1.1 CRDi 6-Gang-Getriebe Intro Edition - Erfahrungsbericht 1. Teil

  • Die Ausstattung des Into Edition ist für mich der Luxus pur und ich fange erst garnicht an, die ganzen Funktionen zu beschreiben. Vielmehr erwähne ich sie dann, wenn sie spürbar in Erscheinung treten.


    Die meisten Kilometer (ca. 2/3) von den ersten 700km waren Autobahn. Und damit kam der Tempomat zum Einsatz. Für Fahrer, die einfach gerne cruisen möchten bedeutet es die Entspannung pur. Allerdings bedarf es einer vorausschauenden Fahrweise. Wer also häufiger lange Fahrten hat, keinen unruhigen Fuß besitzt, sondern die Zeit einfach durch denken, Hörbücher hören, Musik lauschen, interessante Gespräche oder sonstwas verbringen kann - die so eine ruhige Fahrweise mit sich bringt - ist ein Tempomat ein Traum. Am Lenkrad kann mit einem kleinen Klickhebel jederzeit pro Betätigung 2-3 Stundenkilometer herunter- oder heraufgeschaltet werden, ohne etwas "verstellen" zu müssen. Das Fußpedal überspielt ebenfalls jederzeit den Tempomat. Ansonsten sind beide Füße in einem großzügig bemessenen Fußraum ganz entspannt.


    Der Dieselmotor hat mit seinem 1,1 Liter Hubraum und seinen 55 kW durchaus Zugkraft - auch im niedrigtourigen Bereich. Die Display-Hinweise auf eine Gangumschaltung liegen bei ca. 2000 U/min. Es entsteht dann keine sportliche Fahrweise ergeben. Doch man spürt den Zug, wenn man ihn braucht. Sein Verbrauch liegt bei laut Boardcomputer bei 3,9l/100km. Aber das erste Nachtanken steht noch aus.


    Nachts fasziniert bei stärkeren Kurven das Aufleuchten von vorderen Seitenlampen, die zusätzlich kurz die jeweilige Innenkurze ausleuten - mal links, mal rechts. Danach blendet sie wie ein Dimmer aus. Wie es von außen aussieht, kann ich mir noch nicht vorstellen, aber der Fahrer hat ein vorzüglich ausgeleuchtetes Straßenbild.


    Der Innenrückspiegel blendet je nach beleuchteten nachfolgenden Fahrzeugen automatisch ab. Empfinde ich als Spielerei, aber ok. Das die vorderen Innenleuchten auch für Fahrer- und Beifahrerseite separat schaltbar sind (Kartenlesen, Adresse ablesen oder so etwas) ist von Vorteil. Auch die hintere Fahrkabine kann separat beleuchtet werden. Die Leuchtkraft der Displays und der Knöpfe sind manuell schaltbar - sehr angenehm. Die Leuchtkraft des Spurhaltesystems wird allerdings nicht mitreguliert (oder ich hab es noch nicht gefunden). Dieses Spurhaltesystem warnt, wenn auf der Autobahn die Spur verlassen wird - allerdings so dezent, dass ein Sekundenschlaf wohl kaum davon unterbrochen wird (wenn es sich lauter stellen läßt, hab ich es ohne Handbuch noch nicht gefunden).


    Der Regensensor arbeitet beeindruckend. Je nach Anzahl von Wassertropfen auf der Frontscheibe geht der Scheibenwischer - mal mit kurzem Abstand, mal mit langem. Die manuelle Betätigung war gestern. Super!


    Ansonsten sind die Sitze laut Auskunft von Mitfahrer/-innen auch über eine Distanz von mehr als 200km vorne wie hinten gut und bieten auch hinten über genügend Beinfreiheit (ok - hinten saßen zwei liebenswerte Damen mit ca. 170cm Größe). Der Fahrersitz ist zum Glück in der Sitzfläche lang genug, damit über eine gewisse Länge der Oberschenkel gestützt wird. Das ist meiner Erfahrung nach für einen Kleinwagen keineswegs selbstverständlich. Die Höhenverstellung des Fahrersitzes war in einem i20 mit Panoramadach nicht bis ganz oben möglich (Größe 184 cm) - ohne Panoramadach war sowohl vorne wie hinten deutlich mehr Kopffreiheit vorhanden. Ansonsten haben die Sitze vorne eine gewisse sportlich geformte Seitenstabilität. Ich empfinde sie als wirklich bequem (längste Strecke bisher am Stück: ca. 200km).


    Auch wenn das rückwärts gerichtete Parksystem etwas Schönes ist: bisher war ich eine größere Sichtfreiheit gewöhnt. Die C-Säule ist derart dick geraten, dass ein sehr großer toter Winkel entsteht. Zwar gibt es ja noch die Außenspiegel, aber mein Rückwärtseinparken würde ich lieber durch einen echten Blick nach hinten erledigen. Jüngere Kids - auch im Grundschulalter - haben ohne Spiegel doch eine große "Anschleichmöglichkeit". Und etwas ärgerlich ist es auch, die vorderen Türen bei Regenwasser auf dem Dach zu öffnen. Dann läuft es wunderbar direkt in den Wagen hinein. Und bei Aussteigen erwischte es mich voll auf der linken Schulter. Ob da nicht kleine Längsrillen an den Seiten doch angeraten wären?


    Fortsetzung folgt ....

    Die wichtigste Bildung ist die Herzensbildung!

  • Nun sind inzwischen 10.000km gefahren worden. Insgesamt hat sich mein bisheriger positiver Gesamteindruck weiterhin bestätigt. Insofern wiederhole ich keine schon im ersten Teil getroffenen


    Mit ca. 6000km begann der Limiter mich zu faszinieren. Im Unterschied zum Tempomat "Cruiser", der sich in 2 h/km-Schritte nach oben oder unten verändert, läßt sich der Limiter ein einzelnen Stundenkilometerschritten einstellen. Hat der Wagen das Limit erreicht, fühlt man einen kleinen Entschleunigungsruck und das Gaspedal beschleunigt nicht weiter. Rollt der Wagen ein Gefälle herunter und wird schneller als der Limiter es erlaubt, erklingt ein kleines Warnsignal. Die Bremse allerdings wird nicht automatisch betätigt.


    Die zeitweise recht enorme Sommerhitze hat die Aircondition gut gefordert - und gemeistert. Teilweise wurden 6° bis 7° Unterschied zur Außentemperatur eingestellt. Zumindest war das Wohlgefühl eindeutig rasch erreicht. Insofern kann ich keine negativen Erfahrungen beisteuern.


    Wer viel mit Steigungen zu tun hat, sollte tatsächlich den stärkeren Dieselmotor wählen oder sich von jedem Überholmanöver verabschieden.


    Nun komme ich zum großen "Aber": Bis zum fast automatischen Betätigen von den verschiedenen Lenkrad-Bedienelementen vergingen einige tausend Kilometer. Das wäre nicht weiter tragisch, wenn es nicht zunächst auch immer wieder Kontrollblicke auf das Armaturenbrett erforderte. Nun liegen diese Anzeigen so tief, dass der Blick auf die Straße nicht mehr wirklich gegeben ist. Während dies beim Tempomat nicht weiter tragisch erscheint, ist dies beim Limiter erheblich kritischer. In einem Stadtverkehr sind 1-2 Sekunden Ablenkung rasch zuviel. Dem wäre abzuhelfen, wenn die Anzeigen hierfür nicht derart tief angebracht wären. Leider ist bei einem noch so geringfügig abgesenkten Lenkrad für einen 184cm großen Menschen automatisch ein Teil der oberen des Armaturenbretts hinter dem Lenkrad abgedeckt. Blinkerzeichen sind nicht mehr erkennbar. Manchmal wünscht man sich in diesem Zusammenhang transparente Einblendungen auf der Frontscheibe in Straßenaugenhöhe.


    Der Kofferraum hat einen doppelten Boden. Ein Faltboden hat darunter noch ca. 10cm Hohlraum, der für Falttaschen, Wanderstöcken oder ähnliches einen hervorragenden Stauraum darstellt und zugleich einen aufgeräumten Kofferraum bietet. Allerdings ist der obere Boden zu wenig tragfähig, um beispielsweise einen 25kg-Zementsack zu tragen. Da wäre nun doch eine höhere Trägfähigkeit angebracht.


    Wirklich schlimm ist der Dachgepäckträger. Die in dem Dach eingelassenen Gewinde sind mit vier Plastikabdeckkappen überdeckt, die sich nur mit Hilfe eines zusätzlichen Werkzeugs oder einer Münze verschiebend öffnen lassen. Das wäre nicht weiter tragisch zu nennen. Die beiden Gepäckträgerschienen werden lediglich über einer Schraube pro Seitenhalter (also ingesamt 4 Schraubgewinde) gehalten. Damit diese Schraubgewinde nicht aus dem Trägergehäuse herausfallen, gibt es von unten viel zu windige Schraubenhaltekappen. Überdreht man diese Schrauben beim abdrehen - und dies kann mangels Gebrauchsanleitung sehr rasch passieren - drücken sich später diese kleinen Metallringe von den Schrauben. Diese fallen anschließend in die inneren Kappen der Schienenhalter und danach ist dauerhaft eine nervige Fummelei notwendig, um beim nächsten Mal wieder die Träger wieder aufzuschrauben.


    Alles andere zu einem später Zeitpunkt. :D

    Die wichtigste Bildung ist die Herzensbildung!

  • Danke Thorvald. Immer wieder erfrischend deine Langzeit - Erfahrungsberichte. :thumbup: :)

  • Allerdings ist der obere Boden zu wenig tragfähig, um beispielsweise einen 25kg-Zementsack zu tragen. Da wäre nun doch eine höhere Trägfähigkeit angebracht.

    Hallo Thorvald!


    Meiner hat ebenfalls den doppelten Boden und ich kann deinem Bedenken bezüglich der Tragkraft zumindest etwas beisteuern.
    Die Bodenplatte belaste ich bei meinem Getränkeeinkauf mit einem 20´er Bierkasten und zwei 12´er Wasserkästen (Glasflaschen). Hinzu kommen dann hin und wieder noch die restlichen Einkaustaschen, also das was noch in den Kofferraum passt! :D


    Ich denke, die 25kg sind da schon gut überschritten, auch wenn sich das Gewicht über eine größere Fläche verteilt als dein Zementsack. Bis jetzt hat es noch nicht geknackt! :super:

  • Ist der Boden denn in dieser Position fest oder kann man den Boden raus nehmen und in die untere Position legen damit er komplett auf liegt?
    Beim ix20 kann der Boden auf zwei Ebenen positioniert werden. In der unten Ebene liegt er somit ganz auf.


    Gruß vom Dirk

  • Sowohl als auch. Beim i20 kann man den Boden auch nach unten legen. Ich sprach allerdings von der Situation, dass der Boden auf der oberen Stufe "hängt". Thorvald meinte sicherlich auch diese. Oder? :winke:

  • Tatschlich habe ich die obere Plattenauflage gemeint. Das es eine untere "Stellung" gibt, habe ich bisher noch nicht erkannt. Nun muss ich vielleicht dazu sagen, dass es mir mit dem Zementsack erst spät aufgefallen ist. Insofern mag also schon zuvor eine "Schwachstelle" entstanden sein, denn nun rutscht der obere Boden auf einer Seite schon bei geringerer Belastung nach unten. Ich werde es mir genauer ansehen und berichten. :)

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