Hallo Leute,
ich möchte hier mal lang und breit meine ersten Eindrücke vom i30 schildern.
Warum? - Ich hab ihn gesehen und gefahren!
Drauf gekommen bin ich eigentlich über den KIA Cee'd, den es ja schon auf deutschen Straßen gibt, der ja bereits gute Kritiken erhalten hat, und der mir im Autohaus schon gut gefallen hat, weil er sowohl technisch wie optisch viel bietet für einen fairen Preis.
Dann legt Konzern-Bruder Hyundai nach und baut - den i30!
Der i30 baut auf der gleichen Plattform wie der Kia auf, hat aber kein sportlich hartes Fahrwerk, sondern eine eher sanft-straffe Federung, die so gut wie fast alles schluckt und trotzdem gut auf der Straße liegt.
Technisch scheint Hyundai Richtung Wartungskomfort zu steuern: Der Motorraum ist sehr übersichtlich und aufgeräumt angeordnet. Zündkerzen und Ölstutzen ohne Probleme zu erreichen. Ein Glühbirnentausch in den Beleuchtungseinheiten fällt sehr einfach und preisgünstig aus, ist in 5 Minuten erledigt und verlangt keine Werkstattaufenthalte. Um gerissene teure Steuerriemen muss man sich keine Gedanken machen, genauso wenig um kostenintensive Wechselintervalle: Der i30 hat nämlich eine Kette, zumindest die Benziner. Einen kaputten Reifen ersetze man einfach durch das serienmäßige vollwertige Ersatzrad! Super, kein albernes Pannenset, kein Notrad! Trotz Vollwertigem Reserverad ist auch immer noch Platz für einen relativ großen Tank von 53 Litern
Der Innenraum ist groß und weit... Viel Platz für jedermann. Die Sitze haben lange Sitzflächen und sind straff gepolstert, der Seitenhalt ist annähernd gut (Ich bin Sportsitze gewöhnt).
Standardmäßig hat man eine hohe Sitzposition. Ich bin nicht gerade mit körperlicher Länge ausgestattet und lege eigentlich großen Wert auf höhenverstellbaren Fahrersitz, den der i30 auch bietet. Aber in diesem Fahrzeug könnte ich auch drauf verzichten. Trotzdem können auch großgewachsene Menschen ohne Probleme Platz nehmen (Getestet mit 1,96m-Mann!).
Wer ganz viel Platz braucht, lege die Rücksitzlehne und -bank entweder geteilt oder vollständig binnen weniger Sekunden ohne große Akrobatik um, und nutze die ebene Ladefläche.
Viele Ablagefächer in Armaturenbrett, Mittelkonsole, Türen und Kofferraum laden zum Sortieren und Verstauen diverser Kleinteile bei optimaler Erreichbarkeit ein. Intelligent: Rund um das Reserverad sind Ablagefächer unter dem Kofferraumboden installiert (für Abschleppseil, Spanngurte, Verbandszeug...). Der Kofferraum ist ebenso beleuchtet wie das Handschuhfach. Dazu ist das Handschuhfach zusätzlich via Klimaanlage kühlbar.
Die Instrumententafel ist übersichtlich angeordnet, alles Bedienungs- und Anzeigeelemente sind am richtigen Platz. Die Instrumentenbeleuchtung ist augenfreundlich blau.
Ist die Fahrzeugbeleuchtung abgeschaltet, wirkt die Instrumententafel allerdings etwas matt, blind, schwächlich. Man muss bei schlechten Tageslichtverhältnissen schon ein wenig wissen, wo man welchen Zeiger erwartet. Bei schön blauer Beleuchtung siehts einfach nur geil aus.
Die schwache Optik stört mich eigentlich nicht, weil ich beim Fahren meistens auf die Straße gucke.
Und dieses Auto ist nicht doof: Wenn andere Fahrzeuge durch Summen, Piepen oder sonst wie den Fahrer nach Abstellen und bei Verlassen des Autos darauf aufmerksam machen, dass das Licht noch eingeschaltet ist, schaltet der i30 bei Entfernen des Zündschlüssels schlicht und einfach ab. Ich stelle mein Auto ab, ziehe den Zündschlüssel und alles ist aus! So wünsch ich mir das (Kenn ich nämlich von meinem Fiat so).
Was ich allerdings auch noch vom Fiat Tipo kenne, sind die Lekstockhebel und deren vielfältige Funktionen. Wenn Außenstehende einfach nur an Aerobik dachten, wenn sie den Fahrer die tollsten Bewegungen machen sahen (ziehen, schieben, drücken, drehen...), dann hat der Fahrer meist die genannten Hebel bedient. Und genau diese Hebel finde ich im i30 wieder. Gut - ich bin mit diesen Übungen von früher her vertraut, für andere dürfte es gewöhnungsbedürftig sein. Vorteil: Man braucht die Hände nicht vom Lenkrad nehmen. Nachteil: Will man "blind" bedienen, braucht man ein gutes Gedächtnis.
Die Karrosserie ist relativ übersichtlich. Lediglich beim Rangieren muss man sich an das hochgezogene Heck und die etwas breite C-Säule gewöhnen. Da die Seitenlinienführung allerdings ziemlich gradlinig ist und die Heckscheibe recht groß, dürfte dies mit etwas Übung und im Zusammenhang mit den sehr schön großzügigen Aussenspiegeln kein Thema sein. Die Aussenspiegel sind zudem asphärisch, womit der Tote Winkel so gut wie fast tot ist und also begraben werden könnte. Ich werde meinen Toten Winkel irgend einem VW-Fahrer schenken.
Zur Probefahrt bekam ich die Comfort-Ausstattung mit 1,6 l CRDi-Motor. Ein schönes Ding! Das Auto liegt wie ein Brett auf der Fahrbahn dank langem Radstand von 2,65 m.
Ich bin über Dorf- und Landstraßen, durch Stadt- und Autobahnverkehr und über die schlimmste Schlaglochpiste Schleswig-Holsteins gedüst: Das Fahrwerk hat fast nix durchgehen lassen und super geschluckt. Da sind meine Bandscheiben härteres Benehmen gewöhnt.
Auf der Autobahn macht der CRDi richtig Spaß. Is'n geiles Gefühl, wenn so'n Daimler plötzlich nach rechts hüpft, weil er nicht weiß, was da kommt!
Im übrigen läßt der i30 den Fahrer dahin schweben ohne schwammig zu wirken. Im Stadtverkehr ist er einfach zu handhaben und insgesamt gut zu beherrschen.
Die Verarbeitung wirkt sehr sauber, solide und komfortabel. Die Radkästen vorne haben eine Kunststoff-Radhausschale, so dass das Blech geschützt ist. Hinten fehlen diese leider. Da sollte man dann vielleicht eine Dose Unterbodenschutz zum Einsatz bringen. Schade ist auch, dass die Designer auf echte Stoßschutzleisten verzichtet haben: So kann der Parkrempler vorne oder hinten aufgrund der lackierten Stoßfänger teuer werden. Auch an den Seiten fehlen die Leisten, die den Lack in engen Parklücken oder vor Einkaufs- oder Kinderwagen schützen.
Apropos Kinderwagen: die Isofixhalterung für Kindersitze ist serienmäßig drin. Nun kann kann ich mein Patenkind auch mal einpacken und was unternehmen.
Das ist so das erste, was ich gehört, gelesen, gesehen, getestet und bestätigt gefunden habe. Vergleiche mit anderen Herstelllern (Ausstattungsbereinigter VW Golf: ca. + 4500 EUR, Audi A3: ca. + 5000 EUR, Fiat Bravo: ca + 3000 EUR) haben mich dazu bewogen, mir dieses Auto zu kaufen.
Der Rest wird sich ergeben, wenn mein neuer Hyundai i30 Classic mit 1,4l (109 PS) in Silbermetallic am Freitag, den 24.08.2007 vor meiner Haustür steht. Dann stelle ich Daten, Fakten und evtl. Detail-Fotos ein.
Bis dahin schöne Grüße
Jostor
PS: Mal gucken, wann hier der nächste i30-Besitzer auftaucht.