Kühlwasserverlust

  • Unerklärlicher Kühlwasserverlust kann durch Risse im Zylinderblock kommen......

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Hallo,


    ich habe nun über einen längeren Zeitraum den Kühlwasserstand im Ausgleichsbehälter wie auf Seite 16 unter meinem ersten post beschrieben kontrolliert (immer im kalten Zustand, vor einer Fahrt, das Kühlwasser wird nach dem Fahren weniger). Ich muss mich nun korrigieren: der Kühlwasserverlust scheint nur während der Fahrt aufzutreten, doch nicht im Stand. Dabei schwankt der Verbrauch an Kühlwasser von Fahrt zu Fahrt sehr stark (die Fahrten sind alle immer in etwa gleich lang). Deshalb hatte ich anfangs auch auf Verlust im Stand getippt.


    Ich hatte das Auto jetzt bei meinem Umrüster (bei dem hab ich das Auto auch gekauft, ist ein Vertragshändler und -umrüster). Dort begrüßte mich ein anderer Mitarbeiter als sonst. Dieser meinte gleich zu anfangs, ohne reingeschaut zu haben, dass es bestimmt die Zylinderkopfdichtung sei, diese i30 Modelle (2010er 1,4l Benzin / LPG mit 109 PS, 1349 AAB) hätten damit bekannterweise Probleme. Auch bekannt seien Probleme mit der Steuerkette. Als Diagnose kam dann heute Nachmittag, dass keine Ursache für den Kühlwasserverlust gefunden hätten, dass also vermutlich die Zylinderkopfdichtung undicht sei, außerdem müsse die Steuerkette gewechselt werden. Auf die Frage, was denn die Steuerkette damit zu tun hat und ob die verschlissen sei kam keine Antwort. Materialkosten sollen 892 € plus 350 € Arbeitslohn betragen. Ob sie Verdampfervorwärmung und so weiter kontrolliert haben ist auch unklar. Das Ganze klingt unter diesen Umständen sehr nebulös, mindestens eine Alarmglocke schrillt bei mir. Ich habe deshalb erst mal keinen Termin gemacht. Zuvor hatt schon eine andere Werkstatt das Kühlwasser abgedrückt und nichts gefunden (siehe meinen ersten Post auf Seite 16).Jetzt meine Fragen hierzu, was ihr von der Geschichte haltet:


    1) wie wahrscheinlich ist die Zylinderkopfdichtung in diesem Fall (80.400 km, nicht ganz 6 Jahre alt)?? Weißer Rauch oder schwarzer Rauch kommt jedenfalls nicht aus dem Auspuff (weder in kaltem noch warmem Zustand). Die Flüssigkeit im Kühlbehälter ist nicht braun gefärbt, am Öldeckel ist kein Wasser und das Öl hat auch keine auffällige hellbraune Färbung.


    2) Außerdem hieß es "vermutlich ist es die Zylinderkopfdichtung". Vermutlich? Wie jetzt, ich dachte man erkennt ob da ein Riss ist oder nicht?


    3) Ist es normal, hierbei gleich die Steuerkette wechseln zu wollen?? Zumal auf die Frage nach derem Zustand verdächtigerweise keine Antwort kam.


    4) Und woran erkennt man, ob so eine Kette getauscht werden muss oder nicht? (laut Hyundai soll die Kette angeblich wartungsfrei sein).


    5) Was auch auffällt: bei kälteren Temperaturen wird mehr Kühlwasser verbraucht als bei höheren Außentemperaturen. Sagt das was aus, d. h. deutet das auf einen Verursacher hin?


    Ich hoffe ihr könnt mir helfen, da etwas Licht ins Dunkel zu bringen zur besseren Beurteilbarkeit. Vielen Dank schonmal!

  • Der 1,4er FD fällt durch vermehrte Steuerkettenprobleme auf, dabei handelt es sich weniger um gelängte Ketten, als um zu schwache Steuerkettenspanner, welche die Kette nicht genügend spannen können, was zum überspringen und dadurch zum schweren Motorschaden führt. Die Kette zu überprüfen erfordert eine langwierige Schrauberei, das rechnet sich kaum - da kann man gleich austauschen!
    Durch den Gasbetrieb findet eine höhere Motorbelastung durch heißere Verbrennung statt, das zieht sicher auch die ZKD in Mitleidenschaft.

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  • hallo! Danke für die Einschätzung!
    Aber ich finde schon, dass es sich lohnt, die Kette und den Spanner erst mal genau zu prüfen, ob da wirklich gewechselt werden muss, denn die Kette soll laut Kostenvoranschlag 750 € oder mehr kosten (Teilekosten für Zylinderkopfdichtung + Kettensatz = 892 €!!). Für beide Arbeiten (Kette tauschen, Zylinderkopfdichtugn tauschen) sollen 350 € Arbeitslohn fällig werden laut Kostenvoranschlag. Jetzt könnte man beim Tauschen der Zylinderkopfdichtung doch die Kette überprüfen lassen, die SUmme ist im Kostenvoranschlag ja eh drin. Nur so bestünde eine Chance, die immensen Teilekosten für die Kette zu sparen, wenn diese und der Spanner in Ordnung ist. Kann das so beauftragt werden?
    Und wenn die Kette ok ist und nur der Spanner zu schwach ist (wie du schreibst), kann dann nur der Spanner getauscht werden, was ja auch die Teilekosten reduziert?


    Außerdem ist das Hauptproblem Kühlwasserverlust ja bestimmt nicht durch Kette verursacht. Und ich hab zudem stark den Eindruck, dass die Kette gar nicht geprüft wurde, sondern nur pauschal wegen der bekannten Problemlage bei dem Modell getauscht werden sollte. denn auf meine Frage, was denn mit der Kette sei, kam gar keine Antwort!


    Und eine Frage zum Lernen: kündigen sich Kettenprobleme eigentlich vorher irgendwie an? Durch Rasseln oder andere nicht gewöhnliche Geräusche vielleicht? Ein solches fällt jedenfalls beim Hören auch bei geöffneter Motorhaube (mit laufendem Motor) nicht auf.

  • nochmal zu der Steuerkettengeschichte. Nach eingehender Recherche hab ich auch die vermehrten Diskussionen über die Steuerketten-Spanner-Probleme gefunden und gelesen.


    Hierschreibst du, eine Steuerkettenkontrolle würde nur minimalen Aufwand machen, über diesem Post hier aber, dass es zu viel Aufwand sei und sich nicht lohnen würde. Ist das so zu verstehen, dass sich der Zusatzaufwand nur bei einer eh durchgeführten Inspektion so minimal darstellt? Eine solche müsste eh im August wieder gemacht werden, die könnte ich ja dann vorziehen. So würde quasi die Prüfung der Kette im Rahmen einer zu machen Inspektion für kleines Geld geprüft. Oder ist die Aussage zum Aufwand aus dem damaligen Post generell überholt beim facelift Modell?

  • Das überprüfen der Steuerkette und des Spanners dauert nicht lange, aber man braucht viel mehr Zeit bis man sich soweit "hingeschraubt" hat. Man hört eine gelängte Steuerkette rasseln, wenn der Motor läuft - einen Kettenspanner der am Limit ist, oder einen bevorstehenden Bruch der Gleitschiene hört man nicht!

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  • hm ok. Gut, danke für die Antwort, dann bin ich da schlauer. Wie sieht es mit dem Kostenvoranschlag aus? Der wollte 892 € nur für die Teile (Kettensatz und Zylinderkopfdichtung) haben plus 350 Euro Arbeitslohn. Ist der Teilepreis nicht VIEL zu hoch für ne Kette mit Spanner??


    Und angenommen, ich gewinne privat einen Freund, der Mechaniker ist, dazu, sich zur Kette vorzuschrauben, woran erkennt man dann, ob Kette und Spanner in gutem oder nicht gutem Zustand sind? Das wäre nämlich ev. auch noch eine Möglichkeit, dann wäre die längere Zeit die das Schrauben braucht kostenmäßig kein Problem.

  • Der Preis für die Teile ist eindeutig zu hoch, die Kosten der Arbeitszeit sind akzeptabel. Eine gelängte kette erkennt man, wenn man sie sieht - ebenso einen Kettenspanner der am ende seiner Spannfähigkeit steht, und an den Gleitschienen erkennt man Schleifspuren.

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  • ah ok, super. Und zum lernen für mich: woran erkenne ich, dass der Spanner am Ende seiner Spannfähigkeit steht? Ist da die Kette nicht mehr so "straff", lässt sich leichter drücken oder wie erkennt man das? Ich will ja auch schlauer werden ;)


    EDIT: so als Zusatzinfo: den Ölstand habe ich immer regelmäßig kontrolliert, mindestens 1 mal Monat, vor längeren Touren und danach extra. Die Markierung am Ölstab war immer bei Maximum. Also mangelnder Öldruck an der Kette sollte damit ausgeschlossen sein. Zumindest insoweit, als die 3,3 L Öl überhaupt für einen ausreichenden Druck ausreichen, was dann aber ein Konstruktionsfehler wär.


    EDIT 2: ach so, vielen vielen Dank für die preisliche Einschätzung, dass der Teilepreis im Kostenvoranschlag überhöht ist! Vielen Dank! :)

  • ach so, zurück zum Thema Kühlwasserverlust - mögliche Ursache Zylinderkopfdichtung:



    Erkennt man eigentlich eine undichte
    Zylinderkopfdichtung IMMER an Wasser am Öldeckel / im Öl
    (hellbraune Verfärbung) oder an Öl im Kühlwasserbehälter
    (bräunliche Verfärbung), an weißem oder schwarzem Qualm aus dem
    Auspuff, oder kann sie auch ohne diese Symptome undicht sein und zu
    Kühlwasserverlust führen?
    Wie geschrieben zeigt mein Auto keines
    dieser genannten Symptome.


    Und angenommen ich lass die
    Zylinderkopfdichtung auswechseln, und hinterher stellt sich heraus,
    dass trotzdem noch Kühlwasser während der Fahrt verbraucht wird, es
    also doch nicht an der Zylinderkopfdichtung lag. Kann man das Geld
    zurückverlangen? Weil ja dann nachweisbar das Problem, weshalb das
    Auto eigentlich in die Werkstatt ging (Kühlwasserverlust) nicht
    behoben wurde?

  • Eine defekte ZKD erkennt man oft auch daran, daß im Kühlwasser-Ausgleichsbehälter kleine Blasen aufsteigen!

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  • ah, daran auch ok. Aber auch die sind Ausgleichsbehälter nicht erkennbar, also es steigen keine Blasen auf. Da also keines der "Symptome" auftaucht, ist die Zylinderkopfdichtung dann nicht vielmehr in Ordnung? Oder kann die auch ohne diese Symptome undicht sein?

  • Wenn Kühlwasser verschwindet gibt es folgende Möglichkeiten: Leck im Kühlsystem, defekte ZKD oder ein Riss im Motorblock. Wenn es keinerlei Hinweise darauf gibt, daß die ZKD durch ist, würde ich erst das System abdrücken, und dann (auch) nach einem Riss im Block suchen.....

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  • ok, alles klar, das werde ich machen (lassen). Vielen Dank!


    Gibt es eigentlich irgendwo eine zuverlässige Statistik / andere Angaben, wieviele der i30 modelle bis Baujahr 2011 von gerissenen Steuerketten und undichten Zylinderkopfdichtungen, ggf. auch Rissen im Motorblock betroffen waren? Hyundai selbst rückt nichts raus. Kia auch nicht (die verbauten ja den selben Motor und vermutlich auch die selben Bauteile).


    Auf jeden Fall war das letzte Hyundai. der gute alte Astra F war 16 und hatte VIEL mehr Kilometer runter, und da war nichts kaputt. Wenn und nur nicht der Rost getrennt hätte..


    mfg, daniel85

  • Wieviele es sind weiß ich nicht, aber ein Forum ist da kein Maßstab - denn hier melden sich die meisten Leute an, weil sie Probleme haben. Und das verzerrt die wirkliche Situation. Ich schätze die betroffenen Fahrzeug auf deutlich weniger als 1% des Gesamtbestandes!

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  • hm ok, danke!


    Wenn ein Riss im Zylinderblock vorhanden wäre: ist das schlimm?? Was kann da passieren wenn man den Motor nicht tauschen lässt?


    Dachte mir, vielleicht gibt es ja eine zentrale Stelle, die alle in Werkstätten "behandelten" Steuerkettenrisse, Zylinderkopfdichtungen, Motorblockrisse usw. auflistet. Dann bräuchte man diese Gesamtzahl der Fälle nur mit der Gesamtzahl der Zulassungen vergleichen (wenn man denn an diese Zahl rankäme) und hätte dann die Quote betroffener Fahrzeuge. Dann könnte ich auch besser entscheiden, ob es sinnvoll ist, die Kette auf Verdacht wechseln zu lassen oder ob die statistische Wahrscheinlichkeit für ein Nachgeben des Spanners / der Kette doch zu niedrig für so eine teure Maßnahme wäre. Solche Zahlen müssten Hyundai (und Kia) haben für ihre internen Zwecke. Diese wären z. B. Planungen von Garantierückstellungen, Kulanzrückstellungen usw. die sie schließlich verpflichtend in ihrem Jahresabschluss bilden und offen ausweisen müssen (sowohl nach HGB als auch nach IFRS). Aber die geben ja leider keine Antwort.

  • Das sind interne Zahlen, die gibt kein Unternehmen einfach so an jeden weiter. Und niemand hat ein Anrecht darauf, Firmeninterne Zahlen und Statistiken einzusehen. Selbst die darüber informierten Mitarbeiter sind zum Stillschweigen verpflichtet!

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  • Der Gemüsehändler schreibt ja auch nicht auf die Tafel, wieviel Obst ihm jede Woche verschimmelt ist :auweia:

    "Ich finde es persönlich sehr schade, das hier zum Nachteil der Qualität des Forums eine längere Mitgliedschaft von Schlicksurfer in Kauf genommen wird.
    (Zitat Robert Grotz am 05.01.2017 im Offroad-Forum) http://www.offroad-forum.de

  • ja das ist mir auch klar. Nur irgendwie muss ich ja beurteilen können, ob das pauschale Tauschen der Kette ohne ihren Zustand zu kennen gerechtfertigt ist oder nicht. Wenn die Fehlerwahrscheinlichkeit hier nämlich sehr niedrig wäre, wäre es nicht gerechtfertigt.


    Und angenommen ich lass die Zylinderkopfdichtung auswechseln, und hinterher stellt sich heraus, dass trotzdem noch Kühlwasser während der Fahrt verbraucht wird, es also doch nicht an der Zylinderkopfdichtung lag. Kann man das Geld zurückverlangen? Weil ja dann nachweisbar das Problem, weshalb das Auto eigentlich in die Werkstatt ging (Kühlwasserverlust) nicht behoben wurde?

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