Projekt: ZickenBomber (2005er 2.0 16V GLS)

  • So... neues Problem...


    Heute war ich mit der Schüssel ja auf erster Tour zu meiner Tochter, rund 130km Autobahn und Landstraße hin, etliche km bergauf, bergab (Sternberger Burg und umzu; Straßenlage ist erstaunlich gut... Wer die von Motorradfahren geliebte und gefürchtete Strecke kennt, weiß, was ich meine...) und wieder 130km zurück; summa summarum fast 500km heute. Eigentlich wollte ich Ihr die Schüssel dalassen und den BMW meiner Frau, den sie seit ihrem Crash in Beschlag hatte, wieder mit heim nehmen.


    Problem 1 (OT):

    Gestern wollte meine Tochter den BMW noch mal auf der Arbeit/Ausbildungsstätte auslesen. Also in der Mittagspause den BMW geholt und auf die Bühne gefahren. Dabei aber eine rund 3km lange Ölspur auf der Straße gelassen und erst bemerkt, als die Karre auf der Bühne stand und eine zunehmend große Pfütze Öl darunter zum Besten gab :cursing:
    Heute war ich dann mit meiner Tochter auf ihrer Arbeitsstätte, um das Problem zu begutachten; ist halt ne Opel-Bude mit wenig Plan von BMW...

    Mal abgesehen vom Unmut meiner Frau und meinem Ärger darüber, konnte ich zuerst das Leck nicht ausmachen. Also noch mal etwas Öl darauf gegeben und kurz angelassen. Dann ergoss sich ein zügiger Strahl der Schwerkraft folgend den Motorblock hinab, seinen Ursprung irgendwo auf Höhe Zylinder 2/3 auf geschätzter Höhe Anfang Zylinderkopf unterhalb der Ansaugbrücke. Das lässt was ganz Böses ahnen, so in Richtung gerissener Kopf oder ähnlich, denn sonst ist an der Stelle nichts weiter. :mauer::mauer::mauer:
    Also musste ich mit der Reisschüssel erstmal wieder heim und werde die Tage den BMW da mit dem Trailer wegholen müssen...


    Problem 2a:

    Auf der Hinfahrt ist irgendwann die Motorkontrollleuchte angegangen. Hielt sich den ganzen Nachmittag, verschwand dann aber wieder... Will mich die Gurke verarschen? Werde ich morgen mal auslesen, was nu' schon wieder ist...


    Problem 2b:

    Radlager vorne, ganz massiv links. Radlager habe ich gerade schon bestellt.

    Frage dazu, um es mit etwas weniger try&error angehen zu können: Vorgehensweise? Besonderheiten? Besonderes Augenmerk worauf?

    Beim BMW mache ich das im Schlaf, aber bevor ich hier was übersehen, nehme ich gerne Eure Hinweise entgegen.

  • Hmmm... Hat noch niemand die Radlager selber gewechselt? Kann ich ja fast nicht glauben...

  • Ich schon. Das Modell gibt es ja nicht oft und bei den wenigen, die übrig sind, ist nicht jeder am Schrauben. Ich beschäftige mich seit nun über 10 Jahren mit Hyundai, ich hatte so ein Modell auch noch nicht in den Händen.

  • ... erstaunlich.. Ok, so viele gibt es nicht; das ist schon wahr. Aber dass hier niemand rumgeistert, welcher bei diesem Moddel schon mal die vorderen Lager gewechselt hat, verblüfft mich nun doch ...


    Anekdote am Rande:

    Vergangenes WE war ich ja mit der Schüssel in NRW. Da wir noch ein Spülkastenrohr vom Baumarkt brauchten, welches (natürlich; was sonst?!) beim Pride-beflaggten Toom in Rinteln nicht vorrätig war, mussten wir auf Obi Bückeburg ausweichen. Dort fuhren meine Tochter und ich auf eine leere Parkbucht hinter einem SUV... Und (Trommelwirbel) standen Nase an Nase mit exakt selbigem Modell :bang:
    Hatten dann noch einen netten Plausch mit dem älteren Besitzer des FZ...
    :prost:

  • Gleiche Konstruktion wie beim Getz, Tucson, u.s.w.


    Radträger abbauen, Sprengring raus, Lager mit Presse oder Schraubstock mit passenden Druckstücken ausdrücken. Zum Einbau Radträger auf Kochplatte erhitzen, Lager vorher im Gefrierfach lagern, dann flutscht das Lager mit wenig Druck rein. Nabenmutter mit dem richtigen Drehmoment anziehen, fertig.


    Bei einigen war schon das Abziehen vom Antriebsgelenk ein Problem. Nach dem Motto, wende keine Gwalt an, nimm einen grösseren Hammer.


    Gruss Bernd

  • ... also eigentlich wie gewohnt bei anderen Fahrzeugen auch. Ich las nur irgendwo etwas mit ABS-Ringen, die bei der Aktion gerne den Engel machen? Oder ist das Quatsch?

    Auspressen dürfte kein Problem sein; meine China-Presse macht 50t.

    Die Antriebswellen sollten (noch) gut flutschen; waren ja erst draußen und sind mit KuPa eingesetzt.

  • Weniger die ABS Ringe als die Sensoren im Radträger. Die sind durch Rost so in ihren Bohrungen verkeilt, dass man die kaum ohne Zerstörung raus kriegt. Beim Radlagerwechsel am Getz war auch ein neuer ABS Sensor fällig.


    Gruss Bernd

  • Ach so... na, das ist kein Problem. Die sind beide neu, weil die alten halt nicht heil herauszubekommen waren, und ebenfalls mit CuPa eingesetzt. Dann habe ich keine Sorgen; die sollten noch gut flutschen...

  • Hmm, Kupferpaste und ABS, da habe ich doch mal gelesen, man sollte lieber Keramikpaste nehmen. Hängt wohl mit der Leitfähigkeit vom Kupfer zusammen. An Aluteilen von Bremsen sollte man ja auch nicht mit Kupferpaste hantieren.

  • ... hat noch nie Probleme gegeben. Die Leitfähigkeit spielt keine Rolle. Wenn die KuPa einen Kurzen generieren könnte, ist das Bauteil eh Schrott. Dann würde auch Wasser eindringen und selbiges bewirken.

    Zudem benutze ich KuPa seit ich schraube, also seit etwa 1976, auch an Alu-Teilen und speziell Verbindungen VA-Schraube in Alu resp. VA in Magnesium; das ist ja teils der Sinn der Sache, dass das Kupfer in die Oberfläche diffundiert, speziell bei ALU/VA-Kombinationen.

    C-Paste habe ich für VA/Alu auch mal versucht, was ziemlich flott mit einem gefressenem Gewinde "belohnt" wurde :dudu: C-Paste Tonne, HeliCoil rein und nie wieder über C-Paste nachgedacht...

    Ich weiß, dass die meisten heuer C-Paste hernehmen, aber ich schwöre weiterhin auf qualitativ hochwertige KuPa... OldSchool, wie sich das gehört :bang:

  • Ich kenne nur einen, der hatte am Motorrad den Edelstahlkettenschutz mit - warum weiß ich nicht - Cu-Unterlegscheiben und Edelstahlschrauben an den originalen Aluhalterungen verschraubt. Das hielt nicht lange und es verabschiedete sich der Kettenschutz. Die Halterungen aus Alu waren quasi nicht mehr existent. Der ist aber auch im Winter durchgefahren, vielleicht macht das Salz auch noch etwas aus.

  • ... ja, das macht man -so- auch nicht! Der Ku-Ring als massives Element bildet mit den anderen Metallen gleich mehrere galvanische Elemente unterschiedlicher Elektronendichte. Dann noch etwas Feuchtigkeit und Salze und, schwuppdiwupp, hat man eine prima chemische Batterie in gleich mehreren Ebenen. Die Spannung ist zwar recht gering, der sich dann bildende Strom aber erheblich, welcher dann das unedelste Metall als Erstes opfert (daher auch der Name Opferanode).


    Wer hier wann zuerst aufgibt, kann man schön hier aus der Tabelle entnehmen und den Fluss der Ionen, und somit den galvanischen Materialabbau an der Paarung festmachen (Thema Kartoffelbatterie)

  • Jupp, so hatte ich ihm das auch erklärt, dass er sich ne schöne Batterie gebaut hat. Und wie so eine Opferanode aussehen kann, habe ich bei meinem Opa gesehen, der hat sein Badewasser elektrisch erwärmt.

    Und genau aus dem Grund wurde wohl Keramikpaste erfunden, weil es eben doch zu Kontaktkorrosion kommen kann, wenn man Kupferpaste verwendet. Und dann kam ATE mit Plastilube hinter dem Baum hervor.

  • naja, Opferanoden findest Du in jeder verrohrten Wasseraufbereitung, sei es nun ein per Öl oder Gas betriebener Heizkessel oder der WW-Speicher, ...

    Und genau aus dem Grund wurde wohl Keramikpaste erfunden

    ... glaube ich nicht. Der Grund ist eher reines Marketing und Gewinnmaximierung. Denn letztlich spielt es in Sachen Kontaktkorrosion keine Rolle, was für ein Flutsch dazwischen ist. Wenn es festgezogen wird, hat die Schraube oder was auch immer dennoch flächigen elektrischen und metallischen Kontakt zum Material.


    Aber kann ja jeder selber testen. Stück Alu, drei Gewinde rein, darauf drei VA-Scheiben, jeweils mit KuPa, CePa und PlaPa aufgesetzt und jeweils mit einer Stahlschraube und dem jeweils gleichen Flutsch fest geknallt. Das Ganze dann einfach mal in'n Garten legen und ab und an mal nachschauen, was passiert ist.

  • ... Radlager links vorne ist nun getauscht. Hat sich aber als schwieriger herausgestellt als erwartet :cursing:

    Dank KuPa ließ sich die Antriebswelle mit dem kleinen Finger hinausbewegen, ebenso der Sensor. Dreieckslenker saß bombenfest, obwohl neu. Das hat viel Mühe, Flüche und eine Stopmutter gekostet, den zur Zusammenarbeit zu überreden.

    Wir wollten zudem vermeiden, den Radträger vom Federbein zu lösen, da wir selbiges aufgrund des leichten Verzugs der Karosse nach dem Crash modifiziert haben, um den Sturz irgendwie wieder in Richtung null zu bekommen. Also komplett mit Federbein raus. Auch das gestaltete sich schwierig, da sich wohl auch das Blech am Domlager etwas verformt hat und sich die drei Bolzen in die Löcher geklemmt haben; rohe Gewalt hat hier geholfen nebst Aufbohren um jeweils 1mm für das spätere Zusammenbauen.


    Das Lager selbst war auch ziemlich hartnäckig. Beim Auspressen der Radplatte hat es sogleich das Lager zerlegt und eine Lagerschale blieb natürlich auf der Welle. Die musste ich später anschneiden und mit dem Meißel sprengen; irgendwie habe ich jetzt Muskelkater...
    Zweites Problem war die verrottete Spange, deren Enden gleich aufgegeben haben, sodass man die Spange nicht mehr wirklich greifen konnte. Da half nur Dremel mit Trennscheibe und viel Geduld...

    Nach Zusammensuchen der passenden Presshülsen, was sich ebenfalls schwierig gestaltete (entweder zu groß oder zu klein... das Übliche halt) wollte das Lager auch beim Maximum meiner ChinaPresse (50t) nicht ihr rostiges Bettchen verlassen. Also gut 45 Minuten mit zwei Gasbrenner den Arsch gewärmt / Lager mit Wasser gekühlt und dann hat's irgendwann einen Knall getan und das Lager hat sich (man höre und staune) 2mm bewegt. Ab da ging es dann langsam voran.


    Nach dem Reinigen, fetten mit (na? Ratet mal womit ...) und unter Zuhilfenahme des alten Lagers als Presshülse war das Einpressen dann die leichteste Übung und der Rest verlief ohne irgendwelche Überraschungen.

    Lediglich die MiniZicke hat beim Zusammenbau gepennt. Den Bremssattel hat resp. wollte sie als Letztes anbauen, bemerkte dann aber viel zu spät, dass die Bremsleitung hinter Koppelstange und Federbein lag und nicht davor. Also nochmal Koppelstange & Co ab... Nennt man Lehrgeld =)

  • Mal was anderes als Zweiteiler:


    Die MiniZicke berichtet von zunehmendem TickTick aus dem Motor. Ich vermute mal Nochenwelle/Ventilspiel...

    - Hat der 2L Motor Hydros? Und wenn ja, kann man die (wie beim BMW M54) zerlegen und überholen?


    Ich werde demnächst unsere BMW's ob der hohen Laufleistung auf 20W50 + Ester umrüsten.

    - Würde das bei dem GK-Motor auch Sinn ergeben?

    DLzG...

    Micha

    Einmal editiert, zuletzt von M*I*B ()

  • Ahhh, ok. Das ist gut. Hast Du zufällig die Abmessungen der Shims (Durchmesser) parat? Mit etwas Glück habe ich einen Satz hier der passt...


    EDIT:

    Kann es sein, das es diesen Motor mit normalen Tassenstößeln/Shims gibt und auch mit Hydros?

    Es werden für den Motor beide Varianten bei den verschiedensten Anbietern offeriert... Verwirrt mich jetzt...

    DLzG...

    Micha

    3 Mal editiert, zuletzt von M*I*B ()

  • Der BETA Motor hatte immer nur Tassenstössel, der 2.7er V6 Hydros.


    Durchmesser für Shims habe ich nicht auf Lager. Wirst Du wohl nicht brauchen. Ventilspiel wird eher geringer im Lauf der Zeit durch einschlagen im Ventilsitz. Das Tickern wird andere Ursachen haben. Prüf doch erstmal das Ventilspiel.


    Gruss Bernd

  • Ventilspiel wird eher geringer im Lauf der Zeit durch einschlagen im Ventilsitz

    ... ja, normalerweise schon, wenn es keine Hydros sind. Da ich das nicht wusste, war halt meine Fragestellung entsprechend.


    Ich habe das Tickern auch noch nicht live gehört, von daher ist alles reine Mutmaßung auf Basis dessen, was mir meine Tochter am Telefon ins Ohr plärrt. Da diese Frage nun geklärt ist, ob Hydro oder Shim, kann es letztlich nur etwas sein wie Ölzuführung unterbrochen (hat der ein Sprührohr über den Nockenwellen? Auf den Ex-Zeichnungen (hyundai.catalogs-parts.com) sehe ich zumindest keine), Nocken eingelaufen, Shim eingelaufen, Klemmer Tassenstößel, ...


    Ich orientiere mich halt hauptsächlich an Dingen, die mir aus der jahrzehntelangen Erfahrung mit Motorrad-Motoren zu Eigen geworden sind; ist ja nichts anderes. Ein zunehmendes Tickern (Tassenstößel/Shim) hatte aus der Erfahrung heraus meist zwei Ursachen, manchmal auch gleichzeitig: Nocke / Shim eingelaufen (Schmiermittel-Mangel / Sprührohr dicht) und/oder Ventilspiel erhöht aufgrund Verschleiß Tasse.

    Letzteres ist ziemlich selten, da hier die Tasse mehr Verschleiß aufweist als das spielverringernde Einschlagen des Ventiles in den Sitz. Hatte ich hauptsächlich bei den 6-Zylinder CBX-Motoren zwei mal (meine ich). Ansonsten waren da noch gebrochene Nockenwellen, die dennoch mitgeschleppt wurden, gebrochene Lagerblöcke, schlecht gehärtete Nockenwellen, gebrochene Ventilfedern, ...

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