Moin moin,
ich hätte da gern mal ein Problem
Beim Atos einer Bekannten hat sich die Wasserpumpe in Wohlgefallen aufgelöst. Sie rief mich vergangene Woche an und teilte mir ganz aufgeregt mit, dass die Kühlmitteltemperaturen ihres Atos im roten Bereich wären und sie sich (berechtigt) Sorgen um den Zustand ihres Autos macht.
Als ich mich dann am kommenden Tag an die Fehlersuche machte, zeigte sich gleich als Erstes ein defekter Termostat, das Nächste war ein defekter Wasserkühler, den es wahrscheinlich in Folge der zu hohen Kühlmitteltemperaturen "gesprengt" hatte. Bei der Untersuchung der abgelassenen Kühlmittelrestmenge zeigten sich zudem kleine schwarze Kunststoffkrümelchen im Kühlmittel.
Also nochmal Wasser aufgefüllt und das Ganze mal beobachtet. Es zeigte sich, dass das Wasser nicht wirklich durch den Kreislauf gepumpt wird, sondern lediglich durch die termophysikalischen Eigenschaften bei der Erwärmung zirkuliert. Also: Kühlmittelpumpe auch hinüber.
Wahrscheinliche Fehlerfolge:
1. Förderrad der Kühlmittelpumpe ausgestiegen
2. die aufgedröselten Kunststoffteilchen haben den Termostat verstopft
3. durch den verstopften Termostat ging nur noch der kleine Wasserkreislauf
4. zu hohe Kühlmitteltemperatur
5. Motorkühler in Folge des Überdrucks geplatzt
Soviel erstmal zur reinen Theorie.
Nun zur Praxis:
der erfahrene Mechaniker denkt sich nun: "ist ja kein großes Ding. Fix mal Termostat, Kühlmittelpumpe und Motorkühler gewechselt. Sind 1-2 Stunden Arbeit, dann ist fertig ..."
Aber Pustekuchen:
Die Konstrukteure bei Hyundai waren ja richtig helle Köpfe, als sie den Motor des Atos da entworfen haben. Warum sollte man Bauteile, die eher mal kaputt gehen können, auch so bauen, dass der Mechaniker da ohne Totalzerlegung des Motorraums rankommt? Wäre ja auch Quatsch.
Also bauen wir doch z.B. die Kühlmittelpumpe so ein, dass erstmal sämtliche Riemenscheiben raus müssen, um die Abdeckung des Zahnriemens entfernen zu können. Und weil es ja im Motorraum des Atos so schön eng zugeht, lösen wir das so, dass der Mechaniker zum Ausbau der Hauptriemenscheibe den Motor aus seiner Halterung lösen und anheben oder absenken muss. Wobei es natürlich am zweckmäßigsten wäre, den Motor gleich ganz ausbauen zu müssen, damit man auch an die Bauteile des Wasserkreislaufs herankommt, die sich unterhalb des Ansaugtraktes verbergen.
Allein das Abnehmen der drei Riemen (Servo, Klima und LiMa/KM-Pumpe) war ja schon ein toller Akt, weil: die Sicherungsschraube der Spannvorrichtung des Klimakompressors sitzt so schön versteckt unter der Servopumpe, dass man erstmal diese ausbauen muss, um an die völlig vergriesknaddelte und dank der Enge im Einbauraum nicht einfach so zu lösende Sicherungsschraube heran zu kommen.
Warum wohl bauen andere Hersteller Baugruppen möglichst so, dass sie insbesondere vor salzhaltigem, Aluminium angreifendem Spritzwasser geschützt sind? Ganz sicher, weil ihnen kein anderer Einbauort eingefallen ist.
Also von Wartungsfreundlichkeit kann m.M.n. zumindest beim Atos keine wirkliche Rede sein.
Hinzu kommt, dass es so gut wie keine theoretischen Wartungshilfen, wie z.B. "Jetzt helfe ich mir selbst" oder "So wird's gemacht" gibt. Einzig bei "3...2...1...Deins" konnte ich ein Werkstatthandbuch finden, welches mir mit 120 Euro aber dann doch deftig überteuert erschien, um den Preis nicht gleich als eine Frechheit zu bezeichnen.
Meine Frage:
wer hat den Schei*** schonmal durch und kann ewtl noch einen Tip geben?