Hallo Moon Rock,
ich war jetzt endlich da. Also genau genommen war ich schon vor 3 Wochen da, bin aber noch nicht dazu gekommen meine Erfahrungen zu teilen.
Nun mein Bericht:
Der Spaß fing schon bei der Zufahrt zum Offroad Gelände an. Dort wird offensichtlich schonmal "vorsortiert". Tiefe Schlammlöcher, Bodenwellen, Acker. Mit einer normalen Limousine wäre da schon Schluss gewesen.
Als ich dann am Empfang stand und meinen Gutschein zeigte, guckte mich die gute Dame etwas verdutzt an und fragte: " Und was soll ich mit dem Gutschein jetzt machen?" Ich so:" Häää?! Das ist ein Gutschein zum hier fahren. Hier bin ich." Sie: "Sind Sie sicher, dass Sie mit DEM Auto hier fahren möchten? Das ist eigentlich eher für schwerere Geländefahrzeuge gedacht. Sie können ja gerne mal mit meinem Kollegen mit dem Land Rover übers Gelände fahren und gucken, ob Ihnen das zu Risikoreich ist"
Da beschlich mich doch ein ungutes Gefühl und der Verdacht, dass meine Frau knapp 40€ in den Sand gesetzt hat
Aber es sollte anders kommen!
Wir also rein in den Landi und das Gelände erkundet. Der Guide hat uns erstmal gezeigt, was so ein 90er Jahre Landrover Discovery zu leisten vermag. Einfach unfassbar! Der ist Berge hoch, bei denen ich nie daran gedachte hätte, da mit einem Auto hoch zu fahren. Ein krasses Erlebnis. Im Hinterkopf immer den Tucson mit seinem bescheidenen Rampen- und Böschungswinkeln. Da wurds mir nochmal Bange und ich habe schon die Ersatzteilpreise für Front schürze, Heckschürze und Unterboden überschlagen. Zum Glück ist er dann weiter in einen Bereich gefahren, der die Lösung des Problem darstellen sollte. Schlamm, kleinere Löcher mit Wasser, SANDberge, Wald. Da es Tage lang geregnet hatte, war der Boden natürlich der reinste Sumpf. Aber genau das wollte ich ja.
Wieder zurück am Ausgangspunkt habe ich erstmal den Abschlepphaken vorne montiert. Das sollte man im Vorfeld machen.
Und los ging die Reise.
Zuerst durch recht tiefe Pfützen und aufgeweichten Sand-Schlamm-Boden. Der dicke hat sich da ohne murren durch gearbeitet. Die Bodenfreiheit ist selbst für solch extrem sumpfiges Gelände locker ausreichend. Bis zur Radnabe stand ich im Morast. Trotzdem super Vortrieb bei 1300 UPM im 2. Gang. Drehmoment
Dann gings weiter in den Wald. Dort waren verschiedene Hindernisse aufgebaut. Rampen, Berge, Löcher, Wasserdurchfahrten, Verränkungspassagen, etc.
Ich habe natürlich nur die wenigsten richtigen Hindernisse in Angriff genommen. Denn die waren wirklich eher was für Mercedes G-Klasse und Co.
Gereizt hat mich besonders ein ca. 4 Meter hoher Sandberg. Vorne recht flach, hinten recht steil. Also los!
Sperre rein, ESP weiterhin aus, Wahlhebel auf manuell und erste Gang rein. Langsam drauf zu und gib ihm! Gleich die steile Seite hoch versteht sich
Erste Versuch leider kurz vor der Kuppe hängen geblieben. Dabei wurde die größte Schwäche des Allrad Systems deutlich. Er bremst durchdrehende Räder nicht aus und leitet dadurch keine Kraft auf die Räder mit Haftung. Das heißt, wenn vorne ein Reifen keinen Halt hat und hinten auch einer den Grip verliert ist Feierabend! Auch wenn die anderen 2 noch Grip hätten und den Wagen hoch ziehen könnten Ganz blöd fürs schwere Gelände!
Also nochmal mit mehr Schwung. Langsam an die Kante, bis die Schürze sicher ist und dann voll auf den Paddel! Ich hatte kurzfristig das Gefühl, dass ich nach hinten überkippe Der hat plötzlich und vehement Grip aufgebaut! Erschreckend bei ungefähr 50 Grad Steigung auf Sand. Also merke: Die Karre braucht Schwung.
Weiter ging es dann durch den Wald. Schlamm, Schlamm, Schlamm, Pfützen tief und weniger tief, Verwindungen, Wurzeln, eng stehende Bäume und ein "Hausfrauenpanzer" der sich durch alles klaglos durchgewühlt hat, bei dem die meisten Kombis schon lange die Grätsche gemacht hätten (Bis auf Exoten wie A6 Allroad und E-Klasse All-Terrain oder diverse Subarus). Ich hatte ja auch beim Holz holen noch keine Probleme, selbst mit ein paar Tonnen am Haken. Der Tag hat es wieder bestätigt.
Bis auf den Makel bei der Umsetzung des Allradsystems bin ich rund um zufrieden mit der Offroad-Performance. Fühle mich nun noch sicherer als vorher und für jede Situation im "normal-sterblichen" Rahmen gewappnet. Der Dicke war zwar bis zum Dach eingesaut, hat aber nicht einen Kratzer davon getragen. Nur der Sand in den Ritzen bei den Fenstern war nervig. Den musste ich mit Druckluft raus befördern, sonst hätte der die Scheiben zerkratzt beim Fenster runter lassen.
Und hier nun ein paar Bilder von dem Tag (Videos von der GoPro schneide ich noch zusammen):
[URL=http://www.directupload.net/file/d/4921/bes3pte5_jpg.htm]