Letztlich hat der Wechsel auf einen neuen Hersteller wohl meist seine Ursache in mehreren mehr oder weniger "einschneidenden " Ereignissen, man wird "seiner" Marke nicht mal eben so untreu.
Wir hatten immer nur VAG, angefangen in grauer Vorzeit mit dem Käfer meiner Frau. Audi 80, Passat, A6 TDI, A6 6-Zylinder, auch mal Golf, einen Skoda als Zweitwagen. Etwas Ärger gab es (ausgenommen beim Skoda) immer, aber fast nie über der Schmerzgrenze.
Unsere Kontakte mit Hyundai beschränkten sich auf einen Mietwagen im Griechenlandurlaub vor vielen Jahren - ein etwa hässliches aber symphatisches Entlein, simpel, problemlos im Handling. Unsere Kinder, damals noch klein, ließen sich mit dem Familienmitglied auf Zeit gern ablichten. Eigentlich eine Positiv-, jedenfalls keinesfalls eine Negativerfahrung.
Als dann letztes Jahr mal wieder ein Wechsel anstand, sollte es der Oktavia Kombi sein. Die Kinder waren zwischenzeitlich aus dem Haus, er sieht gut aus und verkörpert das, wofür VW einmal stand. Dann kam es zur berühmten Verkettung unglücklicher (oder glücklicher, je nach Sichtweise) Umstände - der zuständige Skoda-Verkäufer war beim zweiten Händler-Besuch nicht da, danach rief er nicht zurück; dann ging es erstmal in den Frankreich-Urlaub. Mietwagen: Ford Kuga. Unser erstes SUV. Angenehme Optik, wirklich angenehmes, entkoppeltes Fahren, sehr angenehmes Sitzen. Für meine Frau stand fest: so etwas muss es sein. Die Ford-Amaturen hatten allerdings für mich teilweise eine indiskutable Ergonomie, hier war ich VW-verwöhnt. Trotzdem fing ich an, in Preislisten zu stöbern, zu vergleichen - der Tiguan war relativ früh aus dem Rennen, seine Ablösung stand bevor, das Design war angestaubt, der Preis spiegelte das nicht wieder. Ford hatte bei mir traditionell nicht den Ruf hoher Zuverlässigkeit, jeder pflegt seine eigenen Vorurteile. Den CX-5 gab es nicht mit DSG, der Toyota sah unglaublich langweilig aus, der Q3 schien mir etwas knapp geschnitten, der Preis stimmte in meinen Augen nicht. Wochenlanges hin-und herüberüberlegen. Dann irgendwo im Internet ein Foto vom neuen Tucson. Peng. Den würden wir uns live anschauen müssen, das war glasklar. Das Warten begann. Dann die ersten Fahrberichte und Tests, dann war er lieferbar, es folgten Probegucken, Probesitzen und Probefahren. Alles über den Erwartungen. Als der Händler dann noch einen fairen Preis machte, war die Entscheidung gefallen.
Wir freuen uns immer noch am neuen Fahrzeug. Das Design ist sehr gelungen. Mit Ersatzteilversorgung und Ersatzteilpreisen habe ich mich allerdings im Vorfeld zugegebenermaßen nie beschäftigt. Da hoffe ich mal, dass der hier im Forum entstandene Eindruck halbwegs trügt. Man wird sehen ....
Die Moral von der Geschicht: ein ausgebliebener Rückruf kann eine lange Fahrzeug-Biographie beenden. Jetzt muss Hyundai seinen Neukunden "nur noch" halten.