Moin Ralf,
da hast du Recht, 2000 Euro entsprechen so einigen Tankfüllungen oder auch Reifensätzen.
Wahrscheinlich gehts bei dir um den IX35 ?! Man sollte zumindest dem Händler die Chance geben, noch etwas "entgegen" zu kommen - sprich wenn du z.B. eine Anhängerkupplung haben möchtest, fragen ob er Sie kostenlos anbaut. Möglicherweise ist er auch bereit, noch einen Satz Fußmatten / Gummimatten zu spendieren. Oder du handelst die 1. Inspektion als kostenlos mit ein. Diese 5-Jahre Wartungspaket gibt es ja nicht mehr inklusive oder ? Meldet er vielleicht das Fahrzeug kostenlos für dich an ?
Dann sollte man folgende Punkt beim EU-Fahrzeug noch checken:
-Bekomme ich beim EU-Händler deutsche Serviceunterlagen (Betriebsanleitung, Navi-Anleitung usw.)
-Wer übernimmt die Anmeldung (sind inklusive Schilder auch etwa 60 Euro)
-Muss ich beim EU-Händler deutlich länger auf mein Fahrzeug warten ?
-Muss ich möglicherweise sogar einen ganzen Tag Urlaub nehmen, um das Auto zu holen ?
-Wie hole ich das Fahrzeug ab ? Brauche ich noch Zugtickets ?
-Was kostet die Rückfahrt mit dem neuen Auto an Kraftstoff ?
Das sind einige Punkte die mir so einfallen.
Ein Autohaus hat z.B. deutlich geringere Kosten beim Einbau einer Anhängerkupplung, als du dafür am Ende zahlst. D.h. dir würde der Einbau beispielsweise 700 Euro kosten, dem Autohaus kostet es aber effektiv nur die Hälfte. Das gleiche gilt für die 1. Inspektion. Du sollst als Kunde 250 Euro zahlen, effektive kosten an Material liegen aber eher bei 60 bis 70 Euro im Einkauf. Daher macht es durchaus Sinn, noch einmal nachzufragen, gerade mit der Begründung, 2000 Euro sind mir als Differenz zu hoch - WAS können wir da noch "einhandeln" !
Mit etwas Glück und Geschick ist man dann schnell bei nur noch < 1000 Euro Differenz und spart sich den Tag Urlaub sowie sämtliche Komplikationen, die durch ein EU-Neuwagen event. entstehen können.
Zumindest sollte man dem Autohaus vor Ort eine Chance geben. Wenn der Verkäufer natürlich wütend wird, wenn man den EU-Import anspricht, dann sollte man einfach gehen.
Aus eigener Erfahrung:
Zusammen mit meinem Vater suchten wir in Anfang 2010 verschiedene umliegende Autohäuser auf - ein SUV sollte es für Ihn werden, soviel stand schon fest.
Da das Raumangebot ein wesentliches Kriterium darstellte, kamen wir schließlich auf den Hyundai Santa Fe 2010, der bei unserem Händler vor Ort stand. Es war eines der ersten Facelift - Fahrzeuge, leider noch ohne Zulassung, zusätzlich mit manueller Schaltung und hellem Leder - daher für uns Jäger ein klares "No-Go".
Er bot uns dann an, dass demnächst ein Santa Fe mit dunkler Vollausstattung inkl Automatik am etwa 35km entfernten Zweistandort zugelassen werden würde, und wir diesen nach Absprache dort abholen und am anderen Firmensitz hier vor Ort abgeben könnten. Es kam dann einige Wochen später dazu, dass wir geschäftlich in der Nähe des Zweitstandortes unterwegs waren - also nahmen wir den Santa Fe nach vorheriger Absprache in Empfang.
Mein Vater war von den 197PS und der Automatik wirklich angetan, das Auto gefiel im sichtlich hervoragend. Wir tankten wieder voll und stellten ihn beim Händler vor Ort auf den Hof. Er war gerade im Verkaufsgespräch, wollte sich aber demnächst melden. Guter Dinge verließen wir den Hof.
Eine Woche darauf war ich wieder von meinem Job zu Hause und der Herr Papa hatte schlechte Neuigkeiten - der Händler hatte ihm ein "zuvorkommendes" Angebot gemacht: etwa 38.000 Euro in BAR zzgl. Überführung.
Im Internet hatte mein Vater den identisch ausgestatteten Santa Fe als EU-Fahrzeug für etwa 30.000 Euro inkl. Überführung gesehen. Selbst das war Ihm persönlich zu hoch, er rechnet immer noch gerne in D-Mark um

Der Händler hatte noch eine weitere Option genannt, die ersten taufrischen IX35 sollten demnächst eintreffen, der wäre annähernd genauso groß wie der Santa Fe, nur preislich deutlich attraktiver ... er würde sich dann melden.
Einige Wochen zogen ins Land. Irgendwann erfuhr ich dann von meinem Vater, er habe den IX35 einen ganzen Tag lang getestet (denke mal so 50-60 km) und das Auto würde ihm auch gut gefallen.
Der IX35 hatte 136PS Handschaltung, eigentlich wollte er Automatik. Da konnte der Händler uns zu dem Zeitpunkt nur einen IX35 Premium 184PS für Liste etwa 35.000 zzgl. Überführung anbieten, den er als Vorführwagen zwar nur sehr ungerne, aber wenn unbedingt nötig, für etwa 30.000 Euro abgeben würde.
Da waren wir doch relativ entsetzt über den hohen Preis, sagten uns, da können wir genauso gut den größeren Santa Fe als EU-Neuwagen kaufen, der hat dann auch
Null Km auf der Uhr und keinen Vorbesitzer.
Da die Lieferzeiten für Bestellfahrzeuge IX35 damals auch katastrophal waren, was sich erst einige Monate später herausstellte, waren wir letztlich froh, keinen "günstigeren" IX35 Automatik bestellt zu haben, wir hätten zu diesem Zeitpunkt etwa 12 bis 14 Monate auf unseren Neuwagen gewartet.
Wir entschieden, die "Neuwagen" Geschichte also erstmal auf Eis zu legen.
Im Jahr 2011 sah ich dann einen wirklich schönen Santa Fe Vorführwagen in unserer Wunschausstattung bereits mit AHK beim Händler stehen. Um meinen Vater wieder zu motivieren, sich doch noch mal den Santa Fe näher anzusehen und eventuell die Bereitschaft zu zeigen, doch etwas mehr Geld auszugeben, vereinbarte ich mit dem stellvertretenden Verkäufer eine Probefahrt.
Mein Vater war erneut sehr angetan vom starken Motor , von der erhabenen Sitzposition, vom souveränen Charakter des Santa Fe's. Den IX35 hatte er jetzt entgültig abgeschrieben, das Platzangebot im Santa Fe ist doch etwas üppiger, und da er nun vermutlich geschäftlich auch mal längere Jagdreisen mit 4 Personen machen würde, war die Entscheidung pro Santa Fe gefallen.
Aber wieder einmal stellte sich der Händler Stur, forderte dieses Mal durch den etwas höheren Kilometerstand von um 16tkm "nur" noch 37.000Euro für das Fahrzeug. Im Internet waren die Preise mittlerweile auf etwa 28.500 Euro für EU-Fahrzeuge gesunken. Mein Vater versuchte dann in Zusammenarbeit mit seinem Steuerberater zu erörtern, ob es Sinn machen würde, den Santa Fe als geschäftlichen Dienstwagen zu Kaufen oder gar zu leasen (von letzterem riet ich ihm ab, da Autos bei uns erfahrungsgemäß nur als Fortbewegungsmittel angesehen und auch dementsprechend äußerlich behandelt werden ...der Jagd und Forsteinsatz fordert nunmal seinen Tribut, somit würden die Instandsetzungskosten am Ende der Leasingphase vermutlich horrend ausfallen

)
Da der Santa Fe einen Listenpreis von etwa 43.000 Euro mit der Premium-Automatik Konfiguration hat, machte es laut Steuerberater nicht mal Sinn, ihn als Dienstwagen abzusetzen, da die 1% Regelung immer noch deutlich teurer ausfallen würde, als privat einen EU-Santa Fe zu kaufen.
Da waren wir also erneut ganz am Anfang. Nun hat man zwischenzeitlich auch andere Dinge auf der Agenda als nur "Autokauf" ... daher verstrichen wieder einige Monate.
Im Spätsommer 2012 verdichteten sich dann die Gerüchte, ein Santa Fe Nachfolger würde im Herbst erscheinen. Somit sahen wir Licht am Ende des Tunnels, dass der alte Santa Fe nun erschwinglicher werden würde. Jedoch stellte sich heraus, dass hier in der näheren Umgebung nahezu alle Händler "genug" vom Santa Fe hatten, da eben viele Kunden sich durch die Hohe Preisdifferenz für ein EU-Import entscheiden würden - meiner Meinung nach durchaus auch nachvollziehbar.
Also galt es, am Ball zu bleiben, um noch einen der letzten Santa Fe's in Niedersachsen im Schlußverkauf zu ergattern.
Tja, das Ganze hätte dann auch beinahe geklappt. Ein Händler in Hannover hatte ein Vorführfahrzeug mit nur 1000km Laufleistung für 29.999 Euro im Angebot - mein Vater war mittlerweile ja soweit, seine persönliche 50.000 Mark Schallmauer zu durchbrechen und regelte daraufhin das Finanzielle mit seiner Bank - Aktienfonds sollten veräußert werden. Als dann die Liquidität sozusagen hergestellt war, stellte sich bei einem erneuten Anruf heraus, der Kollege des Verkäufers hatte für den Wagen bereits am selben Morgen mit einem Kunden einen Leasing-Vertrag abgeschlossen. Irgendwie sollte die ganze Sache mit dem Santa Fe scheinbar einfach nicht hinhauen.
Dann eines guten Tages im September sah ich ein sehr günstiges Angebot auf einer Gebrauchtwagenbörse für einen voll ausgestatteten 2010er Santa Fe mit Keyless Navi usw. (Keyless gab es nur bei deutschen Modellen), zusätzl. Winter-Alurädern, AHK, original Hyundai Kofferraum und Fußmatten ... kurz gesagt, es war alles dabei was wir benötigten. Die Laufleistung betrug etwa 45tkm vorwiegend Autobahn, wie uns der Erstbesitzer, ein von der midlifecrisis erfasster Mittvierziger verriet.
Der Santa Fe stand im Raum Köln, dort wo auch mein Bruder beruflich unterwegs ist. Spontan schaute er sich das Fahrzeug am Folgetag an und ließ uns wissen, es wäre ein lupenrein gepflegter SUV, der in einem 1a Zustand dastehen würde und laut Aussahe des vertrauenswürdigen Besitzers nie einen Feldweg gesehen hatte - mein Bruder war sichtlich begeistert von der Größe und Wuchtigkeit dieses SUV's, er hatte gar nicht vermutet, das Hyundai sowas Zitat "geiles" bauen würde.
Letztlich namen sich meine Eltern an einem der darauf folgenden Wochenenden ein NRW Ticket um den Santa Fe einzusammeln ... für faire 23.500 Euro wechselte das exakt zweijährige Fahrzeug in unseren Besitz und begeistert bis heute jeden, der darin mitfahren darf. (Zitat eines mitfahrende Jägers im Fond: JA, diese BMW's sind schon schicke Autos, da ist wirklich alles drin was man so braucht
![:]](wcf/images/smilies/pleased.gif)
)
Insgesamt muss ich natürlich auch mit Rückblick auf meinen verfassten "Eu-Import" Bericht sagen - der Hyundai Händler im Nachbarort hat sich wirklich bemüht, letztlich haben auch wir ihm nur Kosten verursacht und seine Dienste in Anspruch genommen. Das tut mir schon sehr Leid, gerade weil wir hier in einer sehr ländlichen Gegend wohnen und man sich auch mal an anderen Orten begegnet.
Die extrem Hohe Preisdifferenz zwischen deutschen und EU-Import Santa Fe's von realen 8000 - 10.000 Euro haben uns einfach daran gehindert, uns für ein Neu / Vorführfahrzeug des hiesigen Händlers zu entscheiden. Die langen Lieferzeiten von über einem Jahr für den IX35 haben uns auch von diesem Modell abgehalten - was im Nachhinein auch gut war, da sich die Platzanforderungen nachträglich geändert hatten.
Und genauso ist es jetzt wieder beim neuen Santa Fe zu beobachten. Die Preisdifferenz beträgt zwar effektiv "nur" noch etwa 5000 Euro zwischen EU- und deutschem Modell, nun ich kann trotzdem jeden einzelnen Interessenten verstehen, der sich bei dieser Summe für den EU-Import entscheidet. Bei diesen Beträgen ist auch mein oben geschildertes Durchrechnen und Nachverhandeln absolut sinnlos.
Als Selbstreflexion:
Den aller ersten Kontakt zum Santa Fe CM hatte ich im August 2006, als ein Kumpel uns mit dem nagelneuen Auto seines Vaters zum Kino chauffierte - damals erweckte diese Begegnung schon eine tollen, nachhaltigen Eindruck bei mir ...das war wie gesagt 2006.
Vom ersten Probesitzen Anfang 2010 bis zum Erwerb des jetzigen Santa Fe brauchte mein Vater dann ebenfalls über 2,5 Jahre.
Ich möchte behaupten, er hat noch NIE in seinem Leben so lange für eine Entscheidung gebraucht - wollen wir also hoffen, dass es eine gute Entscheidung war
Gruß Gerry