Unfall beobachtet, Polizei scheint kein Bock zu haben.

  • Moin Leute, ich brauch mal euren Rat.


    Vor einigen Wochen stand ich aufm Balkon und hab eine geräuchert. Wie es der Zufall will, habe ich einen Unfall beobachtet. Folgendes ist passiert:

    Ein älterer und ein jüngerer Herr standen am Straßenrand. Auf der Straße stand ein etwas älterer BMW und blockierte. Von hinten kam ein kleiner VW UP mit nem jungen Mädel drin. Sie hielt an und wartete. Als der junge Mann das gemerkt hat, wollte er wegfahren. Er lies den Motor aufheulen und Rums, Rückwärtsgang war drin. Er krachte dem Mädel voll vorn rein.

    Mein Commander war so lieb und hat mir erlaubt, flott runter zu rennen und dem Mädel meine Kontaktdaten zu geben, damit sie mich als Zeugen angeben kann. Das hab ich dann auch getan. Ich konnte aber nicht warten, bis die Cops da waren und bin wieder hoch, mußte ja arbeiten (Homeoffice).

    Nun sind einige Wochen vergangen und das Mädel rief mich gestern leicht angepisst an und fragte, warum ich bei der Polizei keine Aussage gemacht habe. Leute... Ich bin weder schriftlich zu einer Aussage aufgefordert, noch zur Polizei bestellt worden.

    Die Versicherung hat nun gemäß Ermittlungsakte den Fall reguliert. Das Mädel hat die volle Schuld, da sie aufgefahren ist. Was zum fick soll das denn? Wie ich damals, hat sie prompt auch gleich die Kündigung der Versicherung bekommen. Die kann nichts dafür! Und die Polizei macht es sich hier verdammt einfach. Wie wenig Bock kann man auf seinen Job denn haben?

    Habe dem Mädel nun empfohlen, zum Anwalt zu gehen und dagegen zu klagen und ich stehe gern als Zeuge bereit.

    Habt Ihr noch Tipps wie ich helfen kann? Oder was das Mädel ggfs. machen kann? Außer Anwalt natürlich denn das sollte klar sein...

    Gern würd ich auch was gegen die Beamten machen. Anstatt sich meine Aussage zum Hergang anzuhören, wird einfach pauschal gesagt "Du bist aufgefahren". Das kann doch nicht sein. Wenn man keinen Bock auf seinen Job hat, soll man was anderes machen. Oder wie seht ihr das? Ich möchte daher auch gern was gegen die Polizisten unternehmen.


    Habe auch überlegt, ob ich Zettel in den Nachbareingängen aufhängen soll. Vielleicht findet sich ja noch jemand, der den Unfall auch beobachtet hat, weil er zu dem Moment auf dem Balkon stand.


    Das Mädel tut mir echt leid.

    Für jeden gut gemeinten Ratschlag bin ich auf jeden Fall dankbar.


    Viele Grüße

    Chris

  • Ich würde mal darauf tippen, dass die Beamten behaupten werden, dass das Mädel ihnen keinen Zeugen benannt hat. Von daher wird man den Polizisten vor Ort wohl nicht an den Karren pinkeln können.

    Gruß Tommy


    Navi: Standard-Class Gen5W, Software: PDe_PE.EUR.S5W_L.001.001.220211

  • Exakt.

    Die Frage ist ja, ob die Polizisten überhaupt von Dir als Zeugen wissen...

    Des Weiteren: WAS hat die Polizei mit dem Unfall zu schaffen??

    Das ist eine reine privatrechtliche Angelegenheit, bei der niemand gesundheitlich zu Schaden gekommen ist (offenbar), keine Straße beeinträchtigt/gesperrt hätte werden müssen und und und...

    Die Polizei ist der falsche Ansprechpartner! Die Dame hätte selbst einiges machen müssen, um der Grundvermutung (Auffahren=Schuld) entgegen zu wirken...

    Sie hätte sich einen Anwalt nehmen müssen, der gegnerischen Versicherung ggü. Ansprüche stellen müssen und dabei auch Dich als Zeugen benennen können (besser sollen)...


  • Ein älterer und ein jüngerer Herr standen am Straßenrand. Auf der Straße stand ein etwas älterer BMW und blockierte. Von hinten kam ein kleiner VW UP mit nem jungen Mädel drin. Sie hielt an und wartete. Als der junge Mann das gemerkt hat, wollte er wegfahren. Er lies den Motor aufheulen und Rums, Rückwärtsgang war drin. Er krachte dem Mädel voll vorn rein.

    Bumser Mafia. Eine geschickt gestellte Falle. Der Ältere und der Jüngere sind ein Team und haben bei der Polizei entsprechend ausgesagt. Deine Aussage interessierte die Polizisten nicht mehr. Der Sachverhalt ist mehr als klar, auf dem Papier.

    i20 1,1 Diesel 75 PS aus 2016 Typ GB

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  • Darkydark

    Was hätte sie denn tun sollen, außer zu sagen was war und mich als Zeugen anzugeben?


    Sie hat mich bei Polizei und Versicherung als Zeuge genannt sagt sie. Die Versicherung juckt das herzlich wenig (ich hatte damals auch bei der Versicherung Zeugen angegeben und das war denen egal), lediglich die Polizei hatte damals meine Nachbarin befragt.


    Des Weiteren: WAS hat die Polizei mit dem Unfall zu schaffen??

    > Beweissicherung, Fotos, Dokumentation, Ermittlung. Hört auf mit dieser ewigen Diskussion. Es besteht keine gesetzliche Pflicht die Polizei zu rufen, jedoch wird es vom ADAC und ihren Anwälten dringend empfohlen so lange es auf öffentlichen Straßen passiert, da Unfallbeteiligte in der Regel nicht so den kühlen Kopf haben und schnell etwas vergessen. Bis jetzt hat sich keine Streife beschwert weil ich sie bei nem Unfall gerufen habe. Die haben immer ihren Job gemacht, Aussagen aufgenommen, Fotos gemacht usw. Die Haben sogar so dicke Zollstöcke um die genaue Höhe der Schäden zu dokumentieren. Also lassen wir diese Diskussion. Lediglich bei der Sache in der Waschstraße wollten sie nicht kommen da privater Grund und Kameraüberwachung, das hab ich auch verstanden. Da sagte der Polizist selbst, dass es nur deren Thema ist, wenn es auf öffentlichen Grund passiert. Zumal sie nun ein Bußgeld bei der Polizei bezahlen muss, weil sie angeblich ein stehendes Auto gerammt hat.

    Nachtrag: Zitat Tüv Nord; "Wenn bei dem Unfall ein hoher Sachschaden entstanden ist [...] müssen Sie auf jeden Fall die Polizei verständigen."

    3Zylinder

    Das glaub ich in dem Fall nicht. Als ich unten Stand haben die sich 1000000x bei dem Mädel entschuldigt usw. Auch sind die hier in unserer Nachbarschaft ansässig. Aber gut, man kann den Leuten nicht hinter die Stirn gucken.

    Na dann wird man den Polizisten nichts anlasten können. bleibts wohl beim Anwalt.

    Wird wohl um die Klage nicht herumkommen.

  • Was ich in meinem Leben gelernt hab bisher: Ich kämpfe keinen Kampf der anderen mehr, nur noch meine eigenen....

    i30 Fastback - 1,4 T-GDI - 2XX PS - 3XX NM


    Mods:

    - VMAXX 4 Kolben Bremsanlage mit zweiteiliger geschlitzter Bremsscheibe mit Stahlflexleitung

    - Carbon Spiegelkappen

    - Fastback N Heckspoiler/Heckklappe / Spoiler in Carbon

    - I 30 N Powerflex Drehmomentstütze in Gelb

    - TOMASON TN 20 in 8 x 18 ET 45

    - H&R Federn 35 mm

    - KC Customparts AGA

    - Mazza Engineering Motortuning

    - Pipercross Luftfilter

    - Folierungen im Außenbereich

    - Getönte Scheiben

    - Alcantaraveredelung im Innenraum (Coreo Sattlerhandwerk)

  • Was willst du machen? Es ist nicht _dein_ Unfall. Du bist "nur" Augenzeuge. Wenn die Polizei dich nicht dazu holt, hast du keine Möglichkeit. Da muss die Unfallgegnerin nun zum Anwalt und den Gerichtsweg beschreiten. Die Staatsanwaltschaft freut sich sicherlich mehr, als die gemeine Rennleitung auf der Straße. Für letztere bedeutet das nur mehr Papier und Arbeit bei einer vermeintlich offensichtlichen Sachlage.

    Bi uns im Nor'n heet dat nich Disko sonnern daanz up de deel.

  • Was ich in meinem Leben gelernt hab bisher: Ich kämpfe keinen Kampf der anderen mehr, nur noch meine eigenen....

    Kann man machen, aber auch nicht das Gelbe vom Ei, obwohl es in unserer ICH, ICH, ICH Gesellschaft sicher mehrheitsfähig ist.

    Alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher.

  • Schriftliche Aussage machen, und dem Mädel geben. Und abwarten, was dann noch gebraucht wird zur Wahrheitsfindung.

    btw: Was ich in meinem Langen Leben gelernt habe, ist daß die meisten feige und untätig bleiben. Schwanz einziehen, es geht mich nichts an. Fü+r mich ist es immer ein gutes Gefühl, wenn ich weiß, daß ich geholfen habe. Und zwar einfach so, ohne persönliche Vorteile für mich!:bang:

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • So gehts mir auch. Mich haben sie damals auch zur Kasse gebeten, obwohl ich keine Schuld hatte. Und da ich gesehen habe, dass sie nicht schuld ist aber dennoch schuld bekommt… diese Ungerechtigkeit ärgert mich so maßlos.


    Vor allem wie hinterlistig das ist. Erst tausend mal entschuldigen und dann den Cops erzählen, sie wäre ihnen hinten reingefahren. So abgebrüht muss man erst mal sein.


    Aber gut, sie geht zum Anwalt und wehrt sich dagegen. Hoffentlich komme ich dieses Mal dazu, meine Aussage zu machen.


    Ich will tatsächlich einfach nicht akzeptieren, dass jemand mit solcher Dreistigkeit auch noch durch kommt.

  • Alles verständlich soweit...

    Aber die Polizei war nicht dabei, als es passierte...

    Sie kann lediglich Dinge "aufnehmen".... (Der eine sagt dies, der andere sagt das! Ebenso ggfs. Zeugen).

    Die Polizei entscheidet ja auch nie was und niemand (Versicherungen) muss darauf hören.

    Bei einer solchen Konstellation dann nicht einen RA zu konsultieren, ist aber auch, mit Verlaub, extrem naiv...

    Drücken wir die Daumen, dass sich das Blatt noch wendet; allzu optimistisch wäre ich allerdings nicht...

  • Wenn ich Probleme hatte, hat die Polizei noch nie eine Schuldfrage geklärt. Sie hält lediglich Sachverhalte fest. Die Schuldfrage wurde immer von Anwälten und gegebenenfalls vor Gericht unter Zuhilfenahme meiner Zeugen geklärt. Das Geschreibsel der Polizei hat immer eine untergeordnete Rolle gespielt und war mit Ort, Datum und Zeit ausgereizt.


    JazzLikeX Wenn du im Homeoffice schon alles beobachtest, solltest du dich auch aktiv einbringen. Soviel Zeit sollte sein. Zeugen sollten sich melden und nicht warten, bis sie hinter dem Schreibtisch hervor gezogen werden.

  • Bumser Mafia. Eine geschickt gestellte Falle. Der Ältere und der Jüngere sind ein Team und haben bei der Polizei entsprechend ausgesagt. Deine Aussage interessierte die Polizisten nicht mehr. Der Sachverhalt ist mehr als klar, auf dem Papier.

    Ich verstehe nicht wie die Versicherung aufgrund des vermeintlichen Sachverhaltes davon ausgehen muss dass das Mädel aufgefahren ist; wenn man die Zeugen zählt hat jeder Unfallbeteiligte einen, nämlich der Rückwärtsfahrende (Autobumser?), und das Mädel. Also steht zumindest Aussage gegen Aussage, dann kann man als Versicherung nicht so agieren! Die Versicherung wäre nach der Aussage des Mädels, es gebe noch einen Zeugen, verpflichtet gewesen, weitere Ermittlungen zu veranlassen; m.M.n. hat diese es sich einfach gemacht um Kosten zu sparen (Gegneranwalt, Ermittlung, Gutachten, etc.)

    Ich sehe gute Chancen auf dem Gerichtsweg diese Schuldfrage "gerade zu rücken"...

    Hyundai i30 PDE, EZ 02/21, 1,5T-GDI 48V, "Edition 30", Dark Knight metallic

  • Es sind noch zu viele unbekannte in deiner Aussage, zB: auf der Tagebuchnummer ( Formular) bei der Unfallaufnahme werden ja auch Zeuge notiert oder? Hat sie dich unverzüglich als Zeugen angegeben oder nicht. Später ist immer ungünstig zur Wahrheitsfindung. War sie bei der Unfallaufnahme zu gegen, was hat der Unfallgegner angegeben (Sachverhalt). Wie hat sich der Unfallgegner Ihr gegenüber geäußert im Gespräch, oder fand kein Gespräch statt. Hat sie Unterlagen über die Unfallaufnahme vom Polizeiabschnitt erhalten und was steht da drin? Hat sie vom Unfallgegner die Versicherunskarte erhalten um sofort die gegnerische Versicherung zu informieren? usw usw viele Frage die geklärt werden müssen. Wichtig ist dabei immer sofort aktiv zu sein sonst hat sie schlechte Karten. Ich persönlich würde ebenfalls immer helfen wollen, aber aktiv muss sie schon sein und die Sache nicht schleifen lassen. Wenn die Versicherung, der Anwalt und das Gericht dich als Zeugen akzeptiert, hat sie eventuell Aussicht auf 50 zu 50 meiner Meinung nach. Ich würde mal alle Unterlagen mit ihr durchsehen, die Chancen ausrechnen und Aufwand und Nutzen dabei berücksichtigen denn es ist richtig Arbeit. Allein die Storry hier im Forum zu erörtern kostet ja auch schon einige Zeit die ja kaum Jemand hat aber was solls?:denk:

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