Mit Gallop durch die Winter

  • Hallo und guten Abend,


    da sich mein bisher treues Winterfahrzeug verabschieden wird, bin ich am Überlegen mir einen Geländewagen für den Winter zuzulegen. Ich weiß nicht warum, aber die Galloper gefallen mir sehr gut. Nun habe ich einen in Aussicht, einen 3l V6 mit originalen 107.000 km runter. Der Zahnriemen wurde in 2013 bei einem Kilometerstand von 80.000 gewechselt. Die Werkstattrechnungen sind soweit alle vorhanden.
    Als ich dann ein bisschen im Netz las, überkam mich der Schreck, ist dieses Fahrzeug wirklich so schlecht? Die meisten Kommentare waren aus den frühen 2000ern, d.h. das Fahrzeug hatte noch seine Kinderkrankheiten. Nun frage ich mich ob es bei dem oben angesprochenen Fahrzeug vielleicht doch einen Chance gibt dass es aus dem Gröbsten raus ist. Optisch steht er ganz gut da.
    Es wäre schön, wenn ich hier im Forum ein Feedback oder sogar einen kleinen Schubser in Richtung Entscheidung bekommen könnte.


    Schon mal "danke im voraus"


    Gruß,
    Hans

  • Der Galloper ist in seinen Grundzügen ein Mitsubishi. Kommentare setzen im Netz meistens nur die Unzufriedenen, oder hast du schon mal einen Lobeskommentar abgegeben? Was das Auto wirklich kann, steht in der TÜV-Statistik oder beim Mängelreport des ADAC. Andere Berichte werden eher subjektiv sein.

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Das es sich um, ein dem Mitsubishi vergleichbares, Fahrzeug handelt wusste ich schon. Schade dass es keine positiven, auffindbaren Kommentare gibt. Wenn man so schaut, dann werden jede Menge Fahrzeuge jenseits der hohen 200tkm verkauft. Das macht mich zuversichtlich dass man einen Galloper mit knapp 100Tkm noch ein paar Jahre schmerzfrei fahren kann.


    Und ja, wenn mir etwas gefällt teile ich es auch mit :-)

  • Hallo Hans Jürgen.


    Gut, man sollte schon ein bischen Humor mitbringen, um mit einem Galloper glücklich zu werden. Aber vergiss erstmal was Autobild, AMS, ADAC und die Bäckerblume über den Galloper in den ersten Jahren geschrieben haben. Die straßenlastigen Tester können mit solchen Geräten nix anfangen. Nicht vergessen die Preise gingen von 29000 DM bis 44000 DM für neue Autos. Die in Deutschland über Mitsubishi verkauften Galloper, erkenntlich am Mustang im Kühlerlogo, waren ganz O.K. Wenn man eine willige und fähige Werkstatt erwischt hat,haben die den Galloper in den 3 Garantiejahren gut in die Stiefel gestellt. Es gab offizielle Nachbesserungen bei Einspritzpumpen und Hitzeschutz im Motorraum. Der V6 Benziner hat bedeutend weniger Probleme.


    Die Grauimporte haben den Ruf in den ersten Jahren ruiniert. Galloper für Spanien, Portugal mit dem "H" am Grill, waren auch nicht schlecht. Die hatten teilweise keinen Airbag oder ABS, was sie noch unkomplizierter machte. Die Südamerika Galloper, erkenntlich am Hochdach (10 Sitzer) und Blattfedern an der Hinterachse, sind nicht so empfehlenswert. Hier war noch das ältere Getriebe, was auch schon im Pajero Probleme machte, verbaut. Zusätzlich war die Hinterachsübersetzung für deutsche Verhältnisse viel zu kurz, was zu hohen Verbräuchen und auch Schäden an Motor und Getriebe führte. Rostschutz, kaum vorhanden. Wer dann noch bei einen windigen Importeur gekauft hatte und Kurzzeit Garantie auf den Kosten sitzen blieb, hat dann am Galloper kein gutes Haar gelassen, bei seinen Äusserungen im Netz. Die Ersatzteillage beim Händler wird eher besser mit den Jahren. Bei Hyundai oder Mitsubishi gibt es das meiste innerhalb von 2 Tagen, kostet natürlich. Eigenimport aus USA und Korea funktioniert auch.


    Die jetzt nach 15 bis 20 Jahren übergebliebenen Galloper dürften alle Kinderkrankheiten hinter sich gelassen haben. Grosses Problem Rost, nicht nur äusserlich, Falzen der Kotflügel inspizieren, auch unter den Wagen schauen. Hier ist der Leiterrahmen aus geschweissten Profilen anfällig. Ist alles mit Bitumenunterschutz zugekleistert, vorsicht! Man sollte mit dem Zeigefinger in die Rahmenöffnungen tasten.


    Hier wird man folgende Zustände vorfinden:
    Halbgefüllt mit feuchtem Waldboden, Pferdewiese oder Sand, Schlamm. Oder halbgefüllt mit Rostbröseln, fühlt sich an wie Frühstücksflocken. Die Kombination aus diesen Zuständen wird auch gern, als rostfrei angeboten. Ein Kunststoffhammer zum Rostklopfen am Rahmen ist auch nicht verkehrt, wenn der Verkäufer nichts dagegen hat.


    Sollte all dies nicht zutreffen,sondern der Rahmen ist innen sauber, Wachs oder fettbasierte Korrosionsschutzmittel wurden verwendet, hast Du Glück gehabt.


    Gruß Bernd

  • es wird definitiv ein V6 Beziner. Er hat auch ein "H" im Grill, aber der Besitzer meint es sei ein deutsches Fahrzeug ?!.


    Er würde auch mit mir zum TÜV fahren, das schafft schon mal Vertrauen.


    Korrosionsschutz hat er, nun bin ich nur gespannt ob zugekleistert oder gewachst.


    Ich halte euch auf dem Laufenden :-)

  • Hallo Hans Jürgen


    Ist das ein 3 oder 5 Türer ?
    Schalter oder Automatik?
    Hauptsache an der Hinterachse sind keine Blattfedern.
    Dann wird das ein für Europa gebauter Galloper sein.Die haben auch die Rück/Bremslichter und Blinker in der Stoßstange.
    Falls Du die VIN schon hast, kann man noch mehr Details erfahren.
    Wenn der Verkäufer nicht gerne volltankt ist das ein Zeichen für einen durchgerosteten Tank.
    Frag mal nach den 12 Schmiernippeln die beim Service geschmiert werden sollen,achte auf die Reaktion.
    Achte beim Schalter auf die Syncronisation und die Kupplung. Ebenfalls auf Brummgeräusche von der Kardanwelle achten.
    Durch die Kotflügelverbreiterungen sieht man keinen Rost an den Falzen der Radläufe,aber wenn man die oberen Rückleuchten mit 4 Schrauben abnimmt kann man die Falzen von innen sehen.Wenn hier knusperiger Rost dominiert gleich die Kosten einkalkulieren.
    Teppich im Laderaum anheben,zwischen Kotflügeln und Bodenblech gibt es oft Durchrostungen.
    Die Leitungen für die hintere Heizung ,eventuell Klima, unter dem Auto, sind auch oft marode.


    Gruß Bernd

  • Hallo Bernd,


    ich habe jetzt noch einen anderen gefunden, es ist ein Dreitürer Automatik. Aus den Bildern sieht er sehr gut aus. Es wurde auch viel gemacht:


    Gepflegter, gut erhaltener Galloper 3.0 V6 Benziner aus zweiter Hand mit nachweisbaren 132307 original-Kilometern. Zahnriemen gewechselt bei Km: 127.000 im Jahre 2016. Der Galloper fährt absolut einwandfrei.
    Reinsetzten und losfahren. Dank der zulässigen Anhängelast von 3000 Kg ein ideales Zugfahrzeug! Mit zuschaltbarem Allradantrieb und Geländeuntersetzung sowie automatischer Differentialsperre in der Hinterachse. Der Wagen ist angemeldet und wird noch gefahren, so dass jederzeit eine Probefahrt möglich ist. 2012 Neuer Kat G2 (also günstige Steuer 220€ und Versicherung 1/4 Jahr 104€ Haft.), 2014 neuer Anlasser, 2015 Neuer Kühler mit Wasserpumpe, 2016 Bremsen vorne neu, Stoßdämpfer neu, 2016 Auspuffanlage kompl. ab Kat neu, 2016 Scheibenwaschpumpe, Zündkabel, Zündkerzen, Luftfilter, Ölfilter neu vor dem letzten Tüv alle Bremsleitung vom den Rost entfernt und konserviert und 2015 Unterbodenschutz komp. gemacht.


    Das erste Gespäch war auch positiv. Gerne werde ich deine Tipps beherzigen. Nochmal vielen Dank dafür :-)


    Gruß,
    Hans-Jürgen

  • Klingt ganz gut. Bei Fahrzeugen aus "Küstenstädten" immer besonders nach Rostschäden suchen, die Salzhaltige Luft kann sehr aggressiv werden.... :flüster: Ich würde auch die 200€-Option für neuen TÜV ziehem, bzw sollte das als VB mit im Preis sein.

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Ja, ich bekomme auch noch mehr Fotos, Innen- und Motorraum, und ich denke da fahre ich hin. Preislich haben wir uns auch schon weitestgehend geeinigt.
    Bald habt ihr mich hier "an der Backe" :winke:

  • Hallo zusammen.


    Der Lübecker Galloper ist die Variante "Innovation".
    Der war mit sportivem Zubehör bedacht worden und sollte an den erfolgreichen Paris Dakar Gewinner Pajero Evolution erinnern.
    Fahrwerk,Motor und Getriebe werden dem Anspruch aber nicht gerecht.
    V max 175 km/h, 13 sek bis 100 km/h, ca. 12 - 13 L/100 km bei sinniger Fahrweise.Automatik hat noch keine Wandlerüberbrückungskupplung oder elektronische Steuerung.
    Die schönen Felgen auf diesem Exemplar sind aber nicht original,hoffentlich sind die eingetragen oder es sind Gutachten dabei.
    Das versprochene Sperrdifferential ist wahrscheinlich nur eine serienmässige Limited Slip Differentialbremse,die aber auch hilfreich ist.
    Die serienmässigen Automatikfreilaufnaben sollte man gegen manuelle Freilaufnaben tauschen, ca.120,- € .Dann kann man bei jeder Geschwindigkeit, ohne Angstschweiss, den Allrad zu und abschalten.


    Gruß Bernd

  • So, am Freitag wird es konkret. Ich freue mich schon darauf das Fahrzeug anzuschauen.
    Falls ihn ihn gleich mitnehme , sind es knapp 300km die ich zu fahren habe. Mal schauen, ist ja kein Gleiter, was die Bandscheiben sagen ;)!


    Ich halte euch auf Stand :)

  • Also, letzte Preis war 2.500€. Keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist ;-) Ich habe den Wagen und ihr habt mich "an der Backe" :-)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!