PS - Beschränkung für Fahranfänger

  • Von einer Restriktion per Gesetz halte ich auch nichts. Da kann ich mich der Argumentation von G4mer68 nur anschließen...


    Ich denke man muss hier einfach an den gesunden Menschenverstand appelieren. Ich kann zunächst nur von mir und meiner Freundin berichten...
    Ich habe seit 13 Jahren den Führerschein. Bin bisher unfallfrei gefahren und dennoch mit Vorsicht an den N rangegangen. Meine vorherigen Fahrzeuge hatten max. 130 PS. Für mich war klar, dass ich (nicht nur wegen des Einfahrens) nicht direkt den Pinsel voll runterdrücke, sondern mich langsam an die Leistung rantaste. Und das auch nicht im N-Modus sondern im Normal-Modus. Auch wenn ich zig Jahre Erfahrung bei Rennsimulationen habe, habe ich mir nicht eingebildet, den Wagen blind kontrollieren zu können.
    Wenn dann beim ersten Mal richtig Gas geben die Lenkung anfängt an den Vorderreifen zu zerren, weiß man langsam worauf man sich eingelassen hat. Auch wenn man Probleme bei nassen Bedingungen hat überhaupt ohne durchdrehende Reifen loszufahren.
    Nach mittlerweile 10.000km behaupte ich aber mein Fahrzeug soweit zu kennen, dass ich auf mir bekannten Strecken auch mal ein bisschen "Die Sau rauslassen kann". Dazu gehört auch engere Kurven zügiger zu durchfahren, sich dabei aber auch langsam ranzutasten etc...
    Meine Freundin hat Ihren Führerschein erst seit einem Jahr und ist bisher den N noch garnicht gefahren. Nicht weil ich es nicht möchte, sondern weil Sie ein bisschen Angst hat. Da brauche ich ihr dann auch nicht gut zureden. Die ersten Fahrten würde ich sie aber definitiv nicht alleine machen lassen. Ich würde eher versuchen ihr das Auto ein bisschen zu erklären... Wenn ich dann irgendwann merke, dass sie das Auto im Griff hat, darf Sie auch alleine fahren.


    Aber auch das alles ist keine Garantie, dass nicht vielleicht doch eines Tages was passiert. Ausschließen kann man das nicht, aber man sollte seine Grenzen einschätzen können.

  • Beim Moped gibt es auch eine PS-Beschränkung für junge Anfänger. Aber jeder 19jährige Autofahrer darf mit Papas Powerkiste auf "Fast and Furious" machen. Geht halt nicht immer gut......

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Ich wäre schon für ne Begrenzung, in welcher Form auch immer. Natürlich trifft es dann alle jungen Fahrer, aber auch die doch in großer Zahl vorkommenden Spinner, die dafür sorgen, dass die Versicherungsprämien für so manches Gefährt recht teuer geworden ist.

    Wir leben zwar alle unter einem Himmel,
    haben aber nicht den gleichen Horizont!

  • Als ich in den 70ern meine Führerscheine erworben habe, gab es keinerlei Einschränkungen für Fahranfänger - auch nicht beim Motorrad. Seitdem habe ich ein paar Freunde weniger. Und glaubt mir, es macht keinen Spaß einem Freund der im Dreck der Straße liegt beim verbluteten zuzusehen, ohne helfen zu können, weil es ihm das Bein abgerissen hat. Das Bild habe ich auch nach fast 40 Jahren noch immer vor meinem inneren Auge. Unfallursache damals: Eine Mischung aus Anfänger und Yamaha XS1100...... :unentschlossen:

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Jupp, gleiche Erfahrung gemacht. Kumpel ( grade 18) wurde von nem Auto abgedrängt und ist mit ner Intruder gegen einen Uhrenmast geknallt.


    Ihm ist der Kopf trotz Helm aufgeplatzt. Jede Hilfe kam zu spät!

    Versuch nie, einem alten Trapper in die Flinte zu pinkeln!

    Einmal editiert, zuletzt von scrabb ()

  • Also ich habe täglich damit zutun wegen Beruf und ich kann dir sagen.
    Die sich platt fahren, die wenigsten sind die den stufenführerschein haben bzw den Führerschein auf Probe.Durch den stufenführerschein hat sich das Alter einfach nach oben verschoben, es passiert kein Unfall weniger als vor 30jahren, was sich verbessert hat, sind die verkehrstoten.


    Genauso wie beim Auto die wenigsten werden wegen Raserei überführt die den Führerschein auf Probe noch aktiv haben. 25-35 ist die Altersgruppe die sich Rennen liefern etc.
    Das sich mal ein 18j Bubi den Porsche vom Papa zerschrottet wird immer passieren. Das nennt man natürliche Auslese.
    Man kann einfach den Menschen nicht vor allem schützen

  • Aus meiner praktischen Erfahrung auch eindeutig JA.
    Klar, die hohen Kaufpreise und Versicherungskosten dämmen die Menge an hochmotorisierten Fahranfängern schon seit langem ein. Aber gerade heute sehe ich mehr und mehr sehr junge Fahrer in hochmotorisierten Fahrzeugen. Es gibt also (noch zu viele) Schlupflöcher (Leasing, reiche Papas...).
    Mit 60 oder 80PS gibt sich jeute ja keiner mehr ab. Wobei es ja kaum noch 60PS-Autos gibt.
    Rein theoretisch müsste es ja auch eine Geschlechtertrennung geben, da Mädchen/Frauen im gleichen Alter eindeutig geistig reifer sind.


    Also mein Vorschlag wäre beispielsweise:
    Mädels dürfen frühestens ab 21 und Jungs erst ab 25 unbeschränkte PS fahren. Und das auch nur bei bis dato "unbefleckter" Weste, also ohne Jugendsünden (frisierte Roller...).

    Do scheppert nix ...

    Einmal editiert, zuletzt von Romiman ()

  • Ich bin ein Beführworter des PKW-Stufenführerscheines weil ich jeden Tag auf Arbeit sehe, wie sich die Frischlinge ( meist wohnen die im Hotel Mama ) bei uns nach Schichtende mit ihren Firmeleasing-AMG`s wahre Rennen auf dem NachHauseweg liefern und es manchmal schon echt knapp mit anderen Fahrzeugen ist.
    Nicht selten ballern die dann auf die Autobahn 1 und 27 rauf und scheren sich nen Dreck um Rechtsüberholen oder LKW in der Mittelspur. Da wird dann auf dem Standstreifen überholt.


    Ausserdem hab ich selbst zwei halbstarke zu Hause und die sind selber dafür!


    Ich halte <100 PS auf 2 Jahre für akzeptabel.


    Warum auch nicht? Beim Krad funktionierts doch auch!

    Versuch nie, einem alten Trapper in die Flinte zu pinkeln!

  • Man lernt nur mit der Gefahr umzugehen wenn man auch damit in Kontakt kommt das es nicht immer gut geht sollte klar sein.
    Wird sich auch nicht ändern. Aber ihr könnt ja in Staaten ziehen wo die Regierung alles vorschreibt und euch das Gehirn einschaltet ab nehmt.
    Wenn Ihr nicht in der Lage seit eure Kinder mit bedacht zu erziehen, dann soll es der Staat für euch übernehmen mit irgendwelchen Gesetzen.

  • Man lernt nur mit der Gefahr umzugehen wenn man auch damit in Kontakt kommt ....

    Wie wäre es dann noch mit "Schußwaffen für alle" wie in den USA? :grrr: Im übrigen kann man erziehen wie man will, wer ständig mit der Gelegenheit konfrontiert wird, der gibt auch mal Gas. Mach ich doch genauso.

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Der Vergleich mit den USA ist ja schon ziemlich weit hergeholt.
    Trotzdem sollte es hier ne Art Stufenführerschein geben.
    Der Fahrstil hat auch rein garnix mit Erziehungsmethoden zu tun.

    Wir leben zwar alle unter einem Himmel,
    haben aber nicht den gleichen Horizont!

  • Natürlich hat es damit zutun, man muss sein Kindern beibringen Verantwortung zutragen.Für sich und anderen.
    Und nochmal, ja Führerschein neu Anfänger ist eine Risiko Gruppe für Unfälle.
    Aber wenns geht um hoch Geschwindigkeits Unfälle liegt die Risiko alters Gruppe 25-35j.natürlich gibt es Ausnahmen, aber das ist so ein geringer %Satz das es unterm Radar fällt.
    Wenn ein 18j Bubi den Porsche vom Papa fahren darf und damit verunfallt, dann ist nicht der Bubi schuld sondern der Papa.
    Also wollt ihr Gesetze für versagen der Erwachsenen.... Bravo

  • Dass junge Fahrer von PS-starken Autos ein hohes Risiko darstellen, merkt man doch schon an den Versicherungsbeiträgen!

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Ich finde, dass Problem lässt sich gesetzlich nicht regeln. Es wird immer vernünftige/verantwortungsbewusste jugendliche/junge Erwachsene geben, und Idioten.
    Die beste Maßnahme finde ich, dass es (seit wann eigentlich) dieses begleitende Fahren gibt. Ich finde es gut, wenn das erste Jahr ein Elternteil bei jeder Fahrt dabei ist und dass die Fahranfänger so in der Lage sind ein Gespür für das Fahren an sich und den Umgang mit anderen im Straßenverkehr zu bekommen, ohne dass sie der unmittelbaren Verlockung ausgesetzt sind die Grenzen auszutesten.

  • Ja, aber mit der Argumentation kann man ja alle Regulationen in Frage stellen. Also den Motorrad-Stufenführerschein, die ganzen 125er Regelungen, ja nicht zuletzt den Führerschein überhaupt.
    Und dass ein Großteil auf unseren Straßen die "charakterliche Eignung" zum Führen eines Kraftfahrzeugs eigentlich nicht wirklich hat, sehen wir ja tagtäglich...
    Daher meine Ergänzung mit der "weißen Weste". Sprich, jeden, der sich was ernsthaftes (verkehrstechnisches) zu Schulden kommen lässt, kann man ja besten Gewissens gesetzlich einbremsen, da erwischt man auf jeden Fall die Richtigen. Und die Verantwortungsbewussten haben nach ihrer erfolgreichen Bewährungsfrist (eben die Jahre zw. 17 und 25) "freie Fahrt"...
    Ähnlich würde ich Prüfungen für Alte (zB. Seh- und Reaktionstests ab 70) befürworten. Auch wenn ich selbst dadurch "aussortiert" würde.
    Denn egal ob der 18-Jährige, der sich mit dem AMG "um den Baum wickelt", oder der nächste Geisterfahrer 80+, ganz ohne Behelligung eigentlich Unbeteiligter läuft es ja nur sehr selten ab.

  • Wenn ein 18j Bubi den Porsche vom Papa fahren darf und damit verunfallt, dann ist nicht der Bubi schuld sondern der Papa.

    Und ich dachte immer mit 18J ist man in Deutschland volljährig, und somit für sein Tun und Handeln selber verantwortlich. ?(

  • Naja, wenn ich mir unsere Lehrlinge so ansehe und beobachte.......die meisten brauchen während der Arbeitszeit Thrombosestrümpfe. Aber wenn sie Feierabend haben, sind sie reine Energiebündel auf dem Weg ins Parkhaus.
    Da ist der Bleifuss vollkommen ausgeruht und das hört man dann auch.

    Versuch nie, einem alten Trapper in die Flinte zu pinkeln!

  • Da hab ich persönlich ja das Glück, 2 Mädels produziert zu haben. Bei denen fährt von Beginn an ja schon das Hirn mit. Bei Jungs ists halt oft so, dass, sobald der Schlüssel rumgedreht wird, damit automatisch die Hirnfunktionen lahmgelegt werden.
    Natürlich sind nicht nur junge Fahrer an Unfällen beteiligt, trotzdem sollte etwas getan werden.
    Apropos: Das begleitende Fahren gibbet bei uns ja nur, wenn du den Führerschein mit 17 gemacht hast, und dann auch nur, bis du das 18. Lebensjahr vollendet hast.
    Ein Ansatz wäre vielleicht auch darin zu sehen, dass man die Strafen für Geschwindigkeitsvergehen u. Ä. drastisch erhöht. Nein, bin kein Moralapostel und bin auch gerne in jungen Jahren schnell gefahren. Aber, ich denke, es war damals ne andere Zeit.
    Das Leben war meines Erachtens damals nicht so egoistisch geprägt. Keine Ahnung, ob das stimmt, ist nur son Bauchgefühl von mir.

    Wir leben zwar alle unter einem Himmel,
    haben aber nicht den gleichen Horizont!

  • Da hast du natürlich recht. Das begleitende Fahren gibt es nur von 17 bis 18. Wer später den Führerschein macht, braucht das nicht machen. Aber in meinem persönlichen Dunstkreis aus Verwandschaft/Nachbarschaft/Bekannten kenne ich keinen jugendlichen der in den letzten Jahren erst mit 18 den Führerschein gemacht hat.


    Ich finde es eine gute Sache.


    Um die Straßen sicherer zu machen sollte man generell schwere Strafen für wirklich Verkehrs und gemeingefährliche Vergehen durchsetzen. Ich habe bei uns die regionalen Polizei-News abonniert... und was da täglich alles an besoffenen und unter Drogen stehenden Fahrern aufgegriffen wird ist wirklich erschreckend.


    Wer im berauschten Zustand jemand verletzt, tötet, oder auch nur einen fremden Sachschaden verursacht sollte den Führerschein für immer abgeben müssen... egal ob damit seine Existenz zerstört wird. Hat er sich ja so ausgesucht und das könnte auch wie bei den Zigaretten auf jeder Bierdose und Schnapsflasche stehen. Aber vielleicht wäre es doch abschreckender als die momentan angewandten Strafen.


    PS:


    Ich kenne auch Mädels, bei denen beim Schlüsselumdrehen zwar nicht das Hirn abgeschaltet, aber der Panikmodus eingeschaltet wird. Manche sind so unsicher/ängstlich, dass es auch schon fast eine Gefahr darstellt sie in diesem Zustand fahren zu lassen.


    Ich weiß von welchen, die selbst nach 3 Jahren Führerschein wirklich ANGST haben, auf die Autobahn aufzufahren oder auf einer Autobahn mit "viel Verkehr" zu fahren, oder durch eine etwas größere Stadt (wir wohnen ja "auf dem Land") :rolleyes:


    Auch nicht das wahre! Aber generell hast du natürlich schon recht! Ich überlege schon ob ich, wenn der N kommt, meine Frau nicht zumindest die erste Tankfüllung leer fahren lasse :todlach: Das wird eine zu große Herausforderung nicht auf den Pinsel zu treten. Das meine ich jetzt nicht im Bezug auf die Verkehrsregeln und vernünftig zu fahren, sondern das Einfahren des Motors.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!