Autonomer Bremsassistent AEB

  • Radar erkennt auch nichtmetallische Gegenstände. Das Radar überwacht das Verkehrsgeschehen im Bereich bis zu 150 m vor dem Fahrzeug. Anhand von Radar lässt sich Richtung, Größe, Geschwindigkeit feststellen, erst wenn sicher erkennbar ist es droht eine Kollision, wird gebremst.

  • Hi,


    danke für deinen Test. Allerdings glaube ich, dass die Kartons tatsächlich etwas breiter aufgestellt sein müssen, denn der Sensor/Radar sitzt nicht mittig, sondern laut Anleitung auf der rechten Seite. In der Anleitung gibt es sogar ein Bild, welches zeigt, dass z.B. ein Baum/Pfahl nicht erkannt werden würde, weil zu schmal.


    Versuch mal die beiden oberen Kartons auf den unteren zu stellen, dass es wie ein T aussieht. Damit müsstest du auf Höhe des Radars liegen und es wäre auch etwas breiter. Fürs Radar ist die Konstruktion wohl nicht wirklich erkennbar und für die Kamera nicht wirklich als Mensch identifizierbar (zu klein).

  • Ich werde morgen weiter testen und größere Kartons besorgen. Laut BA greift das System zwischen einer Geschwindigkeit von 8 - 70 Km/h ein.
    Meine Geschwindigkeit lag bei ca. 40 Km/h.
    Es kann wirklich daran gelegen haben, das die Kartons zu schmal sind.

  • Hoffentlich fährt mir nicht irgendein Vollpfosten in mein Auto, weil er gedacht hat sein Auto bremst schon irgendwann :schläge:

    "Ich finde es persönlich sehr schade, das hier zum Nachteil der Qualität des Forums eine längere Mitgliedschaft von Schlicksurfer in Kauf genommen wird.
    (Zitat Robert Grotz am 05.01.2017 im Offroad-Forum) http://www.offroad-forum.de

  • Nöö! der AEB funktioniert insgesamt zwischen 8 - 180 km/h.
    Einzig das erkennen von Personen macht er bis zu einer Geschwindigkeit von 70 km/h (inkl. einer potentielle notwendigen Vollbremsung)
    Bis 180 km/h werden Fahrzeuge erkannt und entsprechend drauf reagiert, wobei aber 70 km/h wohl eine Vollbremsung erfolgt aus Sicherheitsgründen.

  • Radar erkennt auch nichtmetallische Gegenstände. Das Radar überwacht das Verkehrsgeschehen im Bereich bis zu 150 m vor dem Fahrzeug. Anhand von Radar lässt sich Richtung, Größe, Geschwindigkeit feststellen, erst wenn sicher erkennbar ist es droht eine Kollision, wird gebremst.

    Das ist richtig, auch nicht metallische Gegenstände können von Radar erkannt werden. Jedoch glaube ich mich zu erinnern, dass metallische Gegenstände ein deutlich höheres Radarecho als Pappe besitzen. Da wäre die Frage, wie genau das in den Parametern des Algorithmus eingestellt ist. Es ist gut möglich, dass das geringe Radarecho des großen Pappkartons nicht ausreichend, um eine Bremsung auszulösen, aber das große Radarecho eines kleinen Nummernschildes, welches man auf dem Pappkarton befestigt, genau dafür sorgt.
    Deshalb meine Empfehlung, dem Pappkarton eine reflektierende Warnweste oder ein Nummernschild "anzuziehen".


    Es wird meinem Verständnis nach eben nicht bei jeder erkannten drohenden Kollision gebremst. Es müssen zusätzlich weitere Bedingungen erfüllt sein, bspw. dass die Kamera auch die Form eines Autos, Fußgängers etc. erkennt.
    Niemand will, dass das Fahrzeug wegen einer großen rumfliegenden Plasiktüte bremst.


    @ the_scrat:
    Genau deshalb wäre ich auch nicht beruhigt, wenn mein Auto wegen einem normalen Karton bremsen würde. Stell dir die fiktive Situation vor: Du fährst auf der Autobahn und siehst einen Pappkarton vom Anhänger des Fahrzeuges vor der fallen. Auf Basis wie der Karton fliegt und zunächst rollt kannst du als Mensch abschätzen, dass der Karton vermutlich leer ist. Du kannst nun entscheiden, dass es sicherer ist, den Karton zu überfahren als auf der Autobahn eine Vollbremsung hinzulegen, da dir dann wahrscheinlich dein Hintermann auffährt.
    Auch dein Tucson wird hier erkennen (vereinfacht): nicht-metallisch und keine Form wie ein Mensch --> nicht bremsen!


    @ Tuccitom:
    Klebe doch mal eine Warnweste oder ein Nummernschild auf die Kartons - das müsste die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es funktioniert, deutlich erhöhen.
    Und: Du schreibst dass du selber abbremsen musstest. Hast du die Kartons also umgefahren? Das System wird vermutlich wenn dann erst so spät eingreifen, dass du erst wenige cm vor dem Hindernis zu stehen kommst. Ich glaube, als Mensch könnte man aus 40 km/h gar nicht so präzise auf den letzten Drücker bremsen.

  • Radar erkennt auch nichtmetallische Gegenstände.

    Das ist völlig korrekt. Die Radargeräte arbeiten mit Millimeterband und sie können ein Hindernis aus Karton ebenso erkennen, wie eines aus Stein oder Edelstahl. Und noch besser - sie können sie sogar unterscheiden. ;)


    Die Nacktscanner am Flughafen arbeiten übrigens mit einer vergleichbaren Technik...


    Maat et joot un bess demnähx
    Volker

    --
    Was nützt ein Tiger im Tank, wenn ein Esel am Steuer sitzt?

  • Ich denke das erste Problem wird sein, was Hyundai uns als Radar verkauft und was wir unter Radar verstehen. Dass es 150m scannt glaube ich persönlich nicht. Damit hätte man sonst prima einen adaptiven Tempomat bestücken können.


    Könnte mir sogar eher realistisch vorstellen, dass das Radar als auch Kamera nur wenige Meter (10-max. 20) scannt. Mehr macht überhaupt keinen Sinn. In 130m liegt ein Auto quer und der Tucson steigt in die Eisen ;-) hmm eher nicht.


    Und für die Erkennung bei höheren Geschwindigkeiten reicht auch das vollkommen aus. Entscheidend ist, dass das System den Geschwindigkeitsabfall eines vorausfahrenden Fahrzeugs bestimmen kann und somit einen evtl. Aufprallzeitpunkt berechnet und verhindert. Vielleicht wird es auch Situations bzw. Geschwindigkeitsabhängig sein wie der Tucson ein Hinderniss bewertet. Bei 150km wird der sicherlich keine Vollbremsung machen sobald ein Karton vorm Radar ist. Hier wird (könnte ich mir vorstellen) mehr Wert auf Objekte gemacht, die eine ähnliche Geschwindigkeit haben (vielleicht im Zusammenspiel mit der Kamera). Also würde hier ein Karton einfach überfahren. Unter 80km werden wohl anderer Parameter berücksichtigt, hier wird das Radar auch mehr auf stehende Objekte reagieren.


    Und eine Papiertüte kannst du ja auch gleichsetzen mit Schnee/Dreck. Hier erkennt das System ja auch, dass der Sensor nicht frei ist. Es wird also sicherlich irgendwelche Richtwerte geben was ein Objekt ist wo gebremst werden sollte und was nicht.


    Tuccitom
    Du kannst ja dem Kartonturm der "überfahrbar" war ja tatsächlich mal eine Sicherheitsweste überziehen. Wenn das auch nicht funktioniert, wissen wir zumindest, dass es nichts mit der reflektion oder dem Material zu tun hat, sondern mit der Größe und Sichtfeld des Sensors.


    Bei Basti hat es ja schon funktioniert. Wenn man bedenkt, dass der Notbremsassi beim Mazda CX5 nur bis 30km/h funktioniert, ist es beim Tucson doch schon eine Leistung. Denn 30km/h überschreitet man recht schnell und dann ist das System schon wieder deaktiviert.

  • Wenn man bedenkt, dass der Notbremsassi beim Mazda CX5 nur bis 30km/h funktioniert, ist es beim Tucson doch schon eine Leistung

    Da stimme ich dir absolut zu. Wobei da Mazda auch nur einen Infrarot-Sensor verbaut. Mit diesem kann man vermutlich gar nicht so viel umsetzen...


    Die Frage ist auch, ob man den adaptiven Tempomat nicht einbauen wollte oder aber nicht einbauen konnte. Bei vielen Fahrzeugen anderer Hersteller beschweren sich die Kunden oft, dass diese unangenehm reagieren. So wird bspw. die Geschwindigkeit stark gedrosselt, obwohl die Spur frei ist, aber in der langgezogenen Linkskurve ein LKW rechts fährt. Oder aber die Geschwindigkeit trotz vorausfahrendem Fahrzeug erhöht, da dieser bspw. beim Einfahren in eine Baustelle aus Sicht des Tempomats die Spur wechselt.
    Vielleicht wollte Hyundai das seinen Kunden einfach ersparen. Wobei die Tucsons ja eigentlich eine gar nicht so schlechte Spurerkennung mit an Board haben.

  • Bei 100km/h beträgt der Bremsweg bei einer Gefahrenbremsung 50m, da würden die 20 m scannen nicht viel bringen. Man benötigt die 150m um das Verkehrsgeschehen zu scannen um daraus gemäß vorgegebener Parameter zu entscheiden, Bremsen - ja/nein.
    Es werden ja auch noch viele andere Faktoren zum auslösen berücksichtig unter anderem Gaspedal/Bremspedalstellung und Lenkradstellung.

  • Und du erwartest jetzt also eine Vollbremsung bei 100km/h? Darum geht es doch garnicht. Es reichen sehr wohl ein Scanbereich von 20m, wenn ich mit 170km/h auf ein Fahrzeug zufahre, welches bremst oder nur mit 120km/h fährt, braucht das Radar das nicht 100m weit davor wissen. Du betrachtest auch einen statisch Zeitpunkt. Natürlich gibt es noch einen Bremsweg, den muss aber auch das Objekt im Radar machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser AEB für eine Vollbremsung bei 170km/h mit einem stehenden Objekt konzipiert wurde (steht ja auch nirgends so in der Beschreibung).
    Das geht m.M. nur bis zu einer max. Geschwindigkeit von 80km/h (oder 70km/h hab ich jetzt auch schon öfters gelesen). Jedenfalls nicht bei fullspeed.


    Solange man nicht die verwendete Technik (+Details) kennt und versteht bleibt alles nur ein Ratespiel.


    Andy2000xxl komischerweise hat der Mazda aber genau diesen adaptiven Tempomat und der funktioniert auch sehr gut. Und adaptiv bedeutet, zuschaltbar. Ob Hyundai es den Kunden ersparen wollte, könnte ich nicht nachvollziehen, denn auf langen Strecken (Autobahn) ist so ein adaptiver Geschwindigkeitsregler schon sehr entspannt. Natürlich gibt es -wie bei allen Assistenzsystemen- irgendwelche Bedingungen, in denen das System nicht optimal arbeitet. Wenn man sich mal das Handbuch durchliest (hab ich gemacht) so hat man irgendwie das Gefühl man kann froh sein, dass überhaupt was funktioniert, bei dem was da alles drin steht was alles nicht funktioniere kann oder was der Grund dafür sein könnte.


    Letztendlich ist ein Assistenzsystem, wie es der Name schon sagt, nur ein Helfer. Er soll unterstützen und ersetzen. Wenn er funktioniert, wie z.B. bei Basti, prima, hat er sich schon gelohnt.

  • @ pinball bei mir hat er schon aktiv eingegriffen. Hätte zwar auch noch selbs geschafft abzubremsen aber er war schneller als ich mit dem Fuß auf der Bremse.


    Vielleicht würde der Test funktionieren wenn eine 2. Person den Pappkarton kurz vor das fahrende Auto wirft. Vielleicht braucht das System eine Bewegung/Geschwindigkeit um ein potenzielles Unfallrisiko zu erkennen.

    Wer später bremst, ist länger schnell ...

  • Lt. Hyundai kommt es nur bis 70 km/h zu einer Vollbremsung durch den AEB, bis zu dieser Geschwindigkeit greift ebenfalls die Personenerkennung! Bis 180 km/h greift der AEB zwar ein, aber keine Vollbremsung und dabei ist die Personenerkennung auch nicht mehr aktiv. Daher kommen Szenarieren wie Vollbremsung auf der ATB wegen einem verlorenen Karton bspw überhaupt nicht in Frage.


    Ich persönlich vermute, dass da eben die beiden unterschiedlichen Systeme zum Einsatz kommen...

  • Also auf der deutschen Hyundaiwebseite => http://www.hyundai.de/Modelle/Tucson.html steht im Bereich: Ihre Sicherheit ist unsere Priorität


    Zitat

    Autonomer Notbremsassistent3
    Der autonome Notbremsassistent erkennt gefährliche Bremsmanöver des vorausfahrenden Verkehrsteilnehmers und bremst das Fahrzeug im Notfall von bis zu 80 km/h auf 0 km/h ab.

    noby du scheinst doch recht zu haben mit deinen 150m. Habe mal so ein bisschen im Internet nach gängigen Radartechnologien (in Fahrzeugen-Notbremssystemen) gesucht und hier kommt in der Tat öfters der Wert 150-200m vor. Allerdings lediglich als max. Reichweite für das Radar.

  • Ich halte dagegen ;) Auszug aus dem Handbuch:


    Voraussetzungen für die Aktivierung
    - Das ESC ist aktiviert.
    - Zum Erkennen von Fußgängern: Die Fahrgeschwindigkeit liegt zwischen 8 und 70 km/h.
    - Zum Erkennen vorausfahrender Fahrzeuge: Die Fahrgeschwindigkeit liegt zwischen 8 und 180 km/h. (Zur Sicherheit für die Insassen erfolgt keine Vollbremsung, obwohl ein Eingriff in die Bremsen stattfindet.)

  • Stimmt, steht im Handbuch, hab ich grad selbst nachgeschaut. Allerdings ist hier die Rede von Fußgängern. Also bis zu 70 km/h kann eine Notbremsung bei identifizierung eins Fußgängers gemacht werden (Kamera).


    Auf der Webseite (bis 80km/h) geht es um vorausfahrende Verkehrsteilnehmer (also Radar).


    Das sind eben Details. Aus Marketingtechnischen Gründen macht die Angabe von 80km/h schon noch etwas mehr her. Doch egal ob 70/80km/h es ist ein guter Wert - zumindest im Vergleich zum Mazda (max 30kmh)

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