"Unnötig" aus meiner Sicht ist, beim Abbremsen nach und nach in kleinere Gänge zu wechseln, um wiederholt möglichst viel kinetische Energie über den Motor in Reibwärme umzuwandeln.
Schonender für die Kupplung (bzw. dem Antriebstrang insgesamt) ist, mit dem Motor (je nach Bedarf auch unter Zutun der Bremse) abzubremsen, bis dieser die Leerlaufumdrehungen erreicht hat. In diesem Moment wird dann in den Leerlauf gewechselt. Bis zum weiteren Stillstand des Fahrzeugs wird ausschließlich mit der Bremse gebremst.
Bei Abfahrten oder beim Abbremsen auf eine niedrigere Geschwindigkeit wird ebenfalls einmalig in den Gang gewechselt, der anschließend für die Weiterfahrt genutzt wird.
Kurz gefasst für den Regelfall: Maximal ein Kupplungsvorgang je Bremsvorgang ist m.E. vertretbar, bzw. unabdingbar. Jeder zusätzliche erhöht unnötigerweise den Verschleiss des Antriebstrangs.
Abschließend noch zu der Argumentation, dass Kupplungen in Einzelfällen "ewig" gehalten haben und somit im Allgemeinen keiner besonderen Rücksichtnahme benötigen:
So wie es (genug) Beispiele gibt, bei denen die Kupplung den restlichen Wagen überlebt hat, gibt es (reichlich) Beispiele, bei denen eine verschlissene Kupplung den wirtschaftlichen Totalschaden eines Fahrzeugs bedeutet hat.
Liegen ausreichend große und detailierte Datenmengen vor, könnte für einzelne Fahrzeuge sicherlich ausgerechnet werden, ob es statistisch mehr Sinn macht, die Kupplung oder die Bremsen zu benutzen. Aber selbst dann wäre für den einzelnen Nutzer keine Vorhersage möglich, welche der beiden Vorgehensweise für sie/ihn besser ist.
Für mich gilt daher: die auf Dauer minimal höheren Kosten für den (im Vergleich) erhöhten Bremsenverschleiss nehme ich gerne in Kauf um das Risiko einer teuren Reparatur der Kupplung zu reduzieren. Egal wie niedrig letzteres bereits sein sollte.