"Hyundai mahnt gewerbliche Verkäufer von Reimporten ab"

  • Hyundai müsste nur für diese Fahrzeuge die 5-Jahres-Garantiezusage auf die gesetzliche Mindestgewährleistungsfrist innerhalb der EU reduzieren - und schon wäre es vorbei mit dem Interesse an den EU-Reimportfahrzeugen.... :flüster:

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Das wird nicht gehen, wegen EU und so... Ausserdem geht es in dem Artikel nur um Reimportfahrzeuge die nicht aus der EU stammen bzw. nicht aus dem "europäischen Wirtschaftsraum", in diesem Fall Autos aus den Balkanstaaten. Also den Reimport innerhalb der EU werden se nicht verhindern können, aber den Reimport aus nicht EU Staaten vielleicht schon. ICh bin mal gespannt.

  • holzwurm
    EU-Reimportfahrzeuge sind Autos, die innerhalb der EU hergestellt und dann ins Nicht-EU-Ausland geliefert worden sind. Von dort finden diese dann den Weg in die EU zurück, und werden dadurch zum RE-Import. Und diese sollten dann nur 2 Jahre statt 5 Jahre Garantie erhalten, was den gesetzlichen Vorschriften nicht widerspricht. Das würde den Hype auf solche Billigkracher erheblich mindern, da bin ich mir absolut sicher!

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Tut mir leid, aber ich dafür hätte ich kein Verständnis. Wir haben schon seit ein paar Tagen den EU-Binnenmarkt. Warum sollte einem Käufer verweigert werden dürfen, ein Auto aus einem anderen EU-Land zu erwerben? Oder einem Verkäufer, ein EU-Fahrzeug zu verkaufen? Der Zweck des Binnenmarktes ist es doch, durch das Kaufverhalten (= z. B. im billigeren Nachbarland zu kaufen) nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage ein faires und angemessenes Preisniveau zu erreichen.


    Würde man den Kauf von EU-Fahrzeugen erschweren, wäre ein Preisanstieg bei den über die Händlerkette des Importeurs/Herstellers vertriebenen Fahrzeugen die Folge.


    Bei Fahrzeugen aus Nicht-EU-Ländern ist es komplizierter, hier könnte evtl. ein Eingreifen in den Markt durch den Hersteller/Importeur zulässig sein. Könnte evtl., mehr nicht! Im Grunde halte ich auch davon nichts, den wir leben nun einmal in einer international geprägten Welt. Also wie gesagt: Egal ob Ihr konservativ beim Vertragshändler oder preisgünstiger beim EU-Händler kauft; daß es die EU-Händler mit ihren attraktiven Angeboten gibt sorgt dafür, daß die Preise der Autos halbwegs bezahlbar bleiben.


    Gruß Michael

  • Bei Fahrzeugen aus Nicht-EU-Ländern ist es komplizierter, hier könnte evtl. ein Eingreifen in den Markt durch den Hersteller/Importeur zulässig sein.

    Genau darum geht es, und genau darauf beziehen sich meine Beiträge hier!

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Das Problem dabei ist, daß es solche Fahrzeuge am Markt eigentlich gar nicht gibt. Ok, gar nicht stimmt nicht ganz, aber sie haben keine Marktbedeutung. Üblich und verbreitet sind die normalen EU-Fahrzeuge. Hergestellt in einem beliebigen Land innerhalb oder außerhalb der EU, aber innerhalb der EU auf den Markt gebracht.


    Solche Fahrzeuge sind auch für die Käufer der regulären Importfahrzeuge wichtig, da sie den Marktpreis regulieren.


    Gruß Michael


    Nachtrag: Daß es gut ist, daß man die Importeure und Hersteller nicht beliebig schalten und walten lässt, sieht man ja daran, daß Hyundai trotz wackeliger Argumentation versucht, hier den gesetzlich zugesichterten freien Markt zu behindern!

  • Die bisherige Marktbedeutung ist sicherlich (noch) gering, das kann sich aber sehr schnell ändern! Vor 10 Jahren war der Anteil von EU-Importen auch noch deutlich bedeutungsloser als jetzt - aber der Markt schläft nicht... :D

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • daß es die EU-Händler mit ihren attraktiven Angeboten gibt sorgt dafür, daß die Preise der Autos halbwegs bezahlbar bleiben.

    Das halte ich aber für ein "Märchen". Mach Dir mal die Mühe und vergleiche mal was jemand vor 30 Jahren verdient hat und was da ein vergleichbares Auto gekostet hat. Da ich dein Alter nicht kenne gebe ich Dir mal ein Beispiel. Ich habe mir 1985 einen Opel Kadett D/SR gekauft. Der hatte als Ausstattung Recaro-Sportsitze, Servolenkung (Serie) und das wars. Keine Klimaanlage, keine el. Fensterheber kein Radio, war nicht Serie, etc. Das Auto hat gekostet 18TDM. Verdient habe ich zu der Zeit, ist kein Geheimnis 1800DM netto im Monat. Heisst also Auto hat fast ein Jahresgehalt gekostet.


    Dann vergleiche das mal mit dem einfachsten I30 und was der an Ausstattung bietet und was der kostet. Das gleiche Märchen ist es das der Sprit teurer geworden ist. Auch das habe ich mal nachgerechnet mit Werten von 1986 und einen Preis wo er noch bei 1,50€ lag. Prozentual bezogen auf den Verdienst den ich 1986 hatte und den ich etwa 2013 hatte war der Sprit nicht teurer. Hinzu kommt noch das die Autos heute trotz Mehrleistung, mehr Komfort sprich Klimaanlage weniger Sprit verbrauchen.


    So ist es.

    Gruß Axel


    E-Autos, die Prophezeiung für Umweltidioten
    Ich fürchte keine Kreatur ausser einer.......den Menschen, und zur Zeit die Grünen.=O

  • Das ist - leider! - blanker Unsinn. Kraftfahrzeuge gehören zu den Gütern, deren Entwicklung und Produktion immer günstiger geworden ist. Die Marge ist höher geworden.


    Die EU-Händler haben einen großen Einfluß auf die Bildung von marktgerechten Preisen.


    Früher kosteten gute Fernsehgeräte mehr als ein Jahresgehalt, dann irgendwann ein Monatsgehalt und inzwischen kann ein durchschnittlicher Arbeitnehmer ein Flachbildfernseher mit 30" bis 40" Diagonale mit dem Einkommen einer halben Woche bezahlen. Willst Du jetzt ernsthaft die Elektronik-Discounter, Amazon & Co. abschaffen, nur um wieder "nur" ein Monatsgehalt für eine Flimmerkiste zu bezahlen? Wohl kaum, oder?


    Der einfache i30 hat Hyundai incl. Entwicklungs- und Produktionskosten gemessen an der Kaufkraft weniger gekostet als der Kadett 1985 General Motors gekostet hat. Warum soll Hyundai das billigere Auto teurer verkaufen? Klar, Hyundai würde das gerne machen, aber ein angemessener und fairer Marktpreis wäre das nicht. Daß der übliche Preis nicht zu sehr abhebt ist nicht nur, aber eben auch, ein Verdienst der Parallelanbieter wie den EU-Händlern.


    Gruß Michael

  • Und hat sich seit der Abmahnung der Reimporthändler etwas geändert? Sind Preise oder Lieferzeiten anders?


    Wenn sich nix ändert, wozu dann die Abmahnung? :cheesy:

    "Ich finde es persönlich sehr schade, das hier zum Nachteil der Qualität des Forums eine längere Mitgliedschaft von Schlicksurfer in Kauf genommen wird.
    (Zitat Robert Grotz am 05.01.2017 im Offroad-Forum) http://www.offroad-forum.de

  • Ich vermute, man versteht hier weder den Sinn, noch die Intention seitens Hyundai.
    Im Übrigen sind bislang keine 10 Vertragshändler (manche sprechen von z.Zt. lediglich 2 Vertragshändlern) abgemahnt worden, und eben die nicht autorisierten Wiederverkäufer.
    Das wird auf Preise und Lieferzeiten wohl kaum Einfluss haben.
    Hier geht es um Markenrechtsverstöße die von Unternehmen begangen werden, indem sie Fahrzeuge entgegen ihrer Bestimmung und gegen den Willen des Herstellers aus Nicht-EWR-Ländern in den EWR einführen.

  • Womit wir mit dem Posting Nummer 9 wieder weiter machen können:

    Zitat

    Das Problem dabei ist, daß es solche Fahrzeuge am Markt eigentlich gar nicht gibt.

    Importe aus Nicht-EU-Ländern sind nicht üblich, die gängigen Parallelimporte sind EU-Fahrzeuge. Weshalb man schon lange nicht mehr von Grau- oder Parallelimporten spricht, es hat sich längst der Begriff EU-Fahrzeug durchgesetzt. Weil Autos aus anderen Märkten im Vergleich zu den EU-Importen schlicht in aller Regel zu teuer sind. Es gibt Ausnahmen wie US-amerikanische Modelle, aber um die geht es hier ja nicht.


    Zurück zur Abmahnung: Egal für welchen Markt auf der Welt das Fahrzeug vorgesehen war, finde ich es unmöglich bzw. rechtsmissbräuchlich, wenn der deutsche Importeur hier Händler abmahnen lässt. Wir haben Gewerbefreiheit und eine Ware, die nicht gegen regionale Vorschriften verstösst muß in einem Drittland von einem Händler gekauft und in Deutschland unter Beachtung der einschlägigen Vorschriften wie Mehrwertsteuer und Zoll weiter verkauft werden dürfen.


    Irgendwie hat Hyundai Deutschland das mit der freien Marktwirtschaft falsch verstanden: Das mit dem freien Markt soll in erster Linie dem Verbraucher nützen, nicht großen Gewerbetreibenden ermöglichen, die kleinen Gewerbetreibenden platt zu machen.



    Gruß Michael

  • So weit, so gut. Problematisch wird es allerdings spätestens dann, wenn bei sinkenden Fahrzeugpreisen die Löhne in der Branche steigen sollen. Und immer mehr Arbeitsplätze werden von Robotern besetzt - warum wohl?

    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die ich sehe, eine die du siehst, und eine die wir beide nicht sehen.....

  • Handelt es sich um ein Auto, das zunächst außerhalb der Grenzen der EU in den Handel kam, dann ist das Einführen in die EU eine Markenrechtsverletzung.
    Hyundai beruft sich in seinen Abmahnungen auf sein Markenrecht in der EU und sieht dieses durch den Vertriebsweg der Fahrzeuge durch ein Nicht-EU-Land verletzt.
    Und das vollkommen zu Recht!

  • Es fällt nicht nur in diesem Thread auf, aber hier werden regelmäßig die verbraucherfeindlichsten Positionen vertreten, die ich jemals in einem Kfz-Forum gelesen habe.


    Sprechen wir mal nicht von Hyundai, sondern betrachten den in Deutschland sicher wichtigeren Kraftfahrzeughersteller VW. Die Rückstellung eines hohen Milliardenbetrags(*) konnten die mal eben aus der Portokasse stemmen. Nach den Vorjahren, wo es zum Jahresende für jeden (!) Mitarbeiter im Geltungsbereich des Haustarifvertrages Jahr für Jahr hohe Prämien von bis zu mehr als 9.000 € gab, müssen sich die Mitarbeiter nach den skandalbedingten mageren 5900 € des Vorjahres nun mit 3.950 € begnügen. Wobei wir von Mitarbeitern reden, die in der untersten Gehaltsstufe des Hausttarifs inzwischen Monat für Monat über 3.300 € Brutto verdienen, die Elektriker, Mechatroniker und anderen Fachkräfte der Instandhaltung bekommen fast 1.000 € mehr.


    Warum gibt es diesen Haustarif und warum kann ein Konzern wie VW die Kosten des Skandals so gut wegstecken? Weil in dieser Branche noch immer Geld wie Heu verdient wird.


    Daß die Einfuhr eines nicht für den europäischen Markt vorgesehenen Produktes eine Markenrechtsverletzung ist, bestreite ich mit meinem Laienwissen aus meinem Studium. Es bestreiten aber auch viele Juristen. Gut, das muß nichts heißen, weil man fünf Antworten bekommt, wenn man vier Juristen fragt, aber ich sehe hier einen klaren Rechtsmissbrauch. Dem Abmahner ist sehr wohl bewußt und bekannt, daß der Abmahnung die Rechtsgrundlage fehlt, aber die Abmahnung an sich behindert den abgemahnten Unternehmer bereits bei seiner Geschäftsausführung und schädigt dessen Geschäftsgrundlage.


    Und wem schadet das noch? Letztlich den Endkunden.


    Die sich hier hinstellen und das auch noch gut finden! Der nicht nach VW-Haustarif bezahlte Normalkunde soll gefälligst mit seinen paar Kröten die hohen Einkommen der VW-Mitarbeiter und vor allem die Millionen-Boni der Führungsetagen bezahlen. Hier geht es zwar um Hyundai, aber das Prinzip ist gleich. Das Schlachtvieh bettelt, endlich geschlachtet zu werden. Kann sich ein Importeur eigentlich noch bessere Kunden wünschen?



    Damit wir uns nicht falsch verstehen, die hohen Einkommen der VW-Mitarbeiter finde ich gut, denn die bedeuten eben auch hohen Konsum. Es gab da einen Amerikaner, der das Prinzip früh begriffen hat: Henry Ford. Er bezahlte seinen Mitarbeitern mit 5 $ am Tag das doppelte dessen, was damals üblich war und er senkte die Preise seiner Produkte so sehr, wie es ihm möglich war. Warum? Nun, so konnten seine Mitarbeiter die von ihnen gebauten Autos selber kaufen. Unterm Strich profitierten davon alle.


    Gruß Michael


    (*) 7 oder 8 Milliarden € waren es wohl bei der ersten Rückstellung. In der nächsten Dekade werden von vielen Fachleuten Gesamtkosten von 50 bis u. U. über 100 Milliarden € erwartet.

  • Alles richtig , aber so läuft nunmal die Wirtschaft .
    Es ist doch gang und gäbe . LEIDER .
    Produkt wird hergestellt . Anschließend haut man 300 und mehr % drauf .
    Ja ich weiß da kommt die Lieferkette dazu und blabla .....
    Der Käufer als guter Kunde erhält dann 40% Rabatt und schlägt seinem Endkunden wieder 100% drauf.
    Warum kann man nicht einfach einen Preis festlegen und der bleibt , weil er vernünftig kalkuliert ist und jeder damit und davon leben kann !
    Wer zahlt z.B. den Listenpreis für ein Auto ?
    Wenn ich sehe das Händler Autos anbieten die bei etwa 30.000. € Listenpreis für 22.000 € angeboten werden und trotzdem noch daran verdient wird .


    Aber generell finde ich es fragwürdig , da Hyundai eigentlich eine vernünftige Preispolitik hat , man also ein gutes Preis/Leistungverhältnis hat .
    Sich dann ein Auto noch billiger anzuschaffen und dann aber volle Garantie und alle Annehmlichkeiten mitnehmen wollen .
    Dann würde das System bald nicht mehr funktionieren .
    Schließlich bezahlen alle die Leistungen u.a. durch die im Vergleich zur Konkurrenz recht kurzen Wartungsintervalle .


    Letztlich aber auch das Prinzip von leben und leben lassen .

    [font='Verdana, Helvetica, sans-serif'][i]Träume nicht Dein Leben - Lebe Deinen Traum

  • Hier werden doch Äpfel mit Birnen verglichen.
    Die Boni in den Führungsetagen haben nichts zu tun bei dem Thema Markenrechtsverletzung.
    Und Gehälter von Mitarbeitern, egal, ob VW oder anderswo haben ebenso nichts mit dem Thema zu tun.
    Wenn Ihr ein paar Euro beim Kauf von EU-Fahrzeugen, oder auch von solchen per Markenrechtsverletzung eingeführten Fahrzeugen, spart, wird Hyundai (VW) nicht ärmer, verdient der MA am Band nicht mehr und nicht weniger, und das Schlachtvieh, wie es hier genannt wird (wäre nicht meine Ausdrucksweise), nimmt auch keinen Schaden dabei, wenn es diese Autos nicht mehr gibt.
    Hyundai hat Verantwortung gegenüber seiner Händlerschaft; zeigt diese, und das ist gut und richtig so.
    Wie Thora schreibt: Das System braucht Strukturen und muss funktionieren; Anarchie hilft niemandem.
    Im Übrigen kreide ich die hohen Boni und die niedrigen Löhne in unserer Gesellschaft ebenso an.Aber -wie gesagt- ist das ein ganz anderes Thema.

  • Ich bezog mich u. a. auf diese Aussage:

    Zitat

    Problematisch wird es allerdings spätestens dann, wenn bei sinkenden Fahrzeugpreisen die Löhne in der Branche steigen sollen.

    Das ist schlicht falsch und das wollte ich deutlich machen. Es gibt nur wenige Branchen, denen es so gut geht. Bei den klassischen Industriebranchen gibt es keine. Besser stehen nur die neuen Medien (siehe Google & Co.) und die Hardware dafür da (siehe Apple, Samsung & Co.).


    Die Geschichte mit dem Markenrecht halte ich für falsch. Es ist für die Händlerschaft nicht von Nachteil, wenn Fahrzeuge auf alternativen Vertriebswegen zu den Kunden kommen, ganz im Gegenteil: Die Händler gewinnen so zusätzliche Werkstattkunden die sie dringend brauchen, weil die Margen der Autoverkäufe oftmals nicht reichen, um die überflüssigen protzigen Glaspaläste zu finanzieren.


    Was den meisten Autokäufern nicht bewußt ist, sind die Summen für die Glaspaläste, die in der Kalkulation des Verkaufspreises eines Autos beim Vertragshändler stecken: Im Schnitt sind die vierstellig. Pro Auto. Selbst im Kaufpreis eines i10 für unter 10.000 € steckt locker ein Tausender dafür, daß man das Auto in einem Protzpalast kauft.


    Stehen zu viele Autos auf dem Hof, dann werden gerne Autos auch gerne ohne Gewinn abgegeben. Das ist bei dem harten Wettbewerb in der Branche nicht ungewöhnlich. Verdient wird dann an den Werkstattbesuchen. Dumm nur, daß da wegen der Qualität der Fahrzeuge auch nicht mehr viel verdient wird. So viel bringen die Inspektionen auch nicht ein und an Garantiearbeiten fällt auch nicht viel an. Ab und an mal eine Unfallreparatur, aber das war es dann auch.


    Jedes als EU-Import verkaufte Auto ist eines mehr in der Werkstatt. Warum? Weil der Kunde des EU-Importeurs sein Auto nicht 2.000 € teurer beim Vertragshändler gekauft hätte, wenn es den EU-Handel nicht mehr gäbe, sondern woanders ein billigeres Auto gekauft hätte.


    Sicher, das gilt nicht für jeden Kunden, aber für viele eben doch. Die wollen keinen XY kaufen und gucken dann, wo es den bezahlbar gibt, sondern sie versuchen im Rahmen des Budgets ein möglichst gutes Auto zu finden und zu kaufen.


    Also: EU-Importeure erhöhen die Werkstattauslastung der Vertragshändler.


    Das Sterben der Vertragshändler ist nicht neu und es ist auch noch lange nicht am Ende. Man braucht heute eigentlich keine großen Autohäuser mehr. Es traut sich bisher (noch) keiner, aber irgendwann werden wir Autos anders kaufen: Da gibt es einige wenige Protzpaläste über das Land verteilt, wo man sich die Autos ansehen und sie anfassen kann. Wo man dann kauft ist egal. Das kann auch bei einem Vermittler sein, der sein "Autohaus" auf 5 m² im Schlafzimmer hat: Ein Schreibtisch mit PC & Co. reicht. So wie es früher in jedem Dorf ein Autohaus gab, kann es dann in jedem Dorf einen Servicebetrieb geben. Ohne Glaspalast.


    Ich mag keine großen Autohäuser. Wenn ich sehe, wie da das Geld verprasst, verschwendet und verbrannt wird, dann wird mir schlecht! Mir wird schlecht, weil ich genau weiß, daß dieser Luxus von mir mit meinem Autokauf finanziert wird. Was ich aus nachvollziehbaren Gründen vermeide.


    Ok, ich räume ein, selber mehrere Jahre in einem Autohaus tätig gewesen zu sein und die Branche etwas zu kennen. Ich kenne eben auch die Zahlen, die dahinter stehen. Und ich habe auch verfolgen können, wie das Autohaus zur Kette wuchs, indem es andere geschluckt hat. Um dann von der noch deutlich größeren Kette gefressen zu werden. Die Paläste werden größer und teurer und die kleinen und mittleren Autohäuser werden geschlossen.


    Zurück zum Markenrecht: Glaubt Ihr, daß sich auch nur ein Parallelimporteur den Kunden gegenüber als Vertragshändler ausgibt? Oder daß Fälschungen der Autos auf den Markt gebracht werden? Nein? Nein, sicher nicht! Womit sich das mit dem Markenrecht erledigt hat, denn das dient dazu, die Kunden zu schützen. Vor Fälschungen und Plagiaten zu schützen. Natürlich sollen im Kundeninteresse auch die Vertriebswege geschützt werden, aber die sind nicht gefährdet, wenn für den Kunden offensichtlich ist, wer da der Verkäufer ist.


    Ich behaupte mal, jeder Depp mit dem IQ einer Tomate kann einen Vertragshändler von einem freien Händler unterscheiden.


    Die Marke Hyundai wird daher zur Zeit nur von Hyundai beschädigt - wer immer das auch sein mag. In der Meldung heißt es nur, daß Hyundai gewerbliche Verkäufer von Reimporten abmahnt. Der Rechtsanwalt Dr. Danjel-Philippe Newerla ist da erstaunlich unpräzise. Wer mahnt ab? Hyundai Deutschland nehme ich an. Oder der koreanische Konzern selber? Das wird nicht klar. Und Reimporte? Das sind in der EU gefertigte Fahrzeuge, die in ein anderes Land exportiert wurden (z. b. in die USA) und reimportiert wurden. Möglich wäre das, denn seit etwa 10 Jahren produziert Hyundai auch in Europa. Da ist es natürlich möglich, daß ein Fahrzeug in ein Land außerhalb der EU exportiert und von dort in die EU reimportiert wird. Der Markt der Parallelimporte ist aber schon der Steuer- und Zollvorteile wegen praktisch ein reiner Markt der EU-Importe.


    Also: Für das Markenimage und für die eigenen Vertragshändler ist das augenblickliche Verhalten von Hyundai schädlich (von wem? S. o.). Man darf also noch eine Parallele zu VW ziehen: Es gibt wohl ein paar übermotivierte Herrschaften, die gar nicht merken, wie sie dem Unternehmen schaden.



    Gruß Michael

  • Also: EU-Importeure erhöhen die Werkstattauslastung der Vertragshändler.

    Ok, ich räume ein, selber mehrere Jahre in einem Autohaus tätig gewesen zu sein und die Branche etwas zu kennen.

    Hallo Michael,


    Das EU-Importeure die Werkstattauslastung erhöhen,möchte ich bezweifeln, da diese Fahrzeuge gar nicht allzu gerne in diesen der Vertragshändler gesehen werden.Das solltest du wissen, wenn du mehrere Jahre in einem Autohaus tätig warst. Denn kommt ein EU-Fahrzeug zur Werkstatt, sind doch im Allgemeinen nur die Reklamationen zu beseitigen. Das hier für die Werkstatt kein Geld zu verdienen ist, solltest du auch wissen, denn die Richtzeiten für auszuführende Garantiearbeiten sind ja mehr als miserabel und in der vergüteten Zeit meist nicht zu schaffen. Ich spreche da aus sehr langjähriger Erfahrung. Wenn es dann um das Geld verdienen der Werkstatt bei den Inspektionen nach mittlerweile 24 Monaten geht, bringen die meisten auch noch ihr eigenes aus dem Internet erworbenes Motoröl sowie alle Verbrauchsmaterialien mit. Also ich kann die Werkstätten, die hier ablehnen, wenn sie es nicht offiziell tun, dann späte Termine vergeben,sehr gut verstehen.
    Leben und Leben lassen, und deshalb ich habe meinen Tucson mit Hauspreis, der auch schon fast an dem eines EU-Händlers reicht, bei einem Vertragshändler gekauft und habe ein gutes Gefühl dabei. Und nein, ich nehme kein eigenes Öl zur Inspektion mit. Und ja, ich weiß auch, wie viel er daran verdient, denn ich kenne mich in der Branche wohl wirklich aus.
    Ich möchte auch keinem hier irgendwie reinreden, wenn er sich ein EU-Fahrzeug kauft, das muss jeder für sich entscheiden, aber auch mit all diesen "Vor-oder Nachteilen " dann leben ( fahren ). :prost:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!