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11.04.05 – Mal ehrlich: Viel Auto braucht ein Mensch eigentlich nicht, um von A nach B zu kommen. Gut, ein bisschen Fahrkomfort wäre nett und das eine oder andere Sicherheitsfeature hat man auch gern mit an Bord. Natürlich sollte auch das Design ansprechend und die Ausmaße überschaubar sein. Der Hyundai Atos erfüllt all diese Anforderungen und kostet zudem weniger als 10 000 Euro. Der Fünftürer ist in zwei Ausstattungsvarianten erhältlich. Die Basisversion kostet 8 590 Euro, die gefahrene Comfort-Version knapp 9 300 Euro. Angetrieben wird der Fronttriebler von einem 1,1-Liter-Benzinmotor mit 43 kW/59 PS Leistung.
Wenn man ein schlichtes Äußeres zu schätzen weiß, wird man den Atos mögen. Hyundai hat beim Design auf Schnörkel und Spielereien verzichtet und dennoch dem Kleinwagen ein hübsches Antlitz verpasst. Die leicht nach hinten ansteigende Gürtellinie wirkt dynamisch, die tiefgezogenen Seitenschweller verleihen dem 3,57 Meter langen Fahrzeug mit Steilheck eine sportliche Note. Bei der Comfort-Version sind zudem die Türgriffe und Außenspiegel in Wagenfarbe lackiert.
Im Innenraum wird das Konzept der Unauffälligkeit geschickt fortgesetzt. Schlicht und etwas trist, aber nicht unansehnlich ist auch das Cockpit geraten. Die Flächen aus grauem Einerlei werden aber durch einige Nischen aufgelockert. Schnell bemerkt man allerdings, dass die Sitze zu wünschen übrig lassen. Die Sitzfläche ist für langbeinige Menschen zu kurz und insgesamt sind sie bei Fahrergrößen über 1,70 Meter nicht optimal einstellbar. Der Radstand von 2,38 Metern kommt dafür den zwei möglichen, ausgewachsenen Fondpassagieren zugute, denen dadurch genug Beinfreiheit für Fahrten von zwei Stunden Dauer zur Verfügung steht. Entsprechend reicht der Platz für die Mitnahme von Kindern. Doch auch wenn die Fondtüren mit einer Kindersicherung versehen sind, sucht man eine Iso-Fix-Befestigung für den Baby-Sitz vergebens. Der Kofferraum fällt mit 263 Litern Ladevolumen klassengerecht aus und ist durch Umklappen der Rücksitzbank auf 1 084 Liter erweiterbar. Schwere Einkauftüten können dank der niedrigen Ladekante einfach verstaut werden.
Hat man trotz aller Sitzprobleme seine Kompromissposition gefunden, steht einer flotten Fahrt nichts mehr im Weg. Der kleine Koreaner überrascht mit einer lebhaften Maschine, trotz der geringen Leistung von 43 kW/59 PS und einem bescheidenen Drehmoment von 89 Nm. Der Motor, der auch im Getz eingesetzt wird, treibt den Atos in der Stadt gut voran, und in Kombination mit seiner Wendigkeit und der direkten Lenkung macht das Wieseln durch den Feierabendverkehr sogar Spaß. Außerhalb geschlossener Ortschaften sollte man riskante Überholmanöver jedoch unterlassen, denn ab einer Geschwindigkeit von 90 km/h muss für eine weitere Beschleunigung Geduld aufgebracht werden. Entsprechend lang dauert es, bis er seine Spitzengeschwindigkeit von 146 km/h erreicht hat. Spartanisch, aber in dieser Klasse üblich fällt die serienmäßige Sicherheitsausstattung mit ABS und zwei Frontairbags aus.
Zudem hält sich sein Durst in angenehmen Grenzen. Durchschnittlich 5,5 Liter Normalbenzin verbraucht der in Indien gefertigte Stadtfloh. Auch sonst sind die Kosten angenehm niedrig. 81 Euro werden im Jahr an Steuern fällig. Die Beiträge für die Haftpflichtversicherung wie beispielsweise bei der AXA belaufen sich auf 437 Euro. Beim Blick auf die Gesamtkosten wirkt der Atos schon fast schön. Mehr Auto braucht man wirklich nicht, um von A nach B zu kommen. Silke Koppers/mid
quelle: auto-presse.de