Hallo,
der (kleine) Unterschied ist, dass wir "unsere" Autobahnen schon immer selber bezahlen. Die werden schließlich mit unseren Steuergeldern (KFZ-/Mineralöl- undwasweißich Steuern) gebaut und unterhalten.
Richtig und falsch! Richtig ist, die Autobahnen (und auch alle anderen Straßen) wurden durch Steuergelder finanziert. Falsch ist aber Dein Verständnis, denn einerseits wurden die Autobahnen größtenteils vor der Öffnung der Ostgrenzen vor allem für uns Deutsche gebaut, damit wir schneller von A nach B kommen und andererseits wurde nur ein geringer Teil der Steuereinnahmen für deren Erhalt ausgegeben, denn sonst wären sie heute nicht in einem so schlechten Zustand.
ZitatUnd jetzt sollen wir ZUSÄTZLICH Maut bezahlen, um unsere Autobahnen benutzen zu dürfen...
Moderne Autos bringen dem Staat Dank der technischen Entwicklung immer weniger Steuereinnahmen. Dieses Geld muss früher oder später irgendwie wieder rein kommen, entweder über eine Maut oder über eine Erhöhung der anderen Steuern.
ZitatDa ist es doch legitim, wenn (nur) diejenigen für die Benutzung zur Kasse gebeten werden, die sie (bisher) kostenlos ge- und abgenutzt haben.
Da Du Dich ja vorwiegend auf die "Schluchten..." eingeschossen hast, solltest Du Dich mal richtig informieren. Die EU wie wir sie heute kennen gibt es seit 1993 und die Maut in Österreich "erst" seit 1997. Bis dahin haben auch nur die Österreicher allein für deren Bau und Instandhaltung bezahlt. Die in Österreich eingeführte Maut behandelte alle Autofahrer gleich, da sie keine Entlastung bei der Kfz.-Steuer beinhaltete, entsprach somit dem Gleichheitsgrundsatz der EU und war demnach EU-konform. Das deutsche Modell war daher von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Hehe - hab gestern irgendwo gehört dass Deutschland nun plötzlich für ein europaweit einheitliches Modell wäre. Das wäre irgendwie schon super, denn wenn man durch mehrere Länder fährt ist es schon mühsam ...
Ein EU-weit einheitliches Modell wäre in der Tat einfacher, aber die Chancen dafür dürften eher gering sein.
In Abhängigkeit davon, wie hoch die einheitliche Maut ausfallen würde, gäbe es Widerstand aus den verschiedenen Ländern, entweder durch die Bewohner oder durch die Regierungen. Die Regierung eines Landes welches dadurch weniger Mauteinnahmen hätte, würde sicher dagegen stimmen. In den Ländern gänzlich ohne Maut bzw. wo die Belastungen für den Autofahrer steigen würden, gäbe es Widerstand durch die Bürger.
Desweiteren wären da dann noch die Fragen:
1. Wer erhält diese Maut, das jeweilige Land oder fliesst sie in einen EU-Topf?
2. Was geschieht mit den Einnahmen? Werden die Länder (sofern diese die Maut erhalten) dazu verpflichtet, diese z. B. ausschliesslich oder größtenteils für den Erhalt und Ausbau der E-Fernstraßen zu verwenden? Wird die EU (sofern diese die Maut erhält) diese ausschließlich für den Erhalt und Ausbau der E-Fernstraßen verwenden, und wenn ja, wie erfolgt da die Verteilung?
Gruß
Hans