Richtig einfahren

  • Zum Thema "Einfahren eines i30-Motors", bezogen auf einen 1.4-Benziner.


    Ich habe meinen Werkstattmeister bei der Neuwagenübergabe auf diese Frage hin angesprochen und er erklärte mir, dass das Motorsteuergerät eines Neuwagens eine Grundprogrammierung durch das Werk enthält. Das Steuergerät besitzt eine Lernfunktion, welche in den ersten 1500 km die Fahrweise analysiert und dem entsprechend die Programmierung anpasst. Das bedeutet: in den ersten 1500 km nur mit geringen Drehzahlen fahren: auch in Zukunft gemütliches Opa-Oma-Auto.


    Die Grundprogrammierung ist auch für den erhöhten Kraftstoffverbrauch auf den ersten 1500 km verantwortlich.


    Einfahrhinweise:


    * Das Wichtigste sind häufige Lastwechsel durch alle Drehzahlbereiche (außer dem roten Bereich ;)).


    * Der Wagen sollte sowohl im Stadtverkehr, als auch auf BAB bewegt werden.


    * Im Stadtverkehr sowohl Fahrten in niedrigen Drehzahlbereichen (vorausschauendes "Mitschwimmen" im Verkehrsfluss) als auch zügige Fahrweise.


    * Auf der BAB sollte, unter Beachtung von Fahrbahnverhältnissen und Verkehrsaufkommen, der Motor bereits auf den ersten 1500 km mit mittlerer Last als auch unter Volllast betrieben werden. Volllastphasen sollten 4 - 5 min dauern, dann wieder mittellastige Phasen fahren.


    * Alle neuen Motoren sind über den Motorprüfstand gelaufen, auch dort wurden sie Volllastphasen ausgesetzt, so dass man keine Angst haben sollte, dies auch (s.o.) mit dem eigenen Fahrzeug zu machen.


    * Auf meine nochmalige Nachfrage nach dem nur schonenden Einfahren = zukünftig niedriger Benzinverbrauch erklärte der Meister mir, dass dies bei den modernen Motorsteuerungen keine Rolle mehr spielen würde.


    DKSF

  • Lastwechsel ist das Stichwort, besser der Temperaturwechsel ist wichtig.


    Problem is, dass der Normalbürger sich zwar mit Fussball oder GZSZ auskennt, aber Null Ahnung von Werkstoffmechanik hat...


    Also ganz simpel:
    Durch Reibung erhöht sich die Temperatur.
    Metalle dehen sich bei hoher Temperatur aus.
    > Reibung erhöht sich durch die Ausdehnung
    >> Noch mehr Temperatur
    >>> Noch mehr Reibung


    Wenn also an einer Stelle im Motor Reibung entsteht könnte sich das Material zu start abreiben, so dass später Material fehlt.


    Daher ist es sinnvoll bei warmen Motor die Last zu wechseln, dann schleifen sich alle Stellen geleichmäßig ein.


    Habe das so gemacht:
    0-300 km: Am ersten Tag, Ausflug ins Mittelgebirge, viel schalten, bis max 3000 U/min
    300-1000 km: Viel schalten, kein Vollgas, Autobahn hin und wieder bis 160 aber nur für 1-2 min


    und dann pedal 2 the metal, erstmal nur 2-3 min und immer schön abkühlen lassen bei 120.

  • Beim Diesel würde ich Diesel tanken ... und zwar nicht den billigsten von der Supermarkt-Tanke.


    Zu billiger Diesel rußt mehr und schmiert die Einspritzpumpe nicht richtig, wenn dann noch Wasser drin ist und die ESP frekkt könnte es Garantieprobleme geben.


    Ansonsten wie Benziner einfahren, mit Lastwechsel. Unter 2000 U/min würde ich erstmal nicht zuviel fahren, vor allem nicht mit viel Gas, weil das gibt Ruß.

  • Zitat

    Original von Porkus
    Beim Diesel würde ich Diesel tanken ... und zwar nicht den billigsten von der Supermarkt-Tanke.


    Zu billiger Diesel rußt mehr und schmiert die Einspritzpumpe nicht richtig, wenn dann noch Wasser drin ist und die ESP frekkt könnte es Garantieprobleme geben.


    Ansonsten wie Benziner einfahren, mit Lastwechsel. Unter 2000 U/min würde ich erstmal nicht zuviel fahren, vor allem nicht mit viel Gas, weil das gibt Ruß.


    kannst du für den noob erklären, was ich utner lastwechsel zu verstehen habe? da ich beine karre ca 700km von zuhause abholen muss, muss ich autobahn fahren. ein freund hat mir jetzt gesagt, dass man die diesel von heute nicht mit denen von damals vergleichen kann und das "einfahren" nicht mehr so handhaben brauch. er meinte, die ersten 200-300km vll nur bis 120, aber danach könne man schonmal drauftreten. im prinzip deckt sich das ja etwa mit deinem einfahren, nur dass ich die ersten 700km direkt am ersten tag machen müsste. oder empfiehlst du eine längere "kühlpause" um einen 2. tag zu simulieren? und das mit dem vielen schalten auf der bahn wird ja auch eher schwierig, oder?


    ach ja, zum thema billig-diesel: wie unterscheide ich denn billig-diesel von nicht-billig-diesel? also den v-power-super-oxy-action-plus-turbo-diesel von der shell für 1,50/l wollte ich jetzt eigentlich nicht nehmen, dann hätte ich auch nen benziner kaufen können ;)

  • Billig Sprit:
    Der Sprit kommt aus dem selben Hahn (Rotterdam) und muss einer DIN entsprechen. Nur bei dem Alter, den Zusätzen und der Reinheit gibt es Qualitätsunterschiede. Es geht um den normalen Standartsprit, ob das teure Extra Oxi-Äktschen was bringt muss jeder für sich wissen, mir ist es zu teuer.
    Natürlich gibt es bei jeder Marke gute und schlechte Tanken, aber Esso, BP, Aral und Shell z.B. haben meisten reinen Sprit, bei den Billigtanken hinter dem Supermarkt kann es Probleme geben muss aber auch nicht. Guter Sprit ist auf jeden Fall besser für den Motor, da würde ich nicht auf den Cent gucken sondern langfristig denken.


    Lastwechsel:
    Mal langsam und mal schnell, wie beim F äh... Fensterputzen :bang:


    700km am Stück sollten kein Problem sein, dabei sollte man halt das Tempo möglichst varieren von 90-150. Hin und wieder Pinkelpause schadet natülich nicht.
    Vermeiden sollte man monotones Fahren mit 120km/h. Das erste Stück würde ich Landstraße fahren und viel schalten.

  • Hallo


    bisher hatte ich immer Jahreswagen oder halt Gebrauchte.


    Ölwechsel nach 1000 km entfällt :bang:
    mittleren Drehbereich bleiben auch klar. :super:


    was ist aber mit Kurzfahrten in der Stadt ? schadet das eher in der Einfahrtzeit oder sollte ich die ersten km Überland machen..

  • Mal abgesehen davon, dass Kurzstrecken nur für Elektroautos gut sind, Einfahren würde ich die Mühle im Mittelgebirge auf der Landstraße.


    Warum man Motoren überhaupt einfahren muß, die Physik die dahintersteckt ist nicht ganz simpel:
    Bei Wärme dehnen sich die Teile im Motor aus. Wenn ein Teil nun minimal zu groß ist, dann entsteht dort mehr Reibung und dieses Teil wird heißer als der Rest. Mehr Hitze >> mehr Reibung >> noch mehr Hitze >> noch mehr Reibung usw. Am Ende hat sich das zu große Teil dann zu weit abgeschliffen, Ölverlust, Leistungsverlust mehr Verbrauch usw. Also nie mit konstanter Drehzahl lange Autobahnfahrten.


    Fährt man am besten ganz langsam? Ne dann versaut man den Motor, die Oberflächen schleifen sich nicht richtig ein und man hat für immer ein Opaauto.


    Richtig ist Lastwechsel. Viel schalten, viel beschleunigen, ruhig mal ordentlich Gas für 1 min. Dann den Motor wieder paar min runterkühlen lassen, damit kein Teilbereich überhitzt. Am besten paar huntert km am Stück durch das Mittelgebirge.

  • Viel wechselnde Drehzahlbereiche ist richtig, aber in der Einfahrphase gibt man nicht "mal richtig viel Gas" und hohe Drehzahlen vermeidet man auch - keine Beschleunigungsorgien - auch nicht nur bis 4000U/min.
    (Beim 1.4er Benziner z.B.heißt es die ersten 1000km nicht über 4000 U/min.)


    Klar passiert nix und ist auch nicht schädlich wenn die Drehzahl man kurzfristig höher dreht, aber eben keine dauerhaft höhere Drehzahl - sprich Autobahn mit 150.


    Ausflug aufs Land mit kurvigen Landstraßen - viel schalten nötig - perfekt.

  • ich halte das genaue gegenteil für richtig. damit der motor nicht für immer "zugeschnürt" bleibt, muss er von anfang an immer auch mal wieder hohe drehzahlen mit geringen fahrwiderständen bekommen. also nicht dauervollgas im höchsten gang, sondern mal kurz einen tiefen gang richtig ausfahren.
    ich hab meinen letzten neuwagen aus köln geholt und bin direkt 700km damit gefahren. nachdem das öl das erste mal warm war, direkt beim auffahren auf die autobahn gabs das erste mal vollgas im dritten gang. das war richtig zäh und dauerte bis zum begrenzer zu kommen.


    von da an gab es an jedem baustellenende den dritten bis ultimo, wobei bereits der zweite versuch spürbar geschmeidiger lief als der erste. zwischen den baustellen hab ich das tempo öfter mal gewechselt, bin aber immer im höchsten gang geblieben.


    der wagen lief dann am ende sehr gut, schaffte die eingetragene v-max nach GPS und meist auch etwas mehr, war laufruhig, sparsam und brauchte keinen tropfen öl. lange zeit führte der sogar im spritmonitor.

    kurzer gruss
    Prius läuft auch, säuft nur weniger:

  • Wenn du meinst in der Einfahrphase ist Vollgasbeschleunigung sinnvoll machs so - empfehlen werden dir das aber eher weniger.


    Es gibt allerdings einen Kreis die genau das propagieren -vor allem in der Bikerszene. Da wird gesagt ein neuer Motor muß sehr scharf eingefahren werden - und das Ergebnis wäre eine besseres.
    Gibt interessante Seiten dazu - kaputt geht davon kein Motor - allerdings gibts wohl auch keine wirklichen Langzeiterfahrungen zu dieser Art einen Motor einzufahren.


    So auf die Schnelle mal dieser Link:
    http://lars-server.de/motor_einfahren.php
    und die US-Seite
    http://mototuneusa.com/break_in_secrets.htm


    Ist ein sehr kontrovers diskutiertes Thema.
    Meine GSR600 wurde normal eingefahren und ging sogar etwas schneller (laut Navi) als die Werksangabe.

  • Vollgas ist eine Glaubensfrage, ich meine "fast Vollgas" und 4000 U/min sind genug. Richtig ist, dass ein scharf eingeheizter Motor mehr Leistung bringt, aber es gibt ja noch andere Faktoren.


    Das wichtigste ist, dass man nach 1 min mit viel Last wieder paar min mit wenig Last fährt, siehe oben.


    Also mein 116 PS Diesel läuft bei 120 mit 4.5l/100km und frißt kein Öl. Die 190 packt er auch, 52.000 km ohne Macke gelaufen, also ich bin zufrieden damit.

  • Zitat

    Original von Porkus
    Vollgas ist eine Glaubensfrage, ich meine "fast Vollgas" und 4000 U/min sind genug. Richtig ist, dass ein scharf eingeheizter Motor mehr Leistung bringt, aber es gibt ja noch andere Faktoren.


    Das wichtigste ist, dass man nach 1 min mit viel Last wieder paar min mit wenig Last fährt, siehe oben.


    Also mein 116 PS Diesel läuft bei 120 mit 4.5l/100km und frißt kein Öl. Die 190 packt er auch, 52.000 km ohne Macke gelaufen, also ich bin zufrieden damit.


    Porkus,


    Hast Du nach der Einfahrphase (ca 100km) das Öl gewechselt ?
    Wie lang hast Du dann so gefahren, 50km , 100km , 1000 km ?

  • Meine Einfahrerei:


    Hab das Auto in Köln geholt (~500km). Hochgefahren bin ich mit einem Freund, der Servicemechaniker bei Opel ist. Seine Meinung zum Thema einfahren und so hab ich das auch gemacht und nicht bereut:
    Einfahren muß man eignetlich lt. Autohersteller nicht mehr. (Fertigungsprozesse so genau, das da nix schleift weils sichs ausdeht.)
    Er würde trotzdem einfahren um die beste Leistung ausm motor zu bekommen und zwar so:
    Erstmal schön vorsichtig warmfahren nicht über 3.000. Wenn dann so die ersten 20km vorbei sind, öl schön warm, dann alle Drehzahlbereiche nutzen. So um 10 min abstand alles mal fahren. Roten Bereich habe ich vermieden. Aber ich hab schon beim abholen gewusst, was die Karre läuft.
    Das hat laut ihm folgende Vorteile:
    Motor ist in allen Drehzahlbereichen eingelaufen,
    und eventuelle Schwachstellen werden sofort sichtbar.
    Seine Jungs fahren die Autos bei einer Überführung auch so ein um sofort zu sehen ob alles in Ordnung ist.
    Meine Meinung ist daß man ein Auto auch so einfahren sollte, wie man es später vor hat zu bewegen. Es bringt nix ein Auto "Einzuschleichen" wenn man ab km 2000 die Karre herprügelt.
    Hab bei km 1000 einen Ölwechsel gemacht. Bisher habe ich die mein einfahrerei nicht bereut. (12tkm)
    Klar wird jetzt der ein oder andere sagen: Dein Diesel braucht ja 6,3 l/100km !
    Aber ich wüsste nicht, wie noch anderst fahren soll, damit er MEHR verbraucht. :flöt:

  • hab den ersten Ölwechsel bei 20.000 km gemacht. Zum Einfahren gab es so 400km am ersten Tag, wollte eh mal wieder zum Wildschweingehege.

  • Zitat

    Original von mysticc
    Viel wechselnde Drehzahlbereiche ist richtig, aber in der Einfahrphase gibt man nicht "mal richtig viel Gas" und hohe Drehzahlen vermeidet man auch - keine Beschleunigungsorgien - auch nicht nur bis 4000U/min.
    (Beim 1.4er Benziner z.B.heißt es die ersten 1000km nicht über 4000 U/min.)


    Klar passiert nix und ist auch nicht schädlich wenn die Drehzahl man kurzfristig höher dreht, aber eben keine dauerhaft höhere Drehzahl - sprich Autobahn mit 150.


    Ausflug aufs Land mit kurvigen Landstraßen - viel schalten nötig - perfekt.



    genau so und nicht anders und der Motor dankt es dir auf Jahre

  • Kurz gesagt, keine Geschwindigkeit dauerhaft fahren.
    Also auf der BAB weder 100 noch 150 dauerhaft fahren.
    Sondern immer mal die Geschwindigkeit wechseln und beim Beschleunigen ruhig das Gas durchtreten, aber eben nicht bis zum letzten ausreizen. Das kannste dann so nach 2000 km machen.
    Am besten wäre es, wenn du dann nochmal einen Ölwechsel machen würdest.

    Veteran des großen vaterländischen Verkehrskrieges

  • Möchte nachfolgend sagen das ich sehr zufrieden bin.
    habe heute die 2222 km geschafft und verbrauch liegt zwischen 5.5 und 6.5 (je nach eile meiner Termine...)


    Motor bietet genug power um mal schnell weg zu kommen.



    kann also jedem den I30 empfehlen sogar dir polterkarre :D

  • habe bis jetzt 250 km hinter mir, ist das normal am Anfang, dass nach dem hochschalten ein Leistungsloch ist? Oder ist das nur in der Einfahrphase?

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