Luftmassenmesser liefert keine Werte

  • Guten Abend zusammen.

    Das Auto meiner Frau macht sein kurzem Streß. Es ruckelt und nimmt kein Gas an. Im Fehlerspeicher ist der Luftmassenmesser angezeigt.

    Ich habe mir dann mal einiges im Internet durchgelesen und auch mal am LMM gemessen. Was ich rausfinden konnte, Pin 5 ist 12V und Pin 4 die Masse.

    Spannung liegt an, passt soweit also.

    Nun hätte ja Pin 1,2 oder 3 eine Spannungsveränderung anzeigen müssen, wenn sich die angesaugte Luft ändert, sprich, beim Gas geben.

    Aber alle 3 gemessene Spannungen liegen um die 3 Volt und haben sich nicht verändert.

    Das lies mich vermuten, das der LMM defekt ist.

    Neuen bestellt, eingebaut. Aber leider alles beim alten.


    Man könnte nun ja noch einen Fehler im Kabelbaum vermuten. Dagegen spricht aber ja eigentlich, das ich keine veränderlichen Meßwerte erhalte.

    Mein nächster Verdacht wäre dann wohl leider gleich recht teuer. Da würde ich dann ja auf ein defektes Steuergerät tippen.


    Kann mir einer von euch die Pinbelegung des 5 pol Stecker am LMM zeigen ? Und liege ich mit meiner Vermutung richtig, das im Leerlauf an dem Pin für die Luftmasse eine Spannung von ca. 1 Volt anliegen sollte ? und sich diese natürlich mit steigender Motordrehzahl auch verändern sollte ?


    Der original ist von KEFICO und hat die Nummer 90 2105 0002.

    Der neue ist von Hella und hat natürlich die selbe Nummer.

  • Dann prüfe es sehr genau. Die Bisse sind teilw. klitzeklein, reichen aber aus ein Kabel (oder Schläuche) zu beschädigen. Schau mal, ob evtl. Luftschläuche betroffen sind. Dann stimmen die Druckverhältnisse im Ansaugtrakt nicht mehr!

  • Ich habe mich gerade mal mit Taschenlampe bewaffnet raus gewagt und einen Blick auf die Schläuche geworfen, die man sehen kann.
    Und ja, hinter dem Motor, da, wo man mit normal gelenkigen Armen garantiert nicht mehr hin kommt, ist ein Schlauch, der zumindest oberflächlich beschädigt ist.

    Muß ich morgen mal bei Tageslicht ran und genau prüfen.


    Aber, selbst wenn das der Fehler wäre, frage ich, warum ich von dem Luftmengenmessen kein vernünftiges Signal bekomme.

  • Es würde ggf. vielen Kundigen weiterhelfen, welchen Motor/Fahrzeug wir hier vor uns haben. Sonst bleibt es Allgemein und einige der Spezialisten können und wollen dir dann nicht helfen.


    Messen am LMM:


    Es gibt mehrere Messprinzipien. Deinen Sensor kannst du nur anständig messen wenn du das Messprinzip kennst und das Datenblatt zu deinem Sensor hast (oder einem Kompatibelen). Gehe im Internet auf die Suche nach dem Datenblatt, dann weisst du auch was du wo messen kannst.


    Ist der Sensor O.K. würde ich als nächstes messen ob er auch genug Spannung UND Strom bekommt (Fahrzeugseitig).


    Detailierte Fehlermeldungen von der OBD Diagnose wären auch hilfreich, oft wird unterschieden ob der Messwert oben oder unten klemmt, die Stromaufnahme nicht passt o.ä. Das ganze kann man natürlich auch selbst messen, mit Datenblatt in der Hand oder mit bekannten Sollwerten.

  • Sorry, Fahrzeugdaten habe ich in der Aufregung glatt vergessen. Ist ein ix20 1.4 CRDi 90 PS.


    Datenblatt im Internet hatte ich schon versucht, wurde aber nicht fündig. Deswegen fragte ich ja hier nach. Dass die Spannung am Sensor anliegt, hatte ich im Eingangspost doch schon geschrieben.


    Mir ging es ja hauptsächlich erst mal um die Pinbelegung, die einem das Messen schon deutlich erleichtert hätte. Ob dann die richtigen Werte ausgegeben werden, wäre erst mal zweitrangig. Wichtiger wäre gewesen, ob überhaupt was gemessen wird. Blöd gesagt, wenn ich den richtigen Pin für die Luftmasse habe, sollte sich beim Gas geben ja was ändern, wenn der LMM funktioniert.


    Dagomys

    Der Marderbis war es wohl nicht. Habe den Schlauch mit Panzertape umwickelt, aber der Fehler ist geblieben.


    Einen Tip habe ich noch bekommen. Der Ladedrucksensor könnte defekt sein. Das würde dann auch zu dem Fehlerbild passen, auch wenn das OBD meint, dass der LMM defekt ist.


    Habe mir da jetzt mal einen neuen bestellt und sobald ich den eingebaut habe, berichte ich mal.

  • Noch ein Tip, wenn der erste Austausch schon nicht fruchtete unbedingt die anderen Ursachen abzuchecken und auszuschliessen:

    "Unbedingt vor Austausch des LMM das Umfeld des LMM prüfen, wie z.B.: verstopfte Ansaugwege, verschmutzter Luftfilter, zu wenig Ladedruck (bei TD), Undichtigkeiten zwischen LMM und Lader sowie starke Öl/Ruß – Ablagerungen hinter dem AGR."


    Wegen Gaffa Aktion: Aus eigener Erfahrung. Undichtigkeiten auf der Druckseite des Turbos sind schwer zu finden. Nur unter Druck überhaupt ... Mit Gaffatape ist da nix zu dichten, selbst wenn du da das Loch genau lokalisiert hast, jedenfalls in meinem Fall. Ich habe genau das schon ausprobiert ...


    Info die ich noch gefunden habe: Dein Luftmassenmesser ist vom Typ Heissfilm LMM.

    i20 1,1 Diesel 75 PS aus 2016 Typ GB

    Einmal editiert, zuletzt von 3Zylinder ()

  • cowi-c5 Naja, ich war nicht näher darauf eingegangen, weil dieser Fehler eh nicht richtig ist. P0101 wird angezeigt.

    Beim LMM weiß ich mittlerweile auch, warum ich nichts messen konnte.
    Es wird beim ix20, und vermutlich auch anderen Hyundai, nicht über die Spannung gemeldet, wieviel Luft da durch geht, sondern über eine Frequenz. Hätte ich doch mal das Oszilloskope angeschlossen. Seufz.

    3Zylinder. Ja, den Luftfilter hatte ich schon geprüft. Der war sauber, ebenso alle Wege bis dahin.
    Alles dahinter prüfen wird schwierig, weil viel zu verbaut.

  • Hallo,

    den Fehlercode finde ich jetzt gar nicht so unwichtig, denn das ist das einzige Indiz, welches Du hast.


    Hier ist erst einmal die Belegung des Steckers am MAFS (MassAirFlowSensor).



    Der Fehlercode P0101 (Stromkreis Luftmassensensor, nicht im Sollbereich/Fehlfunktion) weist recht klar auf einen defekten MAFS (den Du bereits ersetzt hast), oder auf einen defekten Stromkreis MAFS hin. Ich gehe da mit meinen Vorschreibern konform, dass Du ein Kabelsatz- oder Steckerproblem hast.



    Die Setzbedingungen des Fehlercodes beinhalten:

    - Gefiltertes Ansaugluftvolumen liegt unter Vorgabe (Verstopfung im Luftkanal)

    - Unterbrechung oder Kurzschluss im MAFS-Signalkreis (hier vermute ich das Problem)

    - Gemessene Ansaugluft-Temp. Dauer liegt unter Vorgabe

    - Gemessene Ansaugluft-Temp. Dauer liegt über Vorgabe

    - Maximalwert des Ausgangssignals überschritten


    Auch das Ansaug- und Ladeluftkühlersystem muss auf Undichtigkeit geprüft werden. Die MAFS-Überprüfung entfällt, da schon ersetzt.


    Du siehst, da ist schon noch ein bisschen zu machen.

  • So, mal ein kurzes Update.
    Ein bekannter war mit seinem prof. OBD Gerät hier und hat auch versucht, heraus zu finden, was wohl Sache ist. Leider ohne Erfolg. Außer dem, was ich schon wußte, nichts neues.

    Dass er zu wenig Luft ansaugen kann, können wir ausschließen. Die Leitungen vom Luftfilter zum Motor sind frei. Dass er Fremdluft bekommt, können wir wohl auch ausschließen. Hält man den LMM mit der Hand zu, stirbt der Motor ab. Aber wir haben auch zu zweit alle Leitungen nochmal kontrolliert, sogar mit Rauch in den Motorraum geblasen. Nichts. Weder wird der Rauch irgendwo angesaugt, noch verwirbelt.

    Ich wollte dann eben mal die Signale mit einem Oszilloskop messen. Aber der Steckverbinder am ECM (EUD-MA) ist leider defekt und ich kann ihn so nicht abziehen. siehe Foto


    Jemand ne Idee, wie man den wieder ab bekommt? Der ist quasi ein halbes Zahnrad, der unten etwas weg bewegt. Habe auch schon versucht, das mit einem Schraubendreher zu bewegen, will aber nicht zu viel Gewalt ausüben, bevor mir noch etwas abbricht.

  • Man könnte auf den abgebrochenen orangen Stummel ein passendes Rohr aufschieben, auf beiden Seiten. Und möglichst gleichmässig hochziehen. ... oder mit Gripzange packen, oder ...


    PlanB:

    Der Hebel ist vermutlich nur ein Excenter, der das Abhebeln des Steckers erleichter. Ist er abgebrochen musst du den Stecker eben anderswie möglichst senkrecht hochziehen.

    Hier würde ich Links am Fortsatz anpacken und Rechts mit Schraubenziehern hebeln. Dazu vorher den Stecker Rechts öffnen und entfernen.

    i20 1,1 Diesel 75 PS aus 2016 Typ GB

    Einmal editiert, zuletzt von 3Zylinder ()

  • Das verbliebene Stück Hebel irgendwie vernünftig zu bewegen, so das es unten greift und das bewegt, was auch immer da bewegt werden muß, klappt nicht. Leider viel zu instabil.


    Ja, das "anderweitig möglichst Senkrecht hochziehen" ist halt genau das Problem. Man sieht nichts, wo man mit einer Zanke packen oder mit einem Schraubendreher unterhebeln könnte.
    Deswegen dachte ich, frag mal, bevor ich was kaputt mache. :D

    Aber gut. Muß ich weiter versuchen, den irgendwie da raus zu bekommen.

  • So, nachdem alle Versuche gescheitert sind, da vernünftig was zu messen, ist der Wagen vor wenigen Tagen in eine Hyundai Werkstatt gebracht worden.


    Ergebnis: Durch einen Tierbiss wurde ein Schlauch am Differenzdrucksensor beschädigt, weswegen der Sensor falsche Daten sendete und der Dieselpartikelfilter nicht mehr regeneriert wurde. Nach Vermutung des Werkstattmeisters ist der also zu.


    Zusätzlich hat er festgestellt, dass ca. 1 1/2 Liter zu viel Öl drin waren. Nach seiner Aussage hat der Wagen schon versucht, den DPF zu reinigen (verbrennen), aber irgendwie nicht geschafft und der überschüssige Diesel wurde dann ins Öl gedrückt.


    Muß ich ehrlich gestehen, klingt für mich komisch. Klar, ich bin mit der Art, wie der DPF gereinigt werden soll, nicht sonderlich vertraut. Ich weiß halt, dass zusätzlich Sprit eingespritzt wird, um die Abgastemperatur hoch zu bringen.


    Wenn jetzt der Differenzdrucksensor falsche Werte liefert, müßte der Motor ja ständig annehmen, dass er den DPF regenerieren muß. Wenn er also ständig zu viel Sprit einspritzt, dürfte er aber doch nicht so beschissen laufen. Wenn er ständig versucht, den DPF zu regenerieren, dürfte der ja auch nicht zugesetzt sein.


    Wieso drückt er nicht verbrannten Sprit ins Öl und nicht einfach hinten raus, wie es doch eigentlich sein sollte, oder ?


    Also so ganz kann ich die Diagnose nicht nachvollziehen. Aber gut, es ist ein Tierbiss und wird damit von der Versicherung übernommen.


    Ich berichte weiter, sobald es neues gibt.

  • Diesel im Öl nennt man Ölverdünnung. Kommt häufig vor, vor allem bei Kurzstreckenfahrern.

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Für mich ist die Argumentation des Werkstattmeisters erstmal plausibel.


    Ist der DPF zu (hoher Gegendruck), wird viel Dreck aus dem Brennraum ins Öl gedrückt: Russ und unverbrannter Kraftstoff von der Nacheinspritzung. Der Ölstand steigt.


    Also Schlauch reparieren lassen. DPF freifahren (per Diagnosesoftware in der Werkstatt oder in freier Wildbahn/Autobahn) und Öl wechseln. Ggf. Ansaugbereich reinigen, auch da wird der Dreck reingedrückt. Danach sollte alles wieder gut sein.


    Dass da keine Fehlermeldung ausser dem LMM kamen, kann ich nicht ganz glauben. Normalerweise ist bei sowas eher die Masse der Meldungen das Problem.

  • So, der Wagen ist zurück aus der Werkstatt und läuft wieder einwandfrei.

    Der DPF wurde erneuert.

    Ölwechsel durchgeführt.

    AGR-Ventil gereinigt, weil verrußt.

    Die defekten Schläuche erneuert.


    Reparaturbeschreibung: Motor saugt zu wenig Luft an.

    Marderschäden an Schläuchen des Differenzdrucksensors und Kabeln im Motorraum.

    Aufgrund der undichten Schläuche konnte der tatsächliche Differenzdruck nicht erkannt werden und der Partikelfilter nicht regenerieren.


    Jetzt hoffen wir noch, das die Versicherung den Schaden ersetzt, weil Tierbiss mitversichert ist.

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