Beiträge von nadine.philipp

    Zitat: "Mal ketzerisch die Gegenfrage gestellt: Was ist denn die Erwartungshaltung beim Restwert eines zehn Jahre alten Fahrzeugs, egal ob klassischer Verbrenner, Hybrid oder BEV?"


    Antwort: Man kann uneingeschränkt weiterfahren mit dem üblichen Verschleißteileersatz.

    Wenn ich die Fahrzeuge nicht an die Kinder (Eintritt der Volljährigkeit) verschenkt habe, war ich zumeist Erst- und Letzteigentümer (Mazda 323, 15 Jahre 320.000 km; Toyota Verso 14 Jahre 340.000 km plus 3 weitere Jahre beim Sohn, der Jazz meiner Frau ging an meine Tochter).


    Du hast schon recht, je technisch einfacher desto länger mit geringerem Aufwand fahrbar. Im Spätsommer 23 war ich in den USA. Da lief im Hotel TV ein interessanter Beitrag, wie man den Prius mittels Veränderung der Motoreinstellungen einfach nach dem Batterietod als Benziner ohne Ruckeln weiterfahren kann. Bei uns wird dies wohl weniger erlaubt sein?


    Bei den EV, HEV, PHEV muss der Preis sinken und der Akku-Nutzungsdauer angepasst werden und/oder die Batterietechnik muss besser (langlebiger) werden. Beispiel: Kaufpreis durch 8 Jahre durch 12 Monate gleich 250 Euro. Wobei natürlich jeder selbst wissen muss, was er monatlich für sein nächstes Auto zurücklegen möchte oder an laufenden Finanzierungs- oder Leasingkosten tragen will. Trotzdem für mich unbefriedigend. Intern schreibe ich einen Neuwagen zwar nach zehn Jahre ab, freue mich dann aber, wenn ich darüber hinaus noch viele Jahre ohne größere Reparaturen weiter fahre.

    Der Elefant im Raum


    Elektro, Hochvolt Hybrid, Mild-Hybrid, Verbrenner gefühlt schreibt niemand über den Elefanten im Raum, um den sich bei der Kaufentscheidung alles dreht:


    Akku- Tod gleich Auto-Tod?


    Wir alle sind Lithium-Ionen-Akku-Experten (Handy, Akkubohrmaschine, E-Fahrrad usw.) und können die Akku-Lebensdauer sehr zuverlässig auf 8-10 Jahre festlegen, wobei die Jahre 8-10 schon eine ziemliche Quälerei sind (mein aktuelles Samsung J6).


    Zwar versprechen die Medien unzählige Ladezyklen und zwanzig Jahre Haltbarkeit, die Garantien der Hersteller entsprechen jedoch ziemlich genau unseren Erfahrungswerten. Bis zu 8 Jahren und 160.000 km Laufleistung wird der AKKU zur Not mittels Teilinstandsetzung über die 70 Prozentschwelle gehoben; dann ist aber Schluss. Die Batterie ist insgesamt „durch“.


    Wegen des Akku-Preises ist ein EV meines Erachtens ein AKKU mit was drum herum. Nach spätestens 10 Jahren schlägt der Elefant zu und der Kaufpreis hat sich in Luft aufgelöst. Beim Mild-Hybrid könnte ich mir vorstellen, dass eine neue Batterie noch wirtschaftlich vertretbar gekauft und eingebaut werden kann? Das MH-Fahrzeug also weiterleben darf. Die Hochvolt-Akku-Kosten für echte Hybride (HV oder PHV) liegen in welchem Bereich zum Gebrauchtwagenwert?


    Der Honda Jazz meiner Tochter wird jetzt 18 Jahre alt, hat 220.00 km gelaufen, noch 1,5 Jahre TÜV und wird von ihr jetzt für 990,- Euro verkauft.


    Fall meine Annahmen stimmen sollte, kauft niemand einen 4 Jahre alten Leasingrückläufer mit einer Restlebensdauer von 4 bis 6 Jahren, allenfalls zu einem entsprechend niedrigen Preis???


    Gruß

    Dem würde ich auch nicht widersprechen wollen.


    Der Wagen scheint nach wie vor begehrt zu sein. Wie bereits beschrieben hatte meiner einen unerwartet extrem guten Preis erzielt. Der örtliche Händler hatte ihn zudem in kürzester Zeit sicherlich nicht ohne Gewinn weiterverkauft. Trotz generell positiver Einschätzungen sollte man bei der Probefahrt auf das Schaltverhalten achten und sich ruhig einmal in dichten Verkehr mit längerem Stopp and Go-Phasen begeben. Wie man einen erhöhten Ölverbrauch erkennen könnte, entzieht sich meiner Kenntnis.


    Sicherlich ist es überzogen, Einzelfallerfahrungen zu verallgemeinern. :-)

    Im März 2016 erwarb ich einen Tucson TL 1,6 GDI in der Grundausstattung und der Farbe Rot nebst starrer Anhängerkupplung. Hier angemeldet war ich als philipp.nadine. Die Zugangsdaten sind mir entfallen.


    Der Wagen ist ca. 140.000 km gelaufen und wurde überwiegend auf Lang- und Mittelstrecken genutzt. Nach der Werksgarantie hatte ich eine Garantieverlängerung für weitere 3 Jahre abgeschlossen. Die Serviceintervalle wurden bis zum Schluss beim Vertragshändler durchgeführt.


    Positiv:

    Wir sind niemals liegengeblieben, auch nicht 2022 auf einer 7500 km Südeuropa-Rundreise.


    An Verschließteilen waren lediglich die vorderen Bremsen (Scheiben und Beläge) einmal und an den hinteren Bremsen nur die Beläge auszutauschen. Die vorderen Reifen mussten einmal getauscht werden, die hinteren Ganzjahresreifen sind noch original, auch die Auspuffanlage ist nach wie vor original. Rost konnte ich bis dato keinen feststellen. Ausgetauscht und über die Garantieverlängerung abgewickelt wurde der mechanische Teil der Türverriegelung an der Fahrerseite.


    Bis hierher ein extrem robustes, empfehlenswertes Fahrzeug. Vom Fahrgefühl her handelt es ich um einen bequemen Langstrecken Tourer ohne sportliche Ambitionen.


    Negativ:

    Sehr früh, fast von Beginn an, ruckelte das Auto extrem im Stopp- and Go-Verkehr. Beim Kupplungspedalkommenlassen hatte ich, trotz Neuwagen, das Gefühl eines leichten Durchrutschens. Zudem benötigte der Wagen etwas Öl, was ich von dem Vorgänger Toyota so nicht kannte. Lt. Vertragshändler sei beides normal bzw. zu tolerieren.


    Erklärende Zwischenerzählung:

    Normalerweise fahre ich meine Autos 10 Jahre plus X. Meine Tochter war mit ihrem 17 Jahre alten Honda Jazz (210.000 km, stark rostend) 300 km von der Eifel entfernt in Münster Westfalen liegengeblieben, weshalb ich andachte, ihr den Tucson zu schenken und mir ein neues Auto zu bestellen. Letztendlich wollte sie den Tucson nicht haben und hat sich aus eigenen Mitteln unter unserer Mithilfe einen neuen Mazda 2 bestellt. Da ich in meinen Überlegungen bereits weit fortgeschritten war, hielt ich an der Neubestellung auch meinerseits fest. Rückblickend eine glückliche Fügung.


    Während der 7-monatigen Wartezeit auf den Neuwagen hat sich der Ölverbrauch bedenklich erhöht: 2022 bei der Europareise ca. 1 Liter auf 3000 km; Sommer 2023 ca. 1 Liter auf 1000 km.


    Das Ruckeln und Durchrutschen beim Anfahren wurde die Jahre über immer schlimmer. Im September bei der Durchquerung Amsterdams (vom Hafen/booking.com-Gebäude zum Ortsausgang Richtung Flughafen) konnte ich den Wagen alleine mit lautem Zwischengasgeben durch die Stadt bringen. Da die Kupplung nach wie vor sauber trennt, gehe ich mal von einem Getriebeproblem aus.


    Letztendlich wäre meine Tochter mit dem Tucson sicher nicht glücklich geworden. Den Tucson bin ich bei einem lokalen Gebrauchtwagenhändler problemlos zu einem sehr guten Preis losgeworden, der ihn auch binnen 2 Wochen weiterverkauft hat. Vielleicht kann dieser 7-Jahresbericht für manch einen Gebrauchtwageninteressenten hilfreich sein. Sicherlich handelt es sich bei den „Lebensendzeitproblemen“ meines Wagens nur um einen Einzelfall?


    Ansonsten war ich mit dem Auto extrem zufrieden.


    Gruß

    nadine.philipp