War schon jemand im Offroadpark?

  • Grund: ein Gurt ist besser zu handhaben als ein Seil und auch besser zu verstauen. Zudem hat dieses Teil die Tasche, da kannst Du ihn auch mal dreckig reinpacken, bis Du ihn zu Hause wieder saubermachst (das ist ganz wichtig), ohne dir das Auto zu versauen.


    Ok du hast 10m 8t und empfiehlst 10m 6t, steht da ne Logik hinter? Könnte man ja dann auch 10m 4t nehmen bei knapp 2t Gesamtgewicht vom Tuc?
    Kinetischen Gurt kannte ich bis zu diesem Beitrag noch nicht :)
    Gibt es einen praktischen(außer Platzsparend aufzurollen) Unterschied Gurt oder Seil?
    Gurte dehnen 20% bis zum Bruch
    Seile dehnen 30% bis zum Bruch
    Ich grüble noch zwecks richtigem Gurt oder Seil? ?(
    beim Beispiel hier für ein Kinetisches Seil
    Bruchlast: 8.200 kg
    Arbeitslast: 2.700 kg
    Leider sind in deiner Verlinkung dazu keine Angaben enthalten.

    Hyundai Tucson 1.6 Turbo 4WD DCT Leder, Whitesand - EU Östereich- Platinausstattung:) +Hyundai AHZV abnehmbar, Webasto Standheizung

  • Natürlich gibt es Gründe, warum ich einen leichteren Gurt empfehle als ich selbst benutze. Und ich finde es gut dass Du nachfragst.


    1) Die verwendeten Fahrzeuge: schau was ich fahre und wieviel das wiegt, und schau was D.P. fährt oder Du. Ausserdem bin ich im Gelände immer mit Anhänger unterwegs.
    2) Ich bin kein Anfänger und demzufolge ist bei mir, wenn ich mich denn wirklich mal festfahre, deutlich mehr Druck notwenig (denn wenn ich was mache mache ich es richtig :P )


    Eine Bergemittel sollte min. auf das Doppelte, besser auf das Dreifache des zGg des zu bergenden Fahrzeugs ausgelegt sein.


    Und ja, ich hatte zuvor ein kinetisches Seil, aber zum einen ist der Unterschied bei der Dehnung nur akademisch und praktisch nicht bemerkbar, und zum anderen gilt das was ich schon schrieb - ein Seil ist immer ein furchtbares Gewurschtel und wenn es dreckig ist, eine ganz üble Sauerei.
    Und wenn es den Gurt in stärker als 8 to. gegeben hätte, hätte ich den. Rein zur Sicherheit.


    Zum Schluss - das Zeugs kostet alles Geld. Und warum soll jemand für einen Tag Spass mehr ausgeben als unbedingt nötig?

  • Moin moin @ Don Promillo.


    Ich wollte mal nachfragen wie Dein Offroaderlebnis in Peckfitz war. Oder bist Du noch nicht gefahren?
    Bin doch ein wenig neugierig wie sich der Tucson auf etwas schwererem Gelände geschlagen hat.


    Gruß Dirk

  • Hallo Moon Rock,


    ich war jetzt endlich da. Also genau genommen war ich schon vor 3 Wochen da, bin aber noch nicht dazu gekommen meine Erfahrungen zu teilen.
    Nun mein Bericht:


    Der Spaß fing schon bei der Zufahrt zum Offroad Gelände an. Dort wird offensichtlich schonmal "vorsortiert". Tiefe Schlammlöcher, Bodenwellen, Acker. Mit einer normalen Limousine wäre da schon Schluss gewesen.


    Als ich dann am Empfang stand und meinen Gutschein zeigte, guckte mich die gute Dame etwas verdutzt an und fragte: " Und was soll ich mit dem Gutschein jetzt machen?" Ich so:" Häää?! Das ist ein Gutschein zum hier fahren. Hier bin ich." Sie: "Sind Sie sicher, dass Sie mit DEM Auto hier fahren möchten? Das ist eigentlich eher für schwerere Geländefahrzeuge gedacht. Sie können ja gerne mal mit meinem Kollegen mit dem Land Rover übers Gelände fahren und gucken, ob Ihnen das zu Risikoreich ist"


    Da beschlich mich doch ein ungutes Gefühl und der Verdacht, dass meine Frau knapp 40€ in den Sand gesetzt hat :(
    Aber es sollte anders kommen!


    Wir also rein in den Landi und das Gelände erkundet. Der Guide hat uns erstmal gezeigt, was so ein 90er Jahre Landrover Discovery zu leisten vermag. Einfach unfassbar! Der ist Berge hoch, bei denen ich nie daran gedachte hätte, da mit einem Auto hoch zu fahren. Ein krasses Erlebnis. Im Hinterkopf immer den Tucson mit seinem bescheidenen Rampen- und Böschungswinkeln. Da wurds mir nochmal Bange und ich habe schon die Ersatzteilpreise für Front schürze, Heckschürze und Unterboden überschlagen. Zum Glück ist er dann weiter in einen Bereich gefahren, der die Lösung des Problem darstellen sollte. Schlamm, kleinere Löcher mit Wasser, SANDberge, Wald. Da es Tage lang geregnet hatte, war der Boden natürlich der reinste Sumpf. Aber genau das wollte ich ja.


    Wieder zurück am Ausgangspunkt habe ich erstmal den Abschlepphaken vorne montiert. Das sollte man im Vorfeld machen.
    Und los ging die Reise.


    Zuerst durch recht tiefe Pfützen und aufgeweichten Sand-Schlamm-Boden. Der dicke hat sich da ohne murren durch gearbeitet. Die Bodenfreiheit ist selbst für solch extrem sumpfiges Gelände locker ausreichend. Bis zur Radnabe stand ich im Morast. Trotzdem super Vortrieb bei 1300 UPM im 2. Gang. Drehmoment :D
    Dann gings weiter in den Wald. Dort waren verschiedene Hindernisse aufgebaut. Rampen, Berge, Löcher, Wasserdurchfahrten, Verränkungspassagen, etc.
    Ich habe natürlich nur die wenigsten richtigen Hindernisse in Angriff genommen. Denn die waren wirklich eher was für Mercedes G-Klasse und Co.
    Gereizt hat mich besonders ein ca. 4 Meter hoher Sandberg. Vorne recht flach, hinten recht steil. Also los!


    Sperre rein, ESP weiterhin aus, Wahlhebel auf manuell und erste Gang rein. Langsam drauf zu und gib ihm! Gleich die steile Seite hoch versteht sich :rolleyes:
    Erste Versuch leider kurz vor der Kuppe hängen geblieben. Dabei wurde die größte Schwäche des Allrad Systems deutlich. Er bremst durchdrehende Räder nicht aus und leitet dadurch keine Kraft auf die Räder mit Haftung. Das heißt, wenn vorne ein Reifen keinen Halt hat und hinten auch einer den Grip verliert ist Feierabend! Auch wenn die anderen 2 noch Grip hätten und den Wagen hoch ziehen könnten :cursing: Ganz blöd fürs schwere Gelände!
    Also nochmal mit mehr Schwung. Langsam an die Kante, bis die Schürze sicher ist und dann voll auf den Paddel! Ich hatte kurzfristig das Gefühl, dass ich nach hinten überkippe :cheesy: Der hat plötzlich und vehement Grip aufgebaut! Erschreckend bei ungefähr 50 Grad Steigung auf Sand. Also merke: Die Karre braucht Schwung.


    Weiter ging es dann durch den Wald. Schlamm, Schlamm, Schlamm, Pfützen tief und weniger tief, Verwindungen, Wurzeln, eng stehende Bäume und ein "Hausfrauenpanzer" der sich durch alles klaglos durchgewühlt hat, bei dem die meisten Kombis schon lange die Grätsche gemacht hätten (Bis auf Exoten wie A6 Allroad und E-Klasse All-Terrain oder diverse Subarus). Ich hatte ja auch beim Holz holen noch keine Probleme, selbst mit ein paar Tonnen am Haken. Der Tag hat es wieder bestätigt.


    Bis auf den Makel bei der Umsetzung des Allradsystems bin ich rund um zufrieden mit der Offroad-Performance. Fühle mich nun noch sicherer als vorher und für jede Situation im "normal-sterblichen" Rahmen gewappnet. Der Dicke war zwar bis zum Dach eingesaut, hat aber nicht einen Kratzer davon getragen. Nur der Sand in den Ritzen bei den Fenstern war nervig. Den musste ich mit Druckluft raus befördern, sonst hätte der die Scheiben zerkratzt beim Fenster runter lassen.


    Und hier nun ein paar Bilder von dem Tag (Videos von der GoPro schneide ich noch zusammen):






    [URL=http://www.directupload.net/file/d/4921/bes3pte5_jpg.htm]

  • Danke für den Bericht ... :D


    und bitte beim Saubermachen nach so einer Schlammorgie auf die Stellen und Löcher hinter den Verkleidungsteilen achten, es sieht nichts dämlicher aus, als wenn im nächsten Frühjahr ein Gänseblümchen aus der Stoßstange wächst ... 8o 8) (ist mir schon mal passiert)


    Dein Bericht über die Traktionskontrolle wundert mich etwas, irgendein Grip sollte an sich immer auf das zweite Rad übertragen werden, auch wenn achsweise bereits ein Rad durchdreht, die Allradkupplung in der Mitte war ja bereits "gesperrt". Klar reicht das dann auch oft nicht aus am Hang (2 Räder haben nun mal weniger Grip als 4). Hast du es mal mit aktiviertem ESP versucht, möglicherweise wird beim Abschalten auch die Traktionskontrolle reduziert oder abgeschaltet???

  • Super Bericht. :thumbsup:


    Schön, dass es Dir Spaß gemacht hat. Es ist doch erstaunlich was ein Straßen - SUV im Gelände so schaffen kann.
    Auch ich hab durch diese Erfahrung mehr Vertrauen in das Auto gewonnen und brauche nicht 2 mal überlegen ob ich ein Hindernis schaffe oder nicht.
    Bin schon gespannt auf das Video.


    Gruß Dirk

  • Hast du es mal mit aktiviertem ESP versucht, möglicherweise wird beim Abschalten auch die Traktionskontrolle reduziert oder abgeschaltet???

    Ahh siehste, das habe ich nicht versucht.


    Da könntest du natürlich recht haben, dass das das Drehmoment entsprechend auf die Räder mit Traktion verteilt hätte. Hab ich überhaupt nicht dran gedacht, das mal einzuschalten :mauer:


    Egal, wird dann entsprechend beim nächsten mal ausprobiert. Könnte tatsächlich die Lösung für das Traktionsproblem sein.

  • meine Erfahrungen mit ESP im Geländeeinsatz: aktiviert lassen, außer im Tiefsand, da klaut einem das System zu schnell die Motorleistung und man bleibt hängen.
    Die Bilder vom Gelände oben deuten ja auch nicht auf hohe Querbeschleunigungen des Wagens hin, die das eigentliche ESP zum Einsatz bewegen sollten. Somit bleibt nur die Traktionskontrolle der einzelnen Räder übrig.


    i.d.R. wird das ESP auch bei anderen Geländewagen erst automatisch abgeschaltet/reduziert wenn die Getriebe-Untersetzung (4L) eingeschaltet wird. Dann ist man aber schon in ziemlich extremem Gelände unterwegs.
    Ich habe mir angewöhnt es so lange wie möglich aktiv zu lassen, man merkt schnell, wenn das dem Wagen zu heftig wird und er anfängt die Motorleistung zu reduzieren (das ist dann der Punkt wo man das System gerne mal verflucht 5 cm vor der Kuppe X( ).


    Ich habe keine Erfahrung mit dem Tucson, nur mit altem VW-Touareg, dem aktuellem Grand Vitara bzw. früher einem Chevy-Tahoe/Hummer H2, das war aber alles nicht wirklich was anderes.
    Einen einfachen Test kann man ja jetzt im Winter (bald) machen, Allrad sperren und dann Anfahren oder langsames Hochfahren an einer vereisten Steigung mit und ohne ESP, dann dürfte man es wissen ;) , muss ich bei Gelegenheit mal ausprobieren.

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