H-1 Neuling mit Fragen zu Sommer- & Winterreifen

  • Hallo zusammen,


    Seit letztem Wochenende sind wir glückliche Besitzer eines H-1 Travel (BJ Nov 2010) als Familienkutsche und wir geniessen den Platz :)


    Trotz vielem Lesen habe ich leider immer noch ein paar Fragen zu Reifen, bzw. auch Felgengrösse - auch, weil ich trotz Anrufs bei Hyundai selbst da irgendwie noch nicht wirklich sicher bin was geht und was eben nicht.


    Im Schein steht nur eine zugelassene Grösse: 215/70 R16 C 108T


    Nur sind sowohl die Sommerreifen also auch die Winterreifen die dabei waren komplett andere (wobei ich zumindest für die Sommerreifen gerade so eine ABE im Handschuhfach entdeckt habe, hoffe also dass das in Ordnung ist: fährt zufällig auch hier jemand 215/60 R 17 C auf Alufelgen im Sommer?)


    Bei Winterreifen scheint es ja in der Originalgröße nicht viel Auswahl zu geben. Nur bin ich leider seit Jahren Goodyear Fan - ohne dass es einen bestimmtem Grund hat :) einfach nur "ein gutes Bauch- & Fahrgefühl" bei verschiedenen Reifen
    von früheren/anderen Fahrzeugen.


    z.B. haben wir auf dem Wohnwagen den Goodyear Cargo UltraGrip, und irgendwie hätte ich auch nichts dagegen wenn es den "für vorne" auch gäbe - und soweit ich gelesen habe, fahren einige als Winterreifen auch die etwas kleineren 215/65 R16 (den 70er gibt es von Goodyear nicht)...


    Vom Vorbesitzer habe ich sogar die Kopie einer "Herstellerscheinigung über alternative Rad-/Reifenkombinationen" mitbekommen (hier ist auch explizit der 215/65 R16C für den Winter genannt). Nur das Problem ist, dass die in dem Dokument aufgeführte Fahrzeug-Ident-Nr. nur bei den ersten vier Ziffern übereinstimmt, danach ist sie etwas anders, so dass ich keine Ahnung habe was der TÜV sagt wenn ich mit neuen Reifen und diesem Zettel bei denen ankomme.


    Kann mir hier vielleicht jemand von Euch "Profis" weiterhelfen? :S


    Danke & viele Grüsse,
    raphster

  • Im Fahrzeugschein steht immer nur die kleinste zulässige Reifen/Felgenkombination. Größere sind erlaubt, und in der COC aufgelistet.

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Hallo raphster
    Hier wird bei der Reifenauswahl die erforderliche Traglast (LI,Load Index) ignoriert.
    Wir haben es hier mit einem flotten Fahrzeug mit über 3 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht zu tun.
    Da wurde der Reifen 215/70 R 16 C (für Comercial) 108 (Traglast LI pro Rad 1000 kg) T (190 km/h),aus gutem Grund gewählt.
    Bei kleineren Reifen,Breite,Querschnitt wird die Auswahl knapp,wenn man alle Vorgaben einhalten will.
    Kann sein daß der Wunschreifen nicht mit den geforderten Eigenschaften angeboten wird.Für diese Fahrzeugklasse haben die Reifenhersteller ihre Van und Transporterreifen im Programm.
    Also auf die Traglastangabe beim Reifenangebot achten.
    Die Angabe der Achslasten kann man in Zulassungsbescheinigeung1,in Spalte 8.1 und 8.2, finden.Für den H1 Cargo z.B. wird eine zulässige Hinterachslast von 1860 kg angegeben,also sind mindestens 930 kg Traglast pro Rad,gefordert.
    Beim Traveller mit ca.150 kg weniger Gesamtgewicht wird die Achslat um diesen Betrag geringer sein,schau mal in die Papiere.


    Gruß Bernd

  • Hallo zusammen,


    und gleich schonmal Danke für diese schnellen Antworten! :thumbup:


    Von der Traglast her sehe ich keine Probleme (mein "Wunschreifen" ist ja auch ein Transporter Reifen mit entsprechender "Stabilität" - genaue Modellbezeichnung ist übrigens "Goodyear Cargo UltraGrip 215/65 R16C 109/107T")


    Nur steht eben im Schein und in den COC Papieren "nur" der 215/70er...


    Diese komischen "Herstellerbescheinigungen" (von denen hab ich sogar zwei - jeweils von Hyundai direkt) geben aber eben explizit die alternative Bereifung mit 2015/65 R16C 106/104 T M+S an... nur dass eben die jeweils angegebene Fahrzeug-Ident Nr nicht meine ist :( Da bei "Modell" aber trotzdem "H-1 bzw. Starex bzw. H-1 Travel" angegeben ist, vermute ich stark dass es grundsätzlich schon möglich wäre diese Reifen zu fahren, nur hat meine Nachfrage bei Hyndai keine direkte Klärung ergeben (die haben mich an den Händler verwiesen - der wiederum an den Hersteller).


    Aber vielleicht anders gefragt: welche Reifen fahrt ihr denn so und welche Erfahrungen habt ihr damit?


    Danke nochmal! :)

  • Moins


    Deine Wunschgrösse ist um 6,1 % -also erheblich- kleiner als die Seriengrösse (und verkürzen damit die Achsübersetzung), und das ist unabhängig von der Traglast, die Neko schon ansprach, ein Problem. Du müsstest vermutlich eine Tachoangleichung machen und das geht nicht, wenn Du die beiden Grössen abwechselnd fahren willst.


    Eine im Abrollumfang vegleichbare Grösse wäre z.B. 245/60-16 oder 255/60-16. Die liegen beide im Abweichungsbereich von 1 %.


    Bei Reifen der Serie 65 gingen 225/65-16 oder 235/95-16.


    Die Herstellerbescheinigung dürfte beim TÜV keine Probleme machen, da sich nur die laufende Nummer ändert, Fahrzeugtyp und -ausführung identisch bleibt.


    Zu Deiner letzten Frage: Seriengrösse bei 2wd-Modell, weil Niederquerschnittsreifen auf einem Bus absoluter Unfug sind. Sie verschlechtern die Dämpfung und erhöhen den Spritverbrauch.


    Beim 4wd fahre ich sogar höhere Flanken wie Serie 75 oder 85.

  • Hallo zusammen


    Also ich finde da nur einen kleineren Unterschied im Abrollumfang von 3%,zwischen 70er und 65er Querschnitt, bei 215 Breite und 16" .
    Das bedeutet der Tacho zeigt 3% mehr an wie die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit,also auch kein Grund zum Tachoangleich.
    Die 1 cm geringere Bodenfreihheit wird den Straßenfahrer nicht stören.
    Die verwendeten Sommerreifengröße von 215/60 R 17,ist nur 0,5% größer wie die geplanten 215/65 R16.
    Wenn man die Identnummer aus der Bescheinigung mal sehen würde, könnte man ja vielleicht was zur Wichtigkeit der fehlenden Ziffern sagen.


    Gruß Bernd

  • Moins


    Da hast Du Dich -oder der von Dir verwendetet Reifenrechner- aber kräftig geirrt.

  • Ok, sorry, hab den Fehler gefunden.


    Ich habe alles auf 16"-Felgen berechnet, und der OP hat dem auch nicht widersprochen.


    Tatsächlich hatte ER jedoch anfangs eine Wunschgrösse auf 17"-Felgen angegeben.

  • Hallo mal wieder :)


    nach langem hin und her, inkl. nochmaligem Nachfragen bei Hyundai und "beim Bekannten vom Bekannten" bei der DEKRA (scheinbar "gäbe" es irgendwelche Möglichkeiten - aber natürlich mit entsprechendem Aufwand verbunden) bleibe ich jetzt einfach mal bei den Hankook und hoffe mein Bauchgefühl wird von der Leistung wenn sie erstmal montiert sind positiv beinflusst 8)


    In diesem Sinne: nochmal vielen Dank für Eure Hilfe und Erklärungen - und bis bald in anderen Threads! :prost:

  • Moin, das Problem ist, dass die Reifen die man normalerweise für H1, VW Bus und co findet immer nur Cargo Reifen sind (am C bei der Reifenbezeichnung zu erkennen). D.h. die Pneus sind für eine wesentliche längere Kilometerleistung ausgelegt, damit Firmen und Paketdienste nicht alle 2 Jahre Reifen wechseln müssen bei hohen Fahrleistung. Dies kann natürlich nur erreicht werden wenn die Pneus nicht wie PKW Reifen aufgebaut sind und die Reifenmischung dementsprechend "härter" ist. Folge: Schlechte Fahreigenschaften bei Eis, Schnee und Regen.


    Ich habe mir statt der vorgeschriebenen 215/70R16C 108T Reifen ein Pendant aus dem SUV Sektor gesucht. Seit dem Reifenwechsel fährt Heins selbst bei schlechter Witterung wie auf "Schienen". Ein bissl Übertrieben, aber der Unterschied ist auf jeden Fall wie Tag und Nacht.


    Die Reifenbezeichnung hier 215/70 R16 104H. Um genau zu sein, meine Winterreifen sind die Continental 215/70 R16 104H WinterContact TS850 P SUV XL FR. Und ja der Traglastindex ist laut Vorgabe zu gering, aber seit Ende 2004 darf von der Herstellervorgabe abgewichen werden, wenn der Autohersteller in den Fahrzeugpapieren Reifen mit einem Lastindex fordert, der deutlich über der halben, maximalen Achslast eines PKW liegt. Siehe hierzu folgende Absätze: (Quelle: https://www.auto-motor-oel.de/.../)


    Tragfähigkeitsindex niedriger als erlaubt


    In Einzelfällen dürfen seite Ende 2004 auch Reifen mit einem niedrigeren Tragfähigkeitsindex gefahren werden: Nämlich dann, wenn der Autohersteller in den Fahrzeugpapieren Reifen mit einem Lastindex fordert, der deutlich über der halben, maximalen Achslast eines PKW
    liegt.*2

    Die maximale Achslast findet sich unter Ziffer 16 im „alten“ Fahrzeugschein bzw. in den Feldern 7.1 bis 7.3 in der „Zulassungsbescheinigung Teil I“.


    Müssen laut Fahrzeugpapieren beispielsweise Reifen mit dem Lastindex 91 (= 615 kg Höchstlast) gefahren werden und die maximale Achslast beträgt 1.060 Kilogramm, sieht die Rechnung folgendermaßen aus:

    2 Reifen x 615 kg (Tragfähigkeit) = 1.230 kg Gesamttragfähigkeit


    Maximale Achslast = 1. 060 kg


    Die geforderte Tragfähigkeit liegt also 170 kg (1.230 – 1.060) über der maximalen Achslast.


    In diesem Fall könnten statt der geforderten Reifen mit Lastindex 91 auch Reifen mit einem Lastindex 87 (545 kg Tragfähigkeit) gefahren
    werden. In diesem Fall wäre bei der Tragfähigkeit noch ein „Sicherheitspuffer“ von 30 kg vorhanden. (2 x 545 kg = 1.090 kg – 1.060kg = 30 kg)


    Da Reifen einer bestimmten Dimension meist auch die Tragfähigkeiten zugeordnet sind, hat man beim Reifenkauf nur wenig Wahl bezgl. des Load-Index. Vorteile ergeben sich also vor allem bei Fahrzeugen, für die der Hersteller z. B. die Verwendung von verstärkten Reifen (Reinforced) fordert, obwohl dies nicht dringend nötig wäre.

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