Hallo!

Habe meinen 1,4 CRD CW nun zwei Wochen und ermittelte mit dem Bordcomputer natürlich den Verbrauch. Bin umgestiegen von einem Lancia Phedra (=Peugeot 807), der einen Computer mit zwei Ebenen hatte.

Muss nun leider alle anttäuschen. Zu meiner Überraschung entsprach der vom BC angezeigte Verbrauch von 5,7l exakt dem rechnerisch von mir ermittelten, was ich gar nicht erwartet hatte.

Geachtet habe ich auf das gleiche Betanken. Nach dem Ausspringen der Zapfpistole drei weitere Versuche nachgereicht, gleiche Tankstelle, vermutlich gleiche Füllmenge.

Ansonsten gibt es für die Computer jede Menge Fallstricke, Volumenmessung im Tank, Reifenumfang (Profilhöhe), Reifengrröße 15 oder 16 Zoll, Temperatur des Sprists...undundund...

umso überraschter bin ich vom Ergebnis.

Weiß jemand, wie joch die Literreserve, wenn die Anzeige angeht, oder macht sie es bei 100 Restkilmetern?

Zitat

Original von HeinzG
Ansonsten gibt es für die Computer jede Menge Fallstricke, Volumenmessung im Tank, Reifenumfang (Profilhöhe), Reifengrröße 15 oder 16 Zoll, Temperatur des Sprists...undundund...

Wie sollen sich denn bitte diese Parameter auf den errechneten Verbrauch auswirken???

Meinereiner berechnet den Verbrauch beim Tanken mittels Getankte Liter Sprit / Angezeigte gefahrene Kilometer * 100 ... da kommt nirgends ein Reifenumfang vor. Sollte ich Traktorreifen aufziehen würde die gefahrene Strecke falsch angezeigt werden, diese ist aber die selbe die auch der Bordcomputer für seine Berechnung verwendet.

Ich denke nicht, dass einer unter uns seine Fahrstrecke über GPS ermittelt und dadurch ein Messfehler in die Berechnung einfliest. Nochmal: Der Messfehler der beim BC zustandekommt ist unabhängig von Mondphasen, Profiltiefen, Staubkappen oder sonstigen Umgebungsbedingungen. Der Messfehler entsteht dadurch dass die ermittelte Spritmenge aufsummiert wird und dabei Rundungsdifferenzen auftreten können, gerade bei Kurzstrecken.

Zahlenbeispiel:
Gefahrene Strecke: 1000km
Auf einmal ohne Stop gefahren und dabei verbraucht: 50,009 l
BC speichert: 50,0 l
Realer Verbrauch: 5,0009l / 100 km
Berechneter Verbrauch: 5l / 100 km
Differenz: 0,0009l / 100 km

Jetzt mit vielen Kurzstrecken:
Gefahrene Strecke: 1000km (50 x 20 km)
Dabei verbraucht: 50 x 1,009 l = 50,45 l
BC speichert: 50 x 1,0 l
Realer Verbrauch: 5,045l / 100 km
Berechneter Verbrauch: 5l / 100 km
Differenz: 0,045l / 100 km

Die Rundungsfehler summieren sich also auf.

Nachdem ich das Ding nicht gebaut habe, weiß ich allerdings nicht, was der BC wirklich aufsummiert ... die tatsächliche Durchflussmenge oder die sekundlich angezeigten Momentanwerte. Wenns zweiteres wäre käme da natürlich nochmal eine gewisse Differenz heraus. Die größere Ungenauigkeit passiert trotzdem durch menschlichen Einfluss: beim Tanken.

Solang man nicht jedesmal auf den Strich genau soviel nachtankt dass der Sprudel bei der tanköffnung an der Kante grad nicht rausrinnt sondern über "3 x nachtanken nach den Zapfhahnstop" hat man jedesmal eine andere Menge Treibstoff im Tank. Mal schäumt der Diesel etwas mehr, mal hat man zwischen 1. und 2. mal nachgießen etwas mehr Zeit verinnen lassen weil man die Scheiben noch geputzt hat ... da passt dann schon mal eine unterschiedliche Menge in den Tankstutzen.

Dieser menschliche Messfehler mittelt sich aber über die Tankungen irgendwann raus, da man mal mehr, mal weniger als üblich im Tank hat.

So, jetzt geh ich wieder zu meinem i30 und korrigiere die aktuelle Mondphase im BC ...

/flügelmann

Ah super, danke fluegelmann für die Erklärung. Ich habe da schon lange drüber gerätselt, was denn nun die wahren Einflüsse darauf sind. Denn so viele Leute sagen da unterschiedliche Sachen. Das mit dem Reifenumfang habe ich auch schon öfter gehört. Aber so wie du das erklärt hast, macht es richtig Sinn.

Zitat

Original von HeinzG
...Reifenumfang (Profilhöhe), Reifengröße 15 oder 16 Zoll...

Der Reifenumfang ist bis auf eine kleine Differenz für den Reifenverschleiß immer gleich. Ob die Felgen nun 15 oder 16 Zoll haben, ist egal. Je größer die Felge desto geringer die Reifenhöhe. Somit ergibt sich immer ein annäherd gleicher Umfang

Fast.

185/65R15 -> 188,9cm
195/65R15 -> 192,9cm
205/55R16 -> 192,1cm
225/45R17 -> 192,8cm

Zw. dem 195 und dem 185 sind also knapp 2,1% Differenz. Aber für die Verbrauchsberechnung isses trotzdem egal, weil die manuelle Berechnung wie auch die Berechnung vom BC die gleiche "falsche" Distanz verwenenden.

Wenn man pingelig ist könnte man also max. hochrechnen dass der wahre Verbrauch mit den 185 Reifen um ca. 2,1% niedriger ist als berechnet, da der Tacho immer auf den größten zugelassenen Reifenumfang normiert wird.

(Juhu, ich brauch real nur 4,799 l /100km und nicht 4,9)

Wenn man jetzt auch noch abgefahrene Reifen drauf hat wird der reale Verbrauch ja noch niedriger. Ein 185 der 0,5 cm abgefahren wurde hat schließlich nur mehr 185,8 cm Umfang.

(Schon brauch ich nur mehr 4,72l ...)

Der Tacho hat immer (!!!) eine positive Toleranz, er zeigt immer mehr Geschwindigkeit an als real gefahren. Die gemessene Strecke ist also immer mehr als tatsächlich das Fahrzeug zurückgelegt hat.

Für unsere Formel Liter/Strecke wirkt sich das so aus dass weniger Verbrauch rauskommt als tatsächlich verfeuert wurde.

(Und schon ist mein schöner Verbrauch wieder dahin ...)

Und wir haben die Toleranzen der Zapfsäulen ganz vergessen. +/- 0,5 % sind erlaubt, und da ist die Temperaturkompensation gar nicht berücksichtigt !!!

Langsam merkt sicher schon der ein oder andere ... da gehts um nichts, die Anzeige des BC ist ein Näherungswert! Nehmt ihn als Hinweis ob ihr mit digitalem Bleifuß unterwegs gewesen sein müsst oder ob ihr doch gut Autofahren könnt, nicht mehr und nicht weniger.

/flügelmann

Verwendete Quellen:

http://www.reifensuchmaschine.…rechner/reifenrechner.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Zapfs%C3%A4ule

Zitat

Original von fluegelmann
...Langsam merkt sicher schon der ein oder andere ... da gehts um nichts, die Anzeige des BC ist ein Näherungswert!...

Wie ich bereits zu Beginn dieses Threads schrieb:

Zitat

Original von billygehts
...Der Boardcomputer gibt Dir nur einen Näherungswert an...

fluegelmann:

du hast mir im Grunde bestätigt, was ich geschrieben habe, dazu aber den Mondphasenkram geschrieben---

denn: BC errechnen wirklich Näherungswerte, die Gründe habe ich ja (vor allem ja, der Menschen!) aufgelistet...

und dass die Reifengröße tatsächlich Auswirkungen hat, hast du ja vortrefflich selbst vorgerechnet.

Ich weiß ja nicht, wie der BC des i30 kalkuliert, aber bei meinem Phedra wurde die getankte Spritmenge gemessen (dann war auch bei halber Betankung ausgehend von der aktuellen Fahrweise die neue Restreichweite zu sehen); habe noch nicht darauf geachtet, ob der i30 das auch macht (ich meine ja); das hieße, er misst das getankte Volumen. Wie genau macht er das?

Dann weißt du nicht, wie viel Sprit du getankt hast und nachgetankt hast. Mir fiel auf, dass der Stutzen relativ eng ist, die Pistole schaltet sich sehr schnell ab.

Tankt man immer gleich, wird sich im Mittel ein vergleichbarer Verbrauch ergeben.

Mir dient diese Anzeige als Vergleich mit mir selbst, nicht mit anderen Fahrzeugen; und ich war überrascht - wahrscheinlich Zufall - dass die von mir errechnete Verbrauchsmenge genau (5,701 !) übereinstimmte...

Letztlich dient es der Erkenntnis, ob man den Anzeigen der Restreichweite vertrauen kann, wenn es spritmäßig mal knapp wird, und das kann man wohl offensichtlich.

Meinereiner (ich nehme deinereiner bist du selbst) rechnet genau so präzise mittels Dreisatz. Das macht der BC aber nicht. Der lässt messen (!) und rechnet komplizierter nach bestimmter Programmierung. Und diesen Berechnungen liegen Fehlerquellen zugrunde, das meinte ich doch nur! UNd selbst kleinste Prozentwerte können in der Summe größere Unterschiede bewirken.

LG nach Oberösterreich!

Heute wieder getankt und eine BC Differenz von 0,58l ist dabei rumgekommen.

Wenn sich die Differenz von 0,58ltr auf Liter/100km bezieht, kann man doch zufrieden sein.

Im Prinzip schon, nur sehen die 5,5l im Tacho so schön aus

Mal sehen, ich habe den jetzt nicht genullt und lasse den jetzt mal lange laufen. Mal gucken ob der Verbrauch dann auch bei mie genauer wird bzw. näher an die Realität rückt.

Aber mal kurz eine Frage am Rande: Ist das "Problem" mit der schlechten Entlüftung beim tanken auch beim GD der Fall, oder war das nur beim FD der Fall?

Auch beim FDH brauchen die hinter mir stehenden Dieselinteressenten ordentlich Geduld, bis ich den Tank randvoll habe

Zitat

Original von GrafKokZ......Aber mal kurz eine Frage am Rande: Ist das "Problem" mit der schlechten Entlüftung beim tanken auch beim GD der Fall, oder war das nur beim FD der Fall?

Bei meinem Koreabomber kann ich nach dem 1. Abschalten der Zapfpistole noch rund 10 Liter in den Tank drücken, bis er randvoll ist (Einfüllstutzen). Das dauert aber ewig (ca. 7-8 Minuten) - immer in 1/4 Liter Schrittchen. An manchen Tankstellen ist so viel Druck auf dem Rüssel, dass die Plörre schäumt wie Spüliwasser . Nervt echt.

Bei Skoda hatte ich im Einfüllstutzen einen Entlüftungsnippel. Den hat man einmach mit dem Rüssel der Zapfpistole gedrückt und ratzfatz war der Tank randvoll.

Gruß
Michael

P.S. - ich weiß, dass das randvolle Tanken so nicht vorgesehen ist - ich weiß auch, dass man es nicht im Sommer machen sollte, weil dann keine Reserve mehr für die Ausdehnung vorhanden ist - ich weiß ebenfalls, dass das beim Benziner nicht gut kommt, wegen dem Kohlefilter (aber ich hab ja einen Diesel). Nur so für den Fall, dass Jemand auf die Idee kommen sollte, mich warnen zu wollen.

Hallo,

habe schon viele Diesel gefahren. Grundsätzlich schäumt jeder Dieseltreibstoff, je nach Marke heftig bis kaum (Esso zB imo sehr wenig). Daher kann ich mir "randvolles" Betanken nur mit sehr viel Zeit vorstellen.

Beim i30 ist der Einfüllstutzen recht eng. Beim automatischen Betanken stellt sich die Pistole bei meiner Tankstelle daher während des Tankens ab. Da es aber ja Diesel ist, kann man ja auch manuell betanken.

Nach dem dabei ersten Abspringen drück ich noch dreimal nach, dann habe ich den Eindruck, ist der Tank voll genug.

Das war auch so bei vielen anderen Diesel-PKWs, die ich fuhr. Und früher schäumte der Treibstoff noch erheblich mehr.

Betanke ich so gleichermaßen mit dem gleichen Treibstoff, wird sich auf Dauer ein relativ konstanter Verbrauchswert ergeben. Der Tank hat zudem doch eine Volumenmessung, denn ohne den BC zu nullen, zeigt er doch eine neue Restreichweite in Abhängigkeit von der gerade stattfindenden Vebrauchsfahrweise an.

Wo ist das Problem?

Ein genauer Abgleich der vom BC ermittelten und selbst berechneten Verbrauchswerte kann erst stattfinden, wenn ich sicherstellen kann, dass ich exakt jedes Mal die gleiche Fülmenge Sprit einfülle. Das ist nahezu ausgeschlossen.

Ich war heute tanken und habe gleich mal meinen Verbrauch ausgerechnet.
Laut BC habe ich 6,7l auf 100km verbraucht aber der ausgerechnete Wert liegt bei 7,08l.

Das ist eine Abweichung von gut 5%, in meinen Augen liegt das innerhalb der Toleranz.

[quote]Original von St€ph@n
..doch, das geht! Ich betanke auf Sicht, d.h. bis ich den Diesel jedesmal auf gleicher Höhe im Einfüllstutzen stehen sehe. /quote]

Bist du dir beim Nachtanken auch sicher daß sich jedesmal die gleiche Restmenge an Diesel im Tank befunden hat?