Eigentlich sollte es hier ja nur um das Tempolimit gehen, welches nicht für E-Autos gilt. Mit der Absicht einer Schadstoffminderung ja nicht völlig unlogisch.
Was die Elektromobilität allgemein betrifft.
Ich hab das, was ein (großer) europäischer Hersteller im Köcher hat, auf der Arbeit auf meinem Computerbildschirm. Die Entscheidung für den Antrieb der Zukunft ist längst gefallen: das "BEV" (batterieelektrische Auto).
Wasserstoff hat zu viele Nachteile*, das wird entweder wieder komplett in der Versenkung verschwinden oder maximal so ein Nieschendasein führen wie heute LPG/CNG.
*Gesamtbilanz Primärenergie-Sekundärenergie ist erschütternd schlecht, schlechter noch als beim Benziner.
Gefährlichkeit (Stichwort "Hindenburg"). Wasserstoff ist deutlich reaktionsfreudiger als Lithium oder Benzin/Diesel. Er diffundiert sogar durch die Wände der Hochdrucktanks.
Batterieauto mit Wechsel-Akku ist eigentlich die logischste Konsequenz, löst sie doch gleich 4 der maßgeblichen E-Auto-Hindernisse aus Kundensicht (Reichweite, Ladedauer, Fahrzeugpreis, Schadensrisiko am teuren Akku).
Es scheitert aber an 2 maßgeblichen Dingen:
1. Ist der Akku als teuerstes Bauteil (wie jetzt noch der Motor) das Element mit der größten Wertschöpfung. Die Hersteller wollen keine billigen Hüllen für das satte Geschäft der fernöstlichen Zellenhersteller verkaufen müssen.
2. Bei so einem System bräuchte es deutlich mehr Akkus als Autos, was auch wieder an den hohen Preisen scheitert. Oder andersherum formuliert, ein für den Anbieter gewinnbringender Akkutausch wäre erheblich teurer als eine Tankfüllung mit gleicher Reichweite heute.
Das Umweltargument:
Hier werden immer gern einige maßgebliche Aspekte vergessen, wirft man dem E-Auto vor, keinen Vorteil ggü. dem Verbrenner zu bieten.
Es kommt ja nicht nur der Strom nicht aus der Steckdose, sondern auch Benzin/Diesel nicht einfach so aus der Zapfpistole. (Erinnert Ihr Euch noch an die "Deepwater Horizon"?). Im Gegenteil, nach der gewaltig umwelt- und klima-invasiven Herstellung (Auch die Raffinerien laufen mit Strom!) wird es noch durch schwerölbetriebene Tanker und Diesel-getriebene LKWs (!) durch die Welt transportiert.
Klar, wir haben hier den Strommix mit hohem Kohlestromanteil. Aber inzwischen auch über ein Drittel EE. Und deren Anteil steigt stetig.
Der Anteil an EE ist beim Verbrenner bei Null, und da wird er auch bleiben, zumindest was die fossilen Kraftstoffe betrifft. (Ja, es gibt auch die synthetischen, aber da ist derzeit die Gesamtenergiebilanz noch schlechter als beim Wasserstoff.)
Ebenso klar ist die Herstellung von Akkuzellen kein Wellness für Umwelt und Klima.
Aber das ist die von Verbrennungsmotoren auch nicht.
Und die Akkus bekommen nach dem Ableben im Auto (unter 75% Nennkapazität) noch ein 2. Leben als stationäre Speicher, und danach werden sie recycelt.
Der Verbrennungsmotor geht nach seinem Ende gleich in den schon wieder strombetriebenen Hochofen.
Die seltenen Erden werden nicht für den Akku gebraucht, sondern für die Motoren. Und das gilt für (bisher fast) alle E-Motoren, also auch Gabelstabler, Waschmaschine und sogar Handy-Vibration.
Aber mehrere Hersteller sind dran, Alternativen zu finden.
Hier hat sich jemand mal die Mühe gemacht, und die Gesamtbilanz (also inklusive Herstellung) durchzurechnen:
"fetter Tesla" versus Ford Fiesta
Bleibt die Frage, warum ich persönlich noch nicht elektrisch fahre, sondern frisch einen ganz herkömmlichen Benziner bestellt hab.
Ich habe keine Außensteckdose daheim! (Und die ist auch aufgrund Mietwohnung, 1. Stock, Parkplätze weit weg, nicht so ohne weiteres nachrüstbar)
Muss aber auch zugeben, das mir zB der Ionic (im Gegensatz zum i30) einfach nicht gefällt.
Meine bisherigen E-Fzg-Probefahrterfahrungen bescheiden sich auf unprätentiöse Fahrzeuge wie Zoe, Leaf(1) und den Vectrix-Roller. Und alle 3 haben mich begeistert!