Marderbiss... und die Unfähigkeit, diesen Festzustellen

  • Ich möchte Euch eine kleine Geschichte erzählen und wüßte gern Eure Meinungen dazu. Folgendes Szenario:


    Vor circa 2,5 Wochen fängt mein sonst sehr zuverlässiger i10 an, beim einkuppeln an Ampel, Kreuzung, beim Wechseln der Gänge einfach auszugehen. Kein Geruckel, kein spürbares "Absaufen", total lautlos, manchmal merke ich es praktisch nur daran, dass das Auto beim losfahren nicht mehr fahren will oder die Lenkung & Bremse auf den letzten Metern zur Ampel hin sehr schwerfällig wird :rolleyes: Man kann der Drehzahlnadel praktsich zusehen, wie sie beim Auskuppeln einfach wie ein Stein nach unten fällt. Erstmal kein gravierender Funktionsmangel, nur lästig, das Auto ständig wieder anzumachen. Dann passiert es mir Samstag abends auf der Autobahn bei 110 km/h als ich vom 4. in den 5. schalten will. Da vergeht mir das Lachen 8o


    Also direkt Sonntag Morgen einen Mietwagen besorgt, montags das Auto zur Hyundai-Werkstatt (mit der ich bisher immer gute Erfahrungen gemacht hatte) gebracht - Auto steht dort 5 Tage, es wird kein Fehler gefunden. "Die Drehzahl ist ab und an sehr hoch, aber sonst alles gut, wir konnten nix feststellen. Sie können ihn wieder abholen! Vielleicht machen wir bald mal die Inspektion" Ja, die ist bald fällig, hab seit der letzten im Dezember 25k KM gefahren...Drehzahl zu hoch? Ah ja...na gut. Auto wieder abgeholt.


    Problem tritt noch auf dem Heimweg erneut auf, oh Wunder. Wäre auch sehr merkwürdig, wenn es jetzt wie durch Zauberhand plötzlich weg wäre. Die nächsten Tage unverändert, eher schlimmer. Habe den Mietwagen nach wie vor, mein Freund fährt den Hyundai nur sporadisch. Bemerkt einen sehr hohen Spritverbrauch, der Motor läuft (wenn er denn läuft) sehr unrund. Also ab in eine andere freie Werkstatt bei mir um die Ecke (Hyundai ist nicht grade nebenan). Auto steht dort keine Stunde, kommt der Anruf, die Drosselklappe wäre total verdreckt.Ggf. müsste man diese ersetzen. Aber man könnte erstmal eine Reinigung versuchen, kostet um die 200 EUR. Inspektion können Sie, auf meine Frage hin, gerne gleich mitmachen. Ich gebe mein Einverständnis und das Auto ist 3 Stunden später fertig.


    Ich hole es dann ab, fahre es aber nur auf den Parkplatz nebenan, da ich noch meinen Mietwagen bis zum Abend hatte. Abends bringe ich den Mietwagen zurück und hole mein Auto ab. Auto stinkt unglaublich nach Gummi - aber gut, die blöden Luftfilter werden ja immer getauscht. Biege praktisch nur um die Ecke, und zack ist der Motor wieder aus. Ich enke, dass kann doch nicht wahr sein. Probiere es noch ein paar Mal, der Motor geht nicht mehr jedesmals aus, so wie vorher, aber sporadisch genau der gleiche Ablauf wie zuvor. Werkstatt hat schon geschlossen, und Mietwagen ist zurückgegeben, daher nehme ich mir vor, morgens wieder hinzufahren.


    Abends bin ich dann zufälligerweise bei einem befreundeten KFZ-Menschen, der sich das alles anhört und meint, ich soll mal die Haube aufmachen. Er schaut gefühlt 3 Minuten in den Motorraum, ich starte, und schon höre ich ein "Hab den Fehler gefunden". Wie sich herausstellt, ist das Zündkabel zum 4. Zylinder kaputt. Gummi angenagt - vermutlich durch einen Mader. Überträgt den Strom nicht mehr, man sieht und hört praktisch den Überschlag im Motorraum. Habe es selbst gesehen und war geschockt! Kein Strom für den 4. Zylinder bedeutet keine Zündung, Motor läuft unrund, geht aus. Die Lösung? Ein wenig Isolierband. Seitdem? Mein Auto schnurrt wie ein Kätzchen, es ging nicht mehr einmal aus.


    Und das Fazit? Ich bin stink sauer. Auf beide Werkstätte. Wie konnte das von Hyundai übersehen werden? Wie konnte das von Werkstatt Nr.2 trotz Inspektion (wobei die ZÜNDKERZEN GETAUSCHT WURDEN) übersehen werden? :mauer: X( Ich bin sauer wegen den hohen Kosten, die verursacht wurden (180 + 300 für Drosselklappe und Inspektion, über 500 EUR für 11 Tage Mietwagen). KFZ-Versicherung zahlt Marderbiss, zahlt also das Kabel, aber nichts anderes. Ich habe 150 EUR Selbstbeteiligung, daher kann ich es wohl auch einfach so reparieren lassen.... :unsicher: Wäre es von Anfang an klar gewesen, dass es ein Maderbiss war, hätte ich von der Versicherung wegen TK und Mobilitätsgarantie alles bezahlt bekommen, die Reparatur, den Mietwagen etc. (abzüglich der Selbstbeteiligung).


    Hat man dafür noch Worte?!

  • nein, keine Worte. Mein Beileid für die Odyssee.
    Bei solch ekligen, unklaren Defekten vereinbart man am besten mit der Werkstatt explizit die Fehlersuche und Behebung der Symptome - und keinesfalls klar definierte Arbeiten! Das sollte dann in der schriftlichen Beauftragung auch so beschrieben werden wie z.B.:
    "Fz läuft sporadisch unrund und der Motor geht aus. Fehlerursache suchen und beheben."


    Eine gute Werkstatt macht sowas - die schlechten eher nicht. Da muß man auch ausdrücklich drauf bestehen, die wenigsten Werkstätten sind von so einer Beauftragung begeistert, denn die wissen auch Bescheid.


    Tauschen sie dann nämlich umsonst Teile aus, ohne daß der Fehler behoben ist, haben sie den Werkvertrag nicht erfüllt und keinen Anspruch auf Bezahlung. Zweifellos können so am Ende 2-3 Stunden Arbeitszeit nur für die Fehlersuche (plus Arbeitszeit / Material fürs Beheben des Schadens) auf der Rechnung stehen, wenn die Fehlersuche kompliziert und aufwendig war - aber dann ist der Fehler wenigstens auch behoben.


    Wird dagegen als Auftrag der Tausch von Teil XY vereinbart, ist der Werkvertrag nach dieser Arbeit erfüllt und muß bezahlt werden.



    Hast noch Glück, daß der Katalysator nicht gestorben ist, die mögen es gar nicht, wenn ein Zylinder nicht mitläuft, unverbrannter Sprit kann den Kat ruinieren.

    Gruß, Spacy
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    Hyundai I10 1.0 LPG 03/2017 - 110.000 km

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