Kein TÜV mehr für Schummel-Diesel

  • Die (zukünftige) Bundesregierung bringt jetzt eine Rechtsgrundlage auf den Weg, die in Zukunft den Kommunen ermöglicht partielle Fahrverbote zu verhängen.
    Das ganze hat jetzt nichts mit der Verhandlung vor dem Leipziger Gerichtshof zu tun, dessen Urteil noch aussteht - sich wohl aber erahnen lässt!

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Finde es nur seltsam das bei uns so drastisch auf die „neueren“ Autos (jetzt egal ob Diesel/Benziner) so draufgegangen wird, haben andere Länder mit ihren Großstädten nicht eigentlich das selbe Problem ?


    Da lese ich recht wenig (bis auf Paris mit ihrem Vorhaben) wegen Fahrverbote !!!

  • Also ich bin der Meinung das ist alles Blödsinn, schon allein diese Studien mit den Stickoxid. Man hat ja nun angeblich festgestellt das selbst eine kurze minimale Erhöhung der Werte das Risiko exorbitant nach oben bringt. Wenn dem so ist müssten alle Gießereien und Betriebe in denen viel geschweißt wird sofort Maßnahmen ergreifen, bzw bei erreichen der 900 Mikrogramm müssten die Arbeiter umfallen wie die Fliegen. Auch wenn sie jung und gesund sind.
    Mir ist es relativ egal ob es zu Fahrverboten kommt a komme ich kaum in Städte wo es in absehbarer Zeit relevant werden könnte bzw wenn man privat da hin will nutzt man sowieso oft Park and Ride, und b glaube ich das es nur sehr begrenzt am Anfang sein wird.
    Aber was die Medien usw uns hier suggerieren wollen ist absoluter Blödsinn, ich bin der Meinung man möchte mit dieser Kampagne nur die Wirtschaft am laufen halten, denn es läuft schon lange recht gut eigentlich zu lange.
    Und wie wir wissen braucht unsere Regierung die Einnahmen, um die Politik der offenen Grenzen am laufen zu halten.

  • Ich bin nun wirklich kein Verschwörungstheoretiker, aber mit dem Schutz der Menschen und der Umwelt hat der Quatsch nichts zu tun. Im Augenblick soll der Teufel (Schadstoff A) mit dem Belzebub (Schadstoffe B) ausgetrieben werden. Die hohen Stickoxidanteile in den Dieselabgasen sind Folge der CO2-Senkung. Die Fahrverbote für Dieselfahrzeuge führen zu einer erneuten Steigerung der CO2- und Feinstaubbelastung in den Städten. Das ist bereits durch die beginnende Verdrängung des Diesels durch mehr Benziner der Fall.


    Fakt ist, die Luft in den Städten war noch nie so sauber. Weiterhin beruht die angebliche Gesundheitsgefährdung durch die Stickoxide in der zur Zeit anfallenden Höhe lediglich auf ungesicherten Annahmen. Man könnte auch sagen: Das ist geraten. Oder frei erfunden. Die Begründung der unterschiedlichen Grenzwerte ist ebenfalls absurd (hier: der Vergleich mit dem Arbeitsplatzgrenzwert AGW; die oft genannte maximale Arbeitsplatz-Konzentration MAK ist seit über 10 Jahren veraltet, allerdings ist die Höhe der Exposition unverändert übernommen worden, weil wissenschaftlich gesichert ist dass die gemittelten 950 µg/m³ als nicht gesundheitzschädlich angesehen werden können).


    Der AGW gilt nicht nur für irgendwelche besonders gesunde Menschen, sondern schlicht für jeden und zwar bezogen auf die Vollzeitlebensarbeitszeit (!) bei einer 5-Tagewoche. Man kann es auch deutlicher sagen: Je nach Job 40 bis 50 Jahre 8 Stunden täglich an 5 Tagen in der Woche die 20-fache Menge Stickoxide einzuatmen ist ungefährlich, die Überschreitung eines Durchschnittswertes von 40 µg/m³ tötet die Menschen jedoch. Atze Schröder würde sagen: "Ja nee, is' klar!"


    Der Außenluftgrenzwert gilt ganztägig, der AGW nicht. Deshalb muss der Außenluftgrenzwert niedriger sein, um eine identische Belastung abzubilden. Aber rechnen wir doch einmal: Die Woche hat 168 Stunden, die dem AGW zugrunde gelegte Arbeitswoche hat 40 bzw. 42 Stunden (bei Schichtarbeit). 42 Stunden sind genau ein Viertel von 168 Stunden, also darf der Grenzwert für die Außenluft für dieselbe (!) gesundheitliche Belastung nur ein Viertel des AGWs betragen. Das wären 237,5 µg/m³. Bei mehr als 40 µg/m³ im Mittel sterben also Zehntausende, Millionen Arbeiter vertragen hingegen die 5- bis 6-fache Menge?


    Was ich hier noch gar nicht berücksichtigt habe ist, dass die Außenluftgrenzwerte in keinem Gebäude erreicht werden und oft nur wenige Meter (!) neben den direkt am Straßenrand eingerichteten Messstellen oft auch nicht erreicht werden. Aber nehmen wir einfach mal die Zeit im Freien und in Gebäuden: Wie viele Stunden halten sich normale Städter an Schadstoffhotspots wie dem Clevischen Ring in Köln auf? Es dürften selbst sehr großzügig gerechnet eher Minuten als Stunden sein. Oder stellt Ihr Euch vor die Tür und bestaunt den täglichen Dauerstau? Eher nicht. Aus dem Haus zu treten, um von der Messstelle zum Beispiel die 500 m zum Rhein oder die 750 m zum Böcking-Park zu gehen sind schon eher realistisch. Nehmen wir einfach mal 3 Stunden durchschnittliches Staugucken pro Tag an. 12,5 % des 24-Stundentages steht also der Anwohner vor der Tür, um den Stau zu beobachten. Um die volle persönliche Exposition in diesen 12,5 % der Zeit zu erreichen, müsste der Anwohner also in dieser Zeit im Schnitt 320 µg/m³ inhalieren.


    Man könnte sich mit dem Quatsch über Stunden beschäftigen, Fakt ist, dass es zur Zeit keine gesundheitlich belegbar gefährliche Stickoxidkonzentrationen gibt. Dass die Luft in den Städten seit Jahrzehnten immer sauberer wird kommt noch hinzu. Gäbe es die Gefährdung tatsächlich in dem Maße, hätten wir über Jahrzehnte die Gehwege voll von Leichen gehabt.


    Also worum dreht es sich? Um die Konjunktur. Ob Abwrackprämie oder Plaketten, die nur zu einer Verlagerung und Verlängerung der Fahrstrecken führten - es geht immer nur darum, die Automobilkonjunktur anzuheizen. Die Verbraucher sollen nicht sparen und die gekauften Produkte schonen, damit sie lange halten, die Verbraucher sollen kaufen, kaufen, kaufen. Und zwar möglichst Produkte, von denen die deutsche Wirtschaft stark profitiert.


    Weil jetzt sicher wieder die "Merkel-ist-an-allem-Schuld"-Stammtischpolitiker kommen werden: Nein, ist sie nicht. Weil es in der Politik einen sehr breiten Konsens darüber gibt. ALLE Parteien wollen da im Grudne dasselbe. Und keine Partei will offen zugeben, worum es wirklich geht. Dabei ist die jahrelange Förderung der Automobilkonjunktur der Grund, warum es den Deutschen so gut geht. Was ich so pervers finde ist, dass wie schon häufiger zuvor Probleme erfunden werden um eine Politik zu begründen. Die Stickoxide sind in der zur Zeit anfallenden Höhe KEIN Gesundheitsproblem. Es bräuchte kein einziger Altdiesel aus dem Verkehr gezogen zu werden. Neue - überwachte! - Grenzwerte und der natürliche Ersatz von Altwagen durch Neufahrzeuge wären völlig ausreichend, um die schon viel besser gewordene Luft weiter zu verbessern. Zur Zeit deutet sich aber das Gegenteil an: Durch die ungerechtfertigte Verteufelung der Diesel werden zum Nachteil des Diesels die in Sachen CO2 und Feinstaub dreckigeren aktuellen Benziner gefördert. Was eine HÖHERE Luftbelastung in den Städten bewirkt!


    Ich würde mir wünschen, dass es eine neue, streng überwachte Euro VII nach dem Stand der Technik für alle Neufahrzeuge gäbe. Das würde eine weitere Verbesserung der Luft bewirken. Die Altfahrzeuge sollten dabei unangetastet bleiben. Was die Nutzung zu jeder Zeit an jedem Ort einschließt.



    Gruß Michael

  • Tja , da hätte in den 70-80er Jahre im Ruhrpott eigentlich kein Mensch überlebenden dürfen ......

    [font='Verdana, Helvetica, sans-serif'][i]Träume nicht Dein Leben - Lebe Deinen Traum

  • Was mich an diesem Thema so ärgert ist, dass wir es einer deutschen Firma zu verdanken haben, dass das so hochkocht, auch der deutsche Staat verdient an dieser Firma als Teilhaber. Ich fuhr ja bis zum Sommer selbst einen Diesel Bj 2007 mit Partikelfilter, der schon damals serienmäßig verbaut wurde und hatte nicht unerhebliche Unterhaltskosten zu tragen. Fahrer des nicht genannten Konzerns brauchten so etwas nicht... .


    Deshalb war es für mich klar, dass nie wieder ein Auto aus diesem Konzern in meine Garage kommt. Wobei ich viel Spaß mit einer ungeliebten Tochter hatte, K70 und Ro80. In den USA werden die Käufer großzügig entschädigt für ??? nur der deutsche Michel schaut zu und hält die Füße still.

    Das Leben ohne Guzzi ist möglich...aber sinnlos



    Software PD.EUR.SOP.016.3.230911

    Modell PDAS.S5ALN.EU

    Navi Compact Gen5

  • @diesel-dusel: du sagst: "Fakt ist, die Luft in den Städten war noch nie so sauber".
    Stimmt, es gab ja auch seit Ewigkkeiten nicht mehr so wenige Diesel auf deutschen Straßen.

  • Einspruch! vor dem Golf Diesel fuhren überwiegend nur Taxen und Bauern Diesel. Dann meistens Benz oder Peugeot Diesel.

    Das Leben ohne Guzzi ist möglich...aber sinnlos



    Software PD.EUR.SOP.016.3.230911

    Modell PDAS.S5ALN.EU

    Navi Compact Gen5

  • NotHelpless
    Da muss ich Dich leider enttäuschen: Der Rückgang der Schadstoffe ist ein stetiger Prozess, der seit Jahrzehnten läuft. In diesen Jahrzehnten nahm die Zahl der Diesel mehr oder weniger stetig zu. Und die Rückgänge der Diesel-Verkäufe machen beim aktuellen Fahrzeugbestand ohnehin noch nichts aus, das erfordert ganz andere Zeiträume.


    Interessant ist dabei ein wichtiger Punkt: Selbst wenn man absolut nichts machen würde, würden in wenigen Jahren die heutigen Luftgrenzwerte eingehalten. Einfach weil die Luftverbesserung mit einiger zeitlichen Verzögerung der Änderung beim Fahrzeugbestand folgt.


    Gruß Michael

  • Na nun kann man den Schwachsinn doch sehen, jetzt will die Bundesregierung dem Gericht zuvor kommen. Und komischer Weise wird nun in verschiedenen Verlautbarungen mehr von Feinstaub als von Stickoxid gesprochen. Dann dürften doch DPF Diesel im Vergleich zu GDIs viel sauberer sein. Unsere Bundesregierung will der Autoindustrie einfach nicht ans Leder und windet sich wie ein Aal. Für mich gehört diese ganze Brut im Bundestag verjagt. Egal welche Parteizugehörigkeit da vorliegt, alle in einen Sack stecken und immer feste drauf, es wird nie einen Falschen treffen.

  • Solche polemischen Töne gehören einfach nicht in dieses Forum. Wenn Du Demokratie nicht magst, ist das Deine Sache, aber verschone uns damit. :dudu: :dudu: :dudu:

  • Jawohl, Herr Oberlehrer. Nur hat meine Aussage nichts mit Ablehnung von Demokratie zu tun, sondern mit Ablehnung von nennen wir es mal Korruption zu tun. Diese behindert die Demokratie, oder nicht?
    Im übrigen gibts da eine neue Studie, da ist Deutschland nur auf Platz 12 meine ich mich zu erinnern.

  • Solche polemischen Töne gehören einfach nicht in dieses Forum. Wenn Du Demokratie nicht magst, ist das Deine Sache, aber verschone uns damit. :dudu: :dudu: :dudu:

    Das ganze ist lediglich ein politisches Thema. Da kommt man nicht dran vorbei. Und ich mag _diese_ "Demokratie" auch nicht, das ist nämlich keine! Das ist eine korrupte Parteienoligarchie. Ich will eine Demokratie nach Schweizer Vorbild. Ich will Plebiszite auf kommunaler, Kreis-, Landes- und Bundesebene. Ich habe eben ein Bild von unserem Gruselkabinett gesehen und jetzt ist mir schlecht!


    Ach ja und die Rechtlage bzgl. der "Dieselaffäre" ist eindeutig. Die Autohersteller haben betrogen, Punkt. Die Einzelheiten dazu stehen in unserem StGB § 263.

    A gun in your hand is better than a cop on the phone.

  • Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber...


    ... ob das tatsächlich stimmt weiß keiner und es ist auch völlig unerheblich. Sicher wird die Gesundheit vieler Menschen belastet und man darf unterstellen, dass die Luftverschmutzung auch zu einer Verkürzung des Lebens führen kann. Aber es weiß halt niemand so genau. Das hat einen banalen Grund; Wurden noch ohne Luftverschmutzung vor der Industrialisierung im 19. Jahrhundert die Menschen im Schnitt kaum älter als 35, erreichen sie heute durchweg ein mehr als doppelt so hohes Lebensalter. Weil wir zwar mit diversen gesundheitlichen Risiken leben (Umweltverschmutzung, ungesunde Lebensführung durch Überernährung und mangelnde Bewegung usw. usf.), aber trotz allem die besten und gesündesten Lebensbedingungen seit Menschheitsgedenken haben.


    Kommen wir zu den Konsequenzen, die es bisher leider nicht gibt: Die systematische Verunglimpfung der Kraftfahrzeuge fokussiert die Aufmerksamkeit der Menschen auf die kleinen Luftverpester, die man hängt, um die großen Umweltverpester laufen lassen zu können. Ich darf mal an die 15 (!) Schiffe mit dem weltweit größten Schadstoffausstoß erinnern. Die stoßen pro Jahr so viel Dreck aus wie 750 Millionen Autos in einem Jahr. Nun gibt es in Deutschland nicht einmal 45 Millionen Autos. Daher kann man den Schadstoffausstoß hochrechnen: Um den gleichen Dreck zu produzieren wie die 15 Schiffe in einem Jahr müssten die weniger als 45 Millionen Autos in Deutschland etwa 16 1/2 Jahre gefahren werden...


    Das, was da mit den Dieselfahrverboten erreicht werden kann möchte ich mal mit einem anschaulichen Vergleich verdeutlichen: Stellen wir uns vor wir hätten ein älteres Haus, das innen unter Wasser steht weil das Dach fehlt. Es regnet massiv rein. Um den Regen draussen zu halten dichtet man nun das kleine Fenster im Gäste-WC besser ab. Der Regen entspricht der Luftverschmutzung, das Abdichten des Fensters des Gäste-WCs entspricht dem Fahrverbot für Diesel.


    Ich würde mir wünschen, man täte endlich mal etwas gegen die Luftverschmutzung - aber dort, wo viel zu erreichen wäre. Ganz in der Nähe des Schadstoffhotspots Clevischer Ringe in Köln fliesst der Rhein - und auf ihm fahren die Binnenschiffe, deren Emissionen zu den größten Quellen der Kölner Luftverschmutzung gehören. Die Binnenschiffe pusten dabei das volle Programm an Dreck in die Luft: Schwefeloxide, Stickoxide , CO2, Rußpartike und Feinstaub. Alles dabei.


    Ein Dieselfahrverbot verbessert nicht die Luft, es sorgt für mehr Fahrzeugverkäufe.



    Gruß Michael

  • Ein Dieselfahrverbot verbessert nicht die Luft, es sorgt für mehr Fahrzeugverkäufe.

    Ach quatsch, wie kommst denn da drauf? Dann müssten die Konzerne jetzt doch keine Werbung im Fernseh schalten, wie z.B. "4.000 € Prämie auf ihren alten Diesel beim Kauf eines neuen Autos."


    Ein Durchgängiges Konzept für die Umwelt wäre echt schön. Aber jetzt prügelt man so massiv auf den Diesel ein, damit alle anderen Probleme übertönt und vergessen werden. So hat man Ruhe bei anderen Themen wie Kohlekraftwerke, Mülltrennung und co. Nebenbei kann man sich auch noch eine schnelle Mark mit der Lobbyarbeit, die als solche auch noch gut getarnt ist, verdienen.

  • So, das Urteil aus Leipzig ist da: Deutsche Städte dürfen in Zukunft Diesel-Fahrzeuge aus den (Innen)-Städten aussperren! Damit wird der Gebrauchtwagenmarkt für ältere Diesel-PKW wohl zusammenbrechen - Afrika wird sich freuen!

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!