Der GAU- Händler insolvent und das Auto nicht ausgeliefert

  • Moin,
    manchmal hat man so eine komische Vorahnung und nervt seinen Händler Händler wegen eines immer inkongruenteren Lieferdatums. Und was soll ich sagen, ich hatte recht. Heute rief mich der Händler an, er könne das Auto nicht ausliefern. Er sei insolvent..... Er führte weiter aus, dass Hyundai nun einen anderen Händler finden möchte, der das Fahrzeug ausliefert. Wann das allerdings geschieht, ist nicht klar. Unklar ist auch, ob das Fahrzeug schon beim insolventen Händler steht, oder ob es noch am Werk ist. Letzteres wäre besser für mich. Jedoch galt mein Endpreis inklusive Überführung und Zulassung. Das wird jetzt wohl nichts, da der neue Händler die Kosten nicht tragen wird.


    Zum Glück habe ich bisher noch nichts gezahlt!


    Hat jemand Erfahrungen mit solchen Ärgernissen?

  • Ich würde das jetzt nicht zu negativ sehen. Das ist der Lauf der Welt. Es gibt noch immer viel zu viele Vertragshändler für den zu kleinen Markt. Seit Jahren ist die Zahl der Autohäuser und Werkstätten rückläufig weil die Autos immer weniger Service brauchen. Hyundai gefährdet zusätzlich die Existenzgrundlage seiner Händler mit dieser Garantiesabotage bei den EU- und Parallelimporten. Die ohnehin in der Branche meist viel zu schlechte Werkstattauslastung wird so weiter reduziert. Unser nächstgelegene Händler hat "unsere" Filiale auch aufgegeben. Vom Verkauf von Autos alleine kann kein Autohaus überleben. Traurig, aber seit langer Zeit bekannte Tatsache.


    Was heißt das für Dich? Du mußt halt evtl. woanders ein Auto kaufen. Wenn der Kaufpreis realistisch war (was anzunehmen ist), dann wird der Kaufpreis eines solchen Autos beim anderen Autohaus sicher nicht viel anders ausfallen. Und ja, es ist durchaus möglich, dass Du "Dein" Auto beim anderen Händler kaufen kannst. Dein jetztiger Vertrag wird vermutlich hinfällig sein. Falls jedoch ein Insolvenzverwalter das Unternehmen erst einmal weiter führen sollte, wird der Kauf, also Zahlung und Lieferung wie vereinbart ablaufen.


    Die Geschichte ist sicher ärgerlich, aber Du wirst keine allzu großen Nachteile haben, da bin ich sicher.



    Gruß Michael

  • Es soll angeblich schon klar sein, dass ein anderes Autohaus mein Fahrzeug ausliefert. Dabei soll es nur darum gehen, den Vertrag zu erfüllen. Somit ist der Kaufpreis auch Teil des Vertrages. Denn der ist wirklich sehr viel günstiger als alles, was mir die anderen Händler angeboten haben. Nun weiß ich auch warum, aber nichts desto trotz beabsichtige ich ja nicht, plötzlich mehr zu zahlen.

  • Mach es so wie du sagst, nimm das Auto zum festgesetzten Vertrags-Preis, und such dir einen neuen Händler für deine Servicearbeiten! :]

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Das werde dann auch so versuchen. Ich brauche das Auto aber definitiv nach dem anstehenden Urlaub. Ich hoffe mal, dass Hyundai die Abgabe an einen anderen Händler fix hinbekommt. Problematisch wird es ja erst, wenn es schon beim insolventen Händler steht und man über den Insolvenzverwalter an das Fahrzeug kommen muss.

  • Tja, es ist leider so, dass der Wagen noch beim insolventen Händler steht und der vorläufige Insolvenzverwalter das Fahrzeug erstmal nicht freigibt, weil eine Bestandsaufnahme erfolgen muss, welche Werte aus dem Unternehmen heraus noch generiert werden können.....AAHH

  • Bekommste ihn nicht für den Preis kannste doch zurücktreten, oder?

    Versuch nie, einem alten Trapper in die Flinte zu pinkeln!

  • Bin ja kein Rechtsanwalt, aber Preis, Ausstattung und Lieferzeit sind doch Bestandteil des Vertrags.


    Bei Nichteinhaltung würde ich eine Frist setzen.


    Wenn sie (Insolvenz-Verwalter!!) Geld wollen, kommen die schnell in die Gänge.

    Gruß René

  • Es deutet sich vorsichtig an, dass der Insolvenzverwalter den Vertrag nicht "durchführen" wird. Sprich er würde rückabgewickelt. Das wäre auch das Beste für alle.

  • Moin, ich würde den Händler via Einwurf Einschreiben (Post) in Verzug setzen, am besten über einen Anwalt. Die Händler setzen bei Vertragsauflösung und Nichtabnahme 10% Gebühren in Rechnung und fordern diesen Betrag auch bedingungslos ein.


    Das ist zwar nur dann hilfreich, wenn der Händler die Insolvenz überlebt, aber das steht dir auch zu. Leider ist die Geldverteilung bei einer Insolvenz etwas merkwürdig - zuerst werden die Kosten des Insolvenzverwalters gedeckt, wenn noch etwas übrig bleibt das Personal, dann die Forderungen in Reihenfolge. Entweder hast du einen super Preis bekommen und der Händler verdient nix, dann ist das auch nicht im Interesse des Insolvenzverwalters. Aber wenn der noch 500€ verdienen kann - dann macht er das. Das wird an der Bank bzw. Hyundai hängen die den "Brief" nicht freigeben.


    Zu bedenken: Der Händler ist dein Vertragspartner, nimmst du das Fahrzeug ab besteht keine Möglichkeit wegen ständiger Mängel dein Auto zu wandeln. Wenn der Händler aufgelöst ist besteht diese Möglichkeit nicht mehr.


    Gruß Thomas

  • Also, ich habe eine Bestätigung bekommen, dass der Händler den Vertrag nicht erfüllen wird. Das aber reicht noch nicht. Ich habe daraufhin den Rücktritt vom Vertrag erklärt (schriftlich). Erst dann kann der Vertrag rückabgewickelt werden, so der juristische Rat. Der Händler hat mir den Wagen ganz klar unter Marktpreis angeboten. Die 10% werden nur dann fällig, wenn ich einseitig die Rückabwicklung wünsche. Da der Händler mir den Wagen aber nicht zu denen im Vertrag vereinbarten Konditionen liefern kann, habe ich in kostenloses Rücktrittsrecht. Alle weiteren Entwicklungen gilt es zu beobachten.

  • So, es ist geschafft. Der Insolvenzverwalter hat mir gerade schriftlich bestätigt, dass der Kaufvertrag storniert ist und es gegen mich keinerlei weitergehende Forderungen gibt. In nicht Juristendeutsch: Ich bin raus aus der Nummer! Juhu! Der Wagen wird aber nicht zur Verfügung stehen. Es lässt sich wohl ein höherer Wert für die Insolvenzmasse erzielen als bei meinen Bedingungen. Sei es drum. Einen anderen, vergleichbaren Hyundai gibt es in meiner Nähe nicht. Damit dürfte das Kaputel i30 PDE für mich erstmal erledigt sein.

  • Jetzt habe ich endlich kapiert, warum es Insolvenz Verwalter gibt.
    Er korrigiert die Preise des Händlers, der insolvent ist, um noch ein wenig daran zu verdienen.
    Da muss man als Käufer nicht traurig sein. Es ist der einzig richtige Weg.

  • Aber ärgerlich sowas. Man freut sich drauf und wartet und dann nichts....

  • Mit etwas "Feingefühl" könnte man bei einem Händler schon ein wenig erschnuppern, wie es um seinen Laden steht.

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  • Als erstes wissen sowas immer die Händler in der Nachbarschaft oder die der gleichen Marke. Interessant sind auch die Aussagen der Angestellten - und die des Fahrers des Autotransporters. Man muss nur geschickt fragen. Mit "Seid ihr bald Pleite" kommt man nur sehr bedingt weiter. :D

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Ich habe täglich mit Menschen zu tun und ein gutes "Feingefühl", aber als Käufer eines Autos geht man mit anderem Blick an die Sache. Man holt sich Angebote aller Händler in der Nähe ein, vergleicht, die Vor- und Nachteile und bestellt dann. Wenn ich dem ersten Eindruck immer folgen würde, dürfte ich ja nur noch in den großen Glaspalästen kaufen. Das aber ist mir zu allgemein gehalten. Vielleicht bin ich hier in der Minderheit, aber ich habe vor einem Autokauf noch nie die Fahrer der Autotransporte oder benachbarte Händler angesprochen. Besonders bei der Konkurrenz ist das auch vielleicht eher subjektiv. Mein Vertrauen in die handelnden Personen ist nun erstmals enttäuscht worden. Aber ich möchte mir da etwas Vertrauen behalten. Nennt es naiv, aber Misstrauen als Grundeinstellung liegt mir nicht.

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