min hatte ich den Fall, dass leicht bergab im 5. Gang beim Halten der Geschwindigkeit ein starkes Ruckeln hatte über mehrere Sekunden, dies ging ohne Reaktion meinerseits (Gasfuß mehr oder weniger betätigen) wieder weg, danach lief der Motor den Rest der 300km Fahrt ohne Motorneustart normal (bis auf die sporadischen Ruckler von oben). Kilometerstand war ca. 3000km beim ersten Auftreten
- Gefühlt zieht der Wagen im warmen Zustand (ab 30km dauerhafter Fahrtstrecke) manchmal nicht gut an bei Vollgas (Drehzahl zw. 2500-4000, ab 3. Gang), nach dem Schaltvorgang in den nächst höheren Gang zieht er gefühlt stärker an bei trockener Fahrbahn ohne Eingriffe der Traktionskontrolle
- Vor Kurzem hatte ich Durchzugsprobleme mit einem hörbaren Klick bei Halbgas im warmen Zustand, ich höre ein leises Klicken und der Durchzug war schlechter, dann nach einem weiteren Klicken wieder besser, ca 2000-4500 U/min
- Nebellicht aktiviert sich mit eingeschaltetem Licht wieder, wenn es vorher nicht deaktiviert wurde
- Wird der Tempomat eingeschaltet (CRUISE SET wird kurz angezeigt) und der Fuß direkt (unter 1s später) vom Gas genommen wird, deaktiviert sich der Tempomat wieder
Antwort von der Hyundai Werkstatt:
* höhere Touren drehen - verbraucht (angeblich) auch weniger Sprit beim Beschleunigen, der Turbo setzt erst ab 1500 U/min richtig ein
* Durchzugsprobleme sind nicht bekannt, muss man sich angucken...
* Tempomat wird eingeschaltet wenn man den Fuß vorher vom Gas nimmt
* Entriegelung ist ein Diebstahlschutz, Fahrertür zuerst öffnen bei abgezogenem Zündschlüssel
Alles in allem bin ich aber zufrieden mit dem Hobel. im Winter fing dann die A-Säule an zu knacken, vor allem im Beifahrerbereich handelt es sich um ein regelrechtes Knarzen bei fast jeder Unebenheit, des Weiteren knarzt es unterhalb des Klimabedienteils (cool, wie bei meinem 16 Jahre alten Golf :D).
Wird noch fortgesetzt...