Ja aber man muss ein Land mit so einem Regime nicht auch noch unterstützen, indem man bei ihnen einkauft.
Hm, eingekauft haben wir unsere Hyundais in Deutschland. Die Ingenieursleistung für unseren i10 und unseren i20 fand - wenn man dem Hersteller glauben darf - wohl zum größten Teil in Rüsselsheim (ich bin Nordhesse, Rüsselsheim ist Südhessen... Sei es drum )statt. Seit 2010 fahren wir in der Familie Hyundai und seitdem verdienen Händler und Werkstatt um die Ecke ihr Geld mit Wartung und Garantiearbeiten. Die Wertschöpfung findet wohl zum allergrößten Teil hier in Deutschland statt - und das wohl mittel- und unmittelbar durch einen Konzern, der seine Kunden im Gegensatz zu den tollen Deutschen Herstellern nicht nach Strich und Faden verar***t (andere Baustelle).
Das Werk in İzmit besteht im September seit 20 Jahren, ein sehr großer Teil der Produktionskapazität dort wird eh für Fahrzeuge, die dort lokal und im nahen und mittleren Osten verkauft werden, genutzt - hat mal jemand gesehen, dass dort fast jedes Taxi ein Hyundai ist?
Ich muss auch ehrlich sagen, dass die i10 IA und i20 GB von dort ein großer Sprung in puncto Verarbeitungsqualität, Komfort und Haltbarkeit sind, wenn ich das so mit den i30 FD und auch den aktuellen i40 vergleiche.
Zurück zum Thema: Die Wahlen in der Türkei sind knapp ausgegangen, grad in den Großstädten, wo die eigentliche Wertschöpfung des Landes stattfindet. Warum soll ich die Leute bestrafen, die gebildet sind, zum Wohlstand des Landes beitragen und mit der aktuellen Politik unzufrieden sind, weil sie wissen, dass man die jahrelange harte Arbeit innerhalb kurzer Zeit zerstört? Der einzelne Arbeiter dort im Werk kann für seine Regierung nichts und es wäre wohl unrealistisch, von den Menschen dort ein öffentliches Aufbegehren oder gar Widerstand gegen die Regierung zu fordern.
Rohstoffe aus der Türkei zu boykottieren, das lasse ich mir noch einreden, das hätte immerhin noch einen messbaren Effekt.
Druß,
dc - der seit 2005 im Auftrag von EU und Weltbank in der Türkei gearbeitet hat und dieses tolle Land, dessen Gastfreundlichkeit und Offenheit seit dem letzten Jahr sehr vermisst und immer noch hofft, sein Büro in Ankara irgendwann wieder beziehen zu können...