Hallo Zusammen,

erstmal kurz zu mir:
Ich bin der Snoop, der seiner Frau eine günstiges kleines Auto für den Winter gekauft hat.
Rein Schraubertechnisch bin ich berufsbedingt nicht der Dümmste, weiß mir also zu helfen.

Nun zum eigentlichen "Problem":
Wir haben gerade einen Atos 1.0 Bj. 2000 mit knapp 70.000km von einer älteren Dame gekauft. (das ist noch nicht das Problem )

Beim Kaltstart dreht der Motor extrem hoch (gefühlte 2000-3000 UpM),
wie man es von alten Motoren mit Choke-Klappe kennt.
In der Warmlaufphase bleibt diese hohe Drehzahl auch beim Schalten der einzelnen Gänge kurz bestehen, also die Gaswegnahme ist quasi zeitverzögert.
Bei betriebswarmem Motor ist dieser Spuk dann vorbei.

Ist das Motorsteuerungstechnisch für dieses Baujahr normal, oder spinnt da evtl. ein Sensor?

Eine Bitte noch an die helfenden Antworter:
Bitte schreibt mir keine Tipps wie "da würde ich mal zum freundlichen Hyundai Händler fahren" oder
"davon muß man aber die Finger lassen, da darf nur der Fachmann ran".

Ich suche, falls es eine Fehlfunktion sein sollte, konkrete Hinweise wo ich mit der Fehlerdiagnose anfange.
Den Rest kriegen wir beim Bügeln

Also nix für Ungut und ich freue mich auf Euren kompetenten Support!

Ciao
Snoop

hallo Snoop und willkommen im Forum

das ist bei dem Atos in gewissem Maß normal... Meiner dreht auf 1200 bis 1500 hoch wenn er und die Umgebung kalt ist... Nach 5min oder sowas regelt sich das dann auch wieder ein... Hab halt den neueren 1.1. Weis nicht ob das vielleicht bei dem 1.0 noch höher geht... 3000 wäre heftig... 2000 bei nem sehr kalten Motor m.E. noch normal... Solange sich das selbst wieder einregelt würd ich mir da keine größeren Gedanken drum machen...

Greeze
Master0077

Hi Master0077,

danke für die Antwort.
Ich habe zwischenzeitlich weitere ähnliche Antworten im Netz gefunden. Dann nehmen wir das mal als gegeben hin. Am meisten stört mich an der Sache, dass der Motor in den ersten Minuten sogar beim Gangwechsel hochjault.

Da brauche ich mich über den Motorölverbrauch auch nicht zu wundern...

Ciao
Snoop

Wie lang ist das Öl denn schon drin? Kann natürlich sein, dass das Öl schon zu dickflüssig geworden ist und bis es warm ist mehr "Druck" und damit vielleicht mehr Motorleistung braucht...
Ist aber nur eine Vermutung auf absoluter Theorie^^

Aber der Atos hört sich ja auch recht laut an, kann durchaus auch sein, dass er einfach nur auf 1500 dreht und du bist ein BMW gewohnt der bei 5000 umdrehungen immernoch locker leicht dahinschwebt

Hallo Zusammen,

erstmal herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten.

Was mir jetzt nach den ersten paar Tagen zu diesem Thema noch aufgefallen ist:
Die hohe Leerlaufdrehzahl beim Starten senkt sich nach einigen Sekunden deutlich ab.
Damit kann man leben.
Allerdings ist der stark verzögerte Drehzahlabfall beim Schalten schon seeeehr gewöhnungsbedürftig.
Ist der Minimotor erst mal einigermaßen auf Temperatur, ist alles OK.

Thema Ölverbrauch:
Beim Kauf fehlten 1,6 Liter Motoröl!!! Seit dem letzten Ölwechsel wurden genau 13.000km
abgespult, ohne auch nur einmal den Stand zu prüfen...Unverantwortlich!
Ich habe den Ölstand erstmal korrigiert und "spüle" damit den Motor für einige hundert Kilometer,
bevor ich einen Öl.- u. Filterwechsel mache.
Ob beim letzten Ölwechsel von der freien Werkstatt überhaupt die volle Menge eingefüllt wurde, weiß ich natürlich nicht.
Von daher kann eine seriöse Verbrauchsanalyse erst nach dem nächsten, dokumentierten, Wechsel erfolgen.
Aber wie gesagt, hohe Drehzahl bei kaltem Motor ist und bleibt die Ursache Nr. 1 für erhöhten Ölverbrauch und natürlich erhöhten Verschleiß.

Ciao
Snoop

Zitat

Original von murgiverde

----> quatsch! dann überleg mal, denn nach deiner schlussfolgerung müßte dann ja jeder atos nen erhöhten ölverbrauch haben, oder?

greetz

Das ist kein Quatsch, sondern eine physikalische Logik und war von mir als grundsätzliche Möglichkeit gedacht.
Die mechanischen Bauteile eines jeden Aggregates sind in ihren Fertigungstoleranzen so ausgelegt,
dass das Zusammenspiel der verschiedenen sich berührenden Komponenten im Betriebszustand gewährleistet ist.
Als Betriebszustand bezeichnet man bei einem Verbrennungsmotor z.B. die Betriebstemperatur und nicht die Warmlaufphase.
In der Warmlaufphase haben die Komponenten unterschiedliche Temperaturen.
Zusätzlich gibt es unterschiedliche Wärmeausdehnungen der verschiedenen Werkstoffe.
Erst bei Betriebstemperatur haben alle Komponenten ihr "Arbeitsmaß" erreicht und arbeiten "harmonisch" zusammen.

Jeder Automobilbauer gibt an, dass erhöhter Verschleiß durch 2 Faktoren begünstigt wird:
1. Kurzstreckenfahrten (Betriebstemperatur wird nicht erreicht)
2. Hohe Drehzahlen im Bereich der Maximaldrehzahl (Betriebstemperatur wird überschritten)

Ob der ein oder andere Motor jetzt mehr oder weniger anfällig für erhöhten Verschleiß,
also auch Ölverbrauch ist, liegt zu guter Letzt auch an den technisch bedingten Fertigungstoleranzen bei der Montage.
Bsp.: Zylinderkörper im oberen Toleranzbereich - Kolben und Kolbenringe im unteren Toleranzbereich=
Mehr Luft zwischen den Komponenten als im umgekehrten Fall, begünstigt erhöhten Ölverbrauch.

Sowas nennt man in der Fachsprache auch "Streuung".

So, jetzt muß ich aber langsam mal los, Öl nachfüllen...

Ciao
Snoop